Arnsberg. Während sich der TV Neheim in der Spitzengruppe der Bezirksliga etabliert, hadert der TV Arnsberg im Keller mit vergebenen Chancen.
Happy-End nach Achterbahnfahrt: Die Handballer des TV Neheim wahrten in einem torreichen Kampfspiel durch ein 35:33 (16:19) über den Kreisrivalen HVE Villigst-Ergste II ihre makellose Heimbilanz und setzten sich mit 6:2-Punkten in der Spitzengruppe der Bezirksliga Mitte fest. Anders erging es dem Liga-Rivalen TV Arnsberg, der knapp eine Überraschung verpasste.
TV Neheim mit schmaler Bank
Handball, Bezirksliga Mitte: TV Neheim – HVE Villigst-Ergste II 35:33 (16:19). „Das war ein enorm wichtiger Sieg, denn jetzt treffen wir nacheinander auf die Topteams aus Brechten und Warstein“, kommentierte der erleichterte Trainer Wolfgang Burgard.
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Die vermeintliche Favoritenrolle war der TVN eigentlich los, denn er musste neben Hannes Koch auch auf Kreisläufer Thorben Frohne, Abwehrchef Max Spitthoff (beide erkrankt) und den am Fuß verletzten Keeper Andreas Funke verzichten. Und Dominik Lutter saß wegen Trainingsrückstands nur auf der Bank. Burgard hatte somit nur drei Auswechselspieler, wobei er den langen Johannes Kneer erst kurz vor Schluss in der Abwehr einsetzte. Allerdings erging es den Ruhrstädtern personell auch nicht besser. Sie waren sogar nur mit acht Feldspielern angereist.
Weinberger Neheims Schreckgespenst
Die aber kamen mit dem ungewohnt harzfreien Ball erstaunlich gut zurecht. Insbesondere der Halblinke Louis Weinberger fühlte sich offenbar pudelwohl und avancierte mit seinen 13 Treffern zum Schreckgespenst der Neheimer Abwehr, die diese Bezeichnung bestenfalls ansatzweise verdiente. Viel zu leicht kamen Weinberger, der wendige Johannes Stolina (6) und Matthias Hermenau (5) aus dem Rückraum zum Zuge, zudem war der lange Kreisläufer Fabian Suhr (5) nur schwer zum stoppen.
„Das war ein enorm wichtiger Sieg, denn jetzt treffen wir nacheinander auf die Topteams aus Brechten und Warstein.“
Neheim hatte in Halbzeit eins deutlich mehr Probleme, sich offensiv durchzusetzen. In der besten Phase wurde aus dem 5:7 (10.) ein 11:9, doch zur Pause lagen die Hausherren mit drei Toren zurück, obwohl Keeper Patrick Liebig zwei Siebenmeter abgewehrt hatte. Burgards Forderung, mehr Druck aus dem Rückraum zu entwickeln, setzte vor allem der auf halbrechts spielende Sören Frohne um. Rasch war der Ausgleich hergestellt und in ein 23:21 umgewandelt, doch genauso schnell hatten die Villigst-Ergster eine Antwort parat.
Neheim: Taktischer Trick in Schlussphase
Weinberger traf zwar, wie er wollte, aber Neheim konnte sich auf präzise Abschlüsse des herausragenden Rechtsaußen Hendric Cloer verlassen. Beim 33:33 nahm Burgard eine Auszeit und verordnete doppelte Manndeckung. Die Rechnung ging auf, denn Liebig wehrte zweimal ab, während vorne Cloer und der vom starken John Kintgen bediente Steffen Hackmann die Entscheidung herbeiführten.
TV Neheim: Liebig; Kintgen (7), S. Frohne (6), Cloer (6), Nöggerath (6/1), M. Pater (4/1), Hackmann (3), Caruso (2), F. Pater (1), Kneer.
TVE Husen-Kurl – TV Arnsberg 25:23 (12:12). Um ein Haar wäre dem TV Arnsberg beim Ex-Landesligisten eine Überraschung gelungen. Letztlich scheiterte der TVA nur an seiner Chancenverwertung, denn er konnte beim 23:25 (12:12) keinen seiner drei Siebenmeter unterbringen. Zwei davon vergaben der ansonsten mit zwölf Treffern überragende Felix Stratenschulte und Kevin Probst in der Schlussphase.
TV Arnsberg: Trainer hadert
„Es ist verdammt ärgerlich, dass sich die Jungs nicht für ihre starke Abwehrarbeit belohnen konnten“, haderte Trainer Jan Klute. Sein Team hatte dominant begonnen, allerdings nach 9:5-Führung (20.) stark nachgelassen. Insgesamt standen 14 technische Patzer und 25 Fehlwürfe zu Buche, aber eben auch 24 Paraden der beiden Arnsberger Keeper. Nach dem 20:16 (44.) für Husen-Kurl sorgte Stratenschulte mit einem Viererpack für den Ausgleich, doch in der hektischen Schlussphase versagten den Gästen die Nerven, konnten sie selbst zwei gegnerische Zeitstrafen nicht nutzen.
TV Arnsberg: Wennmann (41. Drees); Stratenschulte (12), Bause (4), Assmann (3), Hennecke (1), Geyer (1), Klute (1), Bartenstein (1), Krause, Erpelding, Probst.