Meschede / Bremen.. Milos Mandic ist der beste Fußball-Torwart, den das Hochsauerland seit mehr als zwei Jahrzehnten hervorgebracht hat. Zuletzt verhinderte Mandic Gegentore beim Regionalligisten SC Verl. Seit dem 1. Juli steht der Ausnahmekeeper aus Freienohl zwischen den Pfosten des Regionalligisten FC Bremen-Oberneuland. Der FCO erwartet in der ersten Runde des DFB-Pokals den Deutschen Double-Gewinner Borussia Dortmund.
Nein, es war keine harmonische Scheidung zwischen dem Fußball-Regionalligisten und seiner einstigen Nummer eins. Am 30. Juni wurde die Trennung zwischen dem SC Verl und Milos Mandic rechtskräftig.
Dicke Risse waren Anfang des Jahres zwischen Milos Mandic und dem SC Verl zu Tage getreten. „Es kamen Gerüchte auf, dass der Verein künftig sparen müsse. Und einige Zeit später wurde mir dann mitgeteilt, dass man auch dem anderen Torwart gerne mal eine Chance geben würde“, sagt Milos Mandic - bis zu diesem Zeitpunkt die unumstrittene Nummer eins im Kasten.
Putzfrau wusste eher Bescheid als Milos Mandic selbst
Was folgte, war ein Torwart-wechsel-dich-Spiel zwischen Milos Mandic und seinem Kontrahenten Arne Kampe beim Regionalligisten aus Ostwestfalen. Der Sauerländer zog den Kürzeren, wobei die in den Spielen gezeigten Leistungen dabei nicht wirklich ausschlaggebend gewesen sein sollen. Das Verhältnis zwischen Mandic und Trainer Raimund Bertels war zwar in Ordnung, aber besonders zwischen dem Sportlicher Leiter Andreas Ortkemper und dem als Stammkeeper abgesetzten Mandic knirschte und knarrte es immer gewaltiger.
Milos Mandic in Aktion
Gespräche über eine Vertragsverlängerung scheiterten, obwohl sich Mandic zu finanziellen Abstrichen bereit erklärt haben soll. Für den tadellosen Sportsmann besonders bitter: Die Putzfrau war eher über die gescheiterten Verhandlungen mit Mandic informiert, als der 27-Jährige selbst. „Das war nicht die feine englische Art. Ich habe vier Jahre für den SC Verl die Knochen hingehalten“, sagt Milos Mandic enttäuscht. Es hatte in der Beziehung zwischen Ortkemper und Mandic so laut gekracht, dass sich beide Parteien nach der besiegelten Trennung nicht einmal die Hände reichten.
Ex-Mitspieler Seidel ebnet Mandic Weg für Wechsel nach Oberneuland
Den nahenden Abschied aus Verl musste der Montenegriner, der vom TuS Sundern über den Umweg SV Lippstadt 08 zum SC Verl gekommen war, erst einmal verarbeiten. Gedanken über ein unerwartetes, vorzeitiges Ende der Laufbahn im bezahlten Fußball machten sich breit. „Ich bin ja kein Tagträumer. Es gibt in Deutschland viele gute Torhüter. Und das ist nun mal die einzige Position, die ich auf diesem Niveau spielen kann“, sagt Milos Mandic nachdenklich.
Ein zunächst loses Telefongespräch mit Sören Seidel, seinem ehemaligen Teamkollegen beim SV Lippstadt 08, half Mandic, eine neue Liebe zu finden – den FC Oberneuland aus Bremen. Der 39-Jährige Seidel spielt dort im Mittelfeld. Mandic traf sich mit FCO-Trainer Peter Moussalli in Hamm und wenig später war der Vertrag unter Dach und Fach. „Ich freue mich darauf, auf die neue Liga, auf die neue Herausforderung“, sagt Mandic. Club und Spieler haben sich auf eigenem Wunsch zunächst für ein Jahr aneinander gebunden.
DFB-Pokalspiel gegen den BVB vielleicht im Weserstadion
Für den Sauerländer Milos Mandic und seinen FC Oberneuland findet das Spiel des Jahres bereits Mitte August statt. In der ersten Runde des DFB-Pokals kommt es in Bremen zum Duell Double-Gewinner gegen Double-Gewinner: Oberneuland wurde in der vergangenen Saison Pokalsieger und Meister der Bremen-Liga. Dortmund holte den DFB-Pokal und die Deutsche Meisterschaft.
Wann und wo gespielt wird, steht noch nicht fest. Die Partie wird zwischen dem 17. und 20. August ausgetragen. Austragungsort könnte die Heimat des FCO sein, der „Sportpark Vinnenweg“, der allerdings nur über eine Kapazität von 5000 Zuschauern verfügt. Denkbar ist auch, dass die Begegnung vor dann 20.000 Zuschauern im Bremer Weserstadion stattfindet.