Sundern. In der Fußball-Landesliga trennen sich der TuS Sundern und RW Erlinghausen mit einem 2:2-Remis. Die Talfahrt des TuS hält dennoch an.
Als wollte sich Michael Mantasl verstecken. Völlig alleine stand der Spielertrainer von RW Erlinghausen in der Dunkelheit vor der Tribüne des Röhrtalstadions und versuchte zu verarbeiten, was wenige Minuten zuvor im HSK-Duell der Fußball-Landesliga 2 beim TuS Sundern passiert war. „So dumm“, sagte Mantasl und schüttelte fassungslos den Kopf. Fabio Granata, Trainer des TuS, klang in seiner Analyse des Last-Minute-Spektakels deutlich positiver – wenngleich in seiner Stimme weiterhin Wehmut lag.
Sundern wartet weiter auf nächsten Sieg
Denn besonders dem TuS Sundern hilft das 2:2 (1:1)-Unentschieden gegen RWE im Kampf um den Klassenerhalt wenig. Trotz des Punktes rutschte die Mannschaft sogar auf den vorletzten Tabellenplatz ab und wartet seit sieben Spielen auf einen Sieg. Zwei Niederlagen, fünf Unentschieden bilden die Bilanz. Im Gegensatz zu den vorherigen zwei jeweils mit 2:2 ausgegangenen Partien, blickte Granata dieses Mal aber frohgestimmt auf den Spielverlauf zurück.
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„Dieser Punkt ist so wichtig für die Moral“, sagte er und attestierte seiner Elf zurecht eine gute Partie und einen enormen Kampfeswillen. Schließlich gerieten die Sunderaner zweimal ins Hintertreffen, antworteten einmal nahezu im Gegenzug und beim zweiten Mal in der quasi letzten Sekunde.
TuS Sundern vs. RW Erlinghausen: Die Bilder
In der fünften Minuten der Nachspielzeit trieben die Gastgeber den Ball über die linke Seite gen RWE-Gehäuse. Die Flanke in die Mitte fand in Anas Boukidar einen Abnehmer und nach dessen Treffer zum 2:2-Unentschieden kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Alle Spieler, die auf dem Feld standen oder auf der Ersatzbank saßen, eilten zum Torschützen, der Trainerstab schloss sich kurz an. Unmittelbar nach Wiederaufnahme des Spiels, pfiff der Schiedsrichter ab.
„Das fühlt sich wie eine Niederlage an“, sagte Michael Mantasl. „Wir kassieren das 2:2, weil wir nicht clever genug agieren. Wir führen einen Einwurf zu schnell aus und versuchen dann, den Gegner zu tunneln“, meckerte er. „Diese eigentlich nur kleine Unaufmerksamkeit hat uns am Ende den Sieg gekostet“, ergänzte Mantasl.
Sundern spielt, Erlinghausen gefährlich
Zuvor lieferten sich die beiden Mannschaften ein gutklassiges Duell, in dem der TuS Sundern durchaus mehr Spielanteile besaß. In der ersten Halbzeit gab es die größten Chancen allerdings vor dem Tor der Gastgeber. In der elften Minute hatte Pascal Raulf TuS-Torwart Jonas Bauerdick bereits umkurvt, brachte den Ball aber zu weit abgetrieben nicht mehr scharf genug vors Tor. In der 33. Minute zielte Ümral Bahceci aus zentraler Position zu ungenau.
„Dieser Punkt ist so wichtig für die Moral.“
In der 43. Minute brachte Bilal Akgüvercin den Gast in Führung, als er fast wie später Boukidar eine Flanke verwertete. Die Antwort des TuS ließ eine gute Minute auf sich warten. Robin Bönner schloss nach einem langen Pass auf ihn zum 1:1 ab. Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte sich RWE-Torwart Kevin Krefeld selbst in die Bredouille, doch der TuS schlug keinen Profit daraus. In der 52. Minute sorgte Bahceci mit einem direkt verwandelten Freistoß für die 2:1-Führung.
„Dann haben wir es versäumt, den Sack zuzumachen“, sagte Mantasl. Erst ließ seine Elf Chancen liegen, später der TuS – der sich aber in der letzten Sekunde dann doch noch belohnte.
Sundern vs. Erlinghausen: Die Statistik
TuS Sundern: Bauerdick, Grosch (58. Davids), Trudewind (71. Bastron, 75. Altmann), M. Yavuzaslan, E. Yavuzaslan, Boukidar, Ruf, Bönner, Blawat (46. da Silva Ferreira), Sasse, Schulte Schmale. - RW Erlinghausen: Krefeld, Meyer, Kriesche (56. Valton Kodra), Hachmann, Akgüvercin, Ekinci, Raulf (71. Ademaj, 75. M. Kraemer), Bahceci, K. Kraemer (89. Bingöl), Valdrin Kodra, Schlüter. - Tore: 0:1 Akgüvercin (42.), 1:1 Bönner (43.), 1:2 Bahceci (51.), 2:2 Boukidar (90.+5).
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