Brilon. In der Fußball-Bezirksliga 4 läuft es für den SV Brilon noch nicht. Wir nennen vier Gründe und die Reaktion des Trainergespanns.
Der SV Brilon befindet sich in der Fußball-Bezirksliga 4 nach einem guten Start mit zwei klaren Siegen gegen die beiden Aufsteiger TuS Oeventrop (5:0) und TuS Medebach (6:1) inzwischen auf Talfahrt. Die nachfolgenden fünf Spiele gewann der Landesliga-Absteiger nicht. Daraus wurden nur drei Punkte geholt. Somit ist die Mannschaft von Platz eins auf den siebten Tabellenplatz abgerutscht. Vier Gründe, warum es beim SVB derzeit nicht läuft.
1. Selbstüberschätzung
Nach den beiden ersten Spielen mit den deutlichen Siegen und 11:1-Toren sowie Platz eins sahen viele Briloner Fans die Mannschaft schon im Titelkampf. Vermutlich spielte die Mannschaft hier über ihren Möglichkeiten und dachte später, es liefe alles so weiter.
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Doch weit gefehlt. Bei den Gegnern handelte es sich, ohne den Aufsteigern nahetreten zu wollen, um den TuS Oeventrop und den TuS Medebach. Danach kamen erste Prüfsteine und man sah, dass die neu aufgestellte Mannschaft noch nicht so wie erwartet funktioniert.
2. Die Defensive
Elf Gegentore in sieben Spielen sind für einen Landesliga-Absteiger wirklich kein toller Schnitt. Vor allem die vier Gegentore daheim gegen Vatanspor Hemer und die drei Tore in Bad Berleburg nach einer 3:0-Führung wurden viel zu leicht hergeschenkt. Gegen Hemer wurde viel zu offen gespielt. Selbst die Außenverteidiger in der Viererkette stürmten beim Stand von 1:1 nach vorne.
Die Absicherung nach hinten fehlte. In Bad Berleburg wirkte die Defensive in der Schlussphase wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen. Das erste Gegentor fiel in der 70. Minute. Von da an hätte man hinten spätestens für klare Verhältnisse sorgen müssen. Statt den Ball aus der Gefahrenzone zu pöhlen, wurde die spielerische Lösung gesucht. Das kostete schon im Abstiegsjahr viele Punkte.
„Wir wissen, dass im Fußball auch wieder bessere Tage kommen.“
„Natürlich haben sich in diesen Spielen die individuellen Fehler gehäuft. Wir müssen nicht auf Teufel komm raus auf Risiko spielen. Da bringen wir uns nur selber in die Bredouille. Das wird aber besprochen und daran arbeiten wir im Training. Trotzdem wollen wir Fußball spielen und nicht alles komplett hinterfragen“, erklärte Trainer Benedikt Brüne.
3. Der kolossale Umbruch
Da nur 13 Spieler vom letztjährigen Kader noch dabei sind und 15 neue Spieler kamen, trifft es „kolossal“ ganz gut. Die neuformierte Mannschaft muss sich erst einmal kennenlernen und einspielen. „Wir Trainer wussten, dass nicht alles sofort rundläuft. Das braucht seine Zeit.
Man sieht, dass noch nicht jedes Rädchen in das andere greift. Wir dürfen uns aber von den negativen Ergebnissen nicht beeinflussen lassen. Mit etwas mehr Spielglück hätten wir durchaus schon ein paar Punkte mehr auf der Habenseite. Trotzdem sehe ich uns auf einem guten Weg“, berichtete Brüne.
4. Der Druck auf das Trainergespann
Druck baut sich automatisch auf, wenn es nicht läuft. In erster Linie rücken die Trainer in den Fokus. Fünf Spiele wurden in Serie nicht gewonnen, jetzt kommt mit der SG Bödefeld/Henne-Rartal der Vizemeister inklusive des Top-Angriffs der Liga. Nicht umsonst haben Leon Hermes und Co. mit 27 die meisten Tore in der Liga erzielt. Brilons Aufgaben werden nicht einfacher. Danach geht es zum BC Eslohe und dann steht das Derby gegen den SV Oberschledorn/Grafschaft an.
TuS Medebach auf Abschlussfahrt
Dass das Spiel des TuS Medebach bei der SG Serkenrode/Fretter auf Dienstag, 8. Oktober, 19.30 Uhr verlegt wurde, hat einen ungewöhnlichen Grund: Der TuS befindet sich auf seiner Saison-Abschlussfahrt. Die Mannschaft sicherte sich in der vergangenen Serie die Meisterschaft in der Kreisliga A HSK, stieg in die Fußball-Bezirksliga 4, die „Bundesliga des Sauerlandes“, auf. „Die sind direkt zum Staffelleiter gegangen, statt das mit uns zu besprechen, was wir schon komisch fanden. Sie haben dann erklärt, dass sie diese Mannschaftsfahrt jedes Jahr machen würden. Daher kam die Nachfrage, ob wir das Spiel unter der Woche austragen könnten“, erklärt SG-Trainer Tobias Kleppel.
„Wir Trainer verspüren überhaupt keinen Druck. Wir geben für den Verein alles und wissen, dass die entscheidenden Personen hinter uns stehen. Auch innerhalb der Mannschaft gibt es keine Differenzen. Mit der Sportlichen Leitung, die uns überhaupt nicht in die Arbeit hereinredet, stehen wir ständig im Austausch. Wir wissen, dass im Fußball auch wieder bessere Tage kommen“, so die Hoffnung von Brüne und seinem Trainerkollegen Murat Karakoc.
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