Marsberg. Der VfB Marsberg marschiert durch die Fußball-Kreisliga A HSK. Die Zahlen beeindrucken in ganz Westfalen. Macht der Trainer weiter?
Insgesamt 29 Fußballkreise bilden das Gebiet des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW). In Summe sind 34 A-Kreisligen unter dem Dach des FLVW angesiedelt – und nach bis zu 18 absolvierten Partien stellt der Hochsauerlandkreis derzeit die beste A-Liga-Mannschaft in ganz Westfalen: den VfB Marsberg.
Die Zahlen, die der VfB als Tabellenführer der Kreisliga A HSK in dieser für den Ex-Bezirksligisten so herausragenden Saison bislang geliefert hat, sind schier unglaublich. Nach 17 Spielen, 16 Siegen, einem Remis und keiner Niederlage hat der VfB satte 49 von 51 möglichen Saisonzählern eingefahren.
Die Mannschaft von Trainer-Legende Paul Bender führt das Gesamtklassement der A-Liga HSK mit 14 (!) Zählern Vorsprung auf den Tabellenzweiten BV Alme (35 Punkte) an. Es scheint so, als wenn sich in dieser Spielzeit die Marsberger nur selbst schlagen könnten.
Vergleich in Westfalen: VfB Marsberg bester von 34 A-Liga-Spitzenreitern
Der Vergleich mit den anderen A-Liga-Spitzenreitern Westfalens fällt interessant aus. Genau wie der VfB Marsberg sind noch weitere neun Tabellenführer ebenfalls ohne Niederlage (Stand: 2. Dezember). Genauso viele Zähler wie der VfB, nämlich 49, haben bis hierher aber nur zwei weitere Teams gesammelt: der BSC Blasheim (Spitzenreiter der A-Liga Lübbecke) und Suryoye Paderborn (Erster der A-Liga Paderborn).
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Aber: Die Ausbeute des VfB Marsberg (17 Spiele, 16 Siege, ein Remis, keine Niederlage, 49 Punkte, 70:10 Tore) ist trotzdem knapp besser als die des BSC (17 Partien, 16 Siege, ein Remis, keine Niederlage, 49 Zähler, 52:10 Treffer) und auch als die Suryoyes (18 Spiele, 16 Siege, ein Remis, eine Niederlage, 49 Punkte, 54:15 Tore). „Das ist eine außergewöhnliche Leistung der Mannschaft. Eine tolle Statistik“, sagte VfB-Trainer Paul Bender auf Nachfrage.
Mit der laufenden Saison ist der 50-Jährige naturgemäß „sehr zufrieden. Wir sind immer von Spiel zu Spiel gegangen und haben alles andere gar nicht groß beachtet. Vor der Saison haben wir uns auf einen großen Kader konzentriert. Als wir nun auch mal Rückschläge hatten, konnten wir diese endlich besser kompensieren als früher“.
Bender hatte in diesem Frühjahr zunächst die Aufgabe als Sportlicher Leiter beim VfB Marsberg übernommen. Da der gebürtige Ukrainer danach keinen passenden Nachfolger für Daniel Berlinski als Trainer fand, leitete das Marsberger Urgestein das Training selbst. Es ist bereits Benders fünfter Einsatz als VfB-Trainer. „Ich wohne 300 Meter vom Sportplatz entfernt. Ob ich da so als Zuschauer stehe oder Trainer bin...“, sagte er nun mit einem Augenzwinkern.
VfB Marsberg: Der Umbruch ist gelungen
Klar ist: Der Sportliche Leiter will gerne einen Nachfolger für die kommende Spielzeit verpflichten, „wenn wir einen passenden Trainer finden. Ich würde mich gern mehr auf andere Aufgaben konzentrieren. Wenn es aber nicht klappt, mache ich als Trainer weiter“.
Dass sich sein Team nur noch selbst schlagen könne und so gut wie aufgestiegen sei, „höre ich gar nicht gerne“, betonte Bender. Aber: „Ich kenne den Fußball sehr genau. Es ist mir auch bewusst, dass wir 14 Punkte Vorsprung nicht mehr aus der Hand geben sollten.“
Insgesamt sei der Umbruch im Sommer gelungen, vor allem der Einbau junger Spieler vornehmlich aus der Kreisliga A. „Das war eine gute Leistung“, bilanzierte Paul Bender, „wir hatten viele unzufriedene Spieler, das ist nicht mehr so.“
Erfahrene Kräfte wie Torwart Sascha Wachsmann oder Mittelfeldspieler Daniel Berlinski seien extrem wichtig für die Mannschaft. Bender: „Solche Spieler sind die ersten Gründe, warum es beim VfB läuft. Sie haben so viel erlebt und ziehen alle anderen mit.“ Bestes Beispiel: Vor dem jüngsten Spiel des VfB bei der SG Siedlinghausen/Silbach sorgte der Rasenplatz in Silbach nicht gerade für Vorfreude im Team. Spaßvogel Wachsmann lockerte die Stimmung daraufhin mit ein paar Sprüchen auf, der VfB siegte 4:0. „Das war einfach total positiv“, freute sich Bender.
„Ich kenne den Fußball sehr genau. Es ist mir auch bewusst, dass wir 14 Punkte Vorsprung nicht mehr aus der Hand geben sollten.“
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