Schmallenberg. Landesliga: Joan Nieswand trifft mit dem SV Schmallenberg/Fredeburg auf seinen Ex-Klub SC Neheim. Ist er deshalb motivierter als sonst?

Es war eine Art Abenteuer, auf das sich Joan Nieswand damals einließ. Er, der zu diesem Zeitpunkt 25-jährige Mittelfeldspieler des Fußball-Landesligisten FC Arpe/Wormbach, wagte im Sommer 2023 den Sprung zum Aushängeschild des HSK-Fußballs. Als am Ende Tabellendritter der Westfalenliga 2 hatte der SC Neheim zum einen lange am Aufstiegskampf zur Oberliga geschnuppert und zum anderen die beste Saison der Vereinsgeschichte gespielt. Nieswands Abenteuer endete ein Jahr später mit dem Abstieg der „Binnerfeld Boys“ tragisch – und vor seiner Rückkehr ins Binnerfeldstadion resümierte er: „Es war ein mittelmäßiges Jahr.“

Nieswand verlässt Neheim schnell

Der große Umbruch beim SC Neheim nach dem Sturz in die Landesliga spülte auch Joan Nieswand wieder fort. Er schloss sich dem SV Schmallenberg/Fredeburg an und wirbelt mittlerweile im Mittelfeld der Mannschaft von Trainer Merso Mersovski. An diesem Sonntag gastiert der SVS um 15.30 Uhr im Binnerfeldstadion bei Nieswands ehemaligem Team. Es steht ein Duell der Tabellennachbarn bevor. Der Neunte gastiert beim punktgleichen Zehnten. Und doch sind die Vorzeichen für beide Mannschaften komplett anders.

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Während Neheims Trainer Ibou Mbaye auf Grund einer Verletzungsmisere froh ist, wenn er seine Ersatzbank mit Spielern aus der D-Kreisliga-Reserve oder der A-Jugend besetzen kann, steht Mersovski fast der komplette Kader zur Verfügung. „Wir spielen zuhause, natürlich, aber dieses Mal wäre ich mit einem Punkt schon zufrieden. Schmallenberg hat eine sehr gute Mannschaft, die an guten Tagen jedem Gegner in der Liga wehtun kann“, sagte Mbaye.

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Im Westfalenpokal treffen Joan Nieswand (rechts) und der SV Schmallenberg/Fredeburg in der ersten Runde auf den SVW Soest und verlieren mit 0:1. © Falk Blesken | Falk Blesken

Diese Einschätzung teilt auch Joan Nieswand. Warum der SVS trotzdem nur im Mittelfeld der Tabelle steht? „Die ersten vier Spiele waren sehr gut, danach wurde es etwas schlechter. Wir trainieren unheimlich gut, bekommen die Intensität aus dem Training aber kurioser Weise sonntags oft nicht auf den Platz. Ich hoffe aber, dass wir zukünftig in der Klasse noch für ein paar Überraschungen sorgen können“, antwortete der 26-Jährige, für den die Partie in Neheim übrigens keinen extrem speziellen Charakter besitzt.

Nieswand: Kein allzu besonderes Spiel

„Ich freue mich auf das Spiel und darauf, einige ehemalige Spieler und Verantwortliche wiederzutreffen“, sagte Nieswand. „Da allerdings ein großer Umbruch stattgefunden hat, ist es für mich kein allzu besonderes Spiel. Am vergangenen Spieltag haben zum Beispiel nur fünf Spieler aus dem vorherigen Jahr im Kader des SC Neheim gestanden. Das neue Trainerteam stellt aufgrund der hohen Fluktuation eine fast komplett andere Startelf auf. Daher ist der Ehrgeiz für Sonntag nicht höher als sonst“, ergänzte er.

„In Neheim waren viele Spieler technisch und taktisch etwas besser, dafür sind die Spieler in Schmallenberg physisch besser und es gibt mehr Mentalitätsspieler.“

Joan Nieswand, Fußballer des SV Schmallenberg/Fredeburg

Dass er den Durchbruch in der Westfalenliga nicht schaffte, analysierte Nieswand nüchtern. „Alleine gesundheitsbedingt, ich hatte unter anderem Pfeiffersches Drüsenfieber, konnte ich ungefähr ein Drittel der Spiele nicht bestreiten“, sagte er. „Allerdings waren die gute Rückrunde, das Westfalenpokalspiel gegen den damaligen Regionalligisten Lippstadt und die Knüpfung neuer Freundschaften auch schöne Erlebnisse“, erklärte Nieswand.

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Joan Nieswand (SV Schmallenberg/Fredeburg) scheitert in dieser Situation am Torwart des BSV Menden. © Dietmar Reker | WP

Gleichwohl ist er froh über seinen Wechsel nach Schmallenberg. „In Neheim waren viele Spieler technisch und taktisch etwas besser, dafür sind die Spieler in Schmallenberg physisch besser und es gibt mehr Mentalitätsspieler. Das Umfeld in Schmallenberg ist familiärer, was mir sehr gefällt“, erzählte die Nummer 33, die bislang zwei Meisterschaftstore erzielte. Und: „Die Fahrt zum Sportplatz ist halb so lang wie nach Neheim.“

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Am Sonntag begibt sich Nieswand mal wieder auf die Route ins Binnerfeldstadion - auf dem Rückweg sollen drei Punkte und bessere Erinnerungen im Gepäck sein.

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