Sauerland. Das Spiel zwischen Erlinghausen und Neheim ist mehr als ein HSK-Duell: Ein amtierender trifft einen ehemaligen Nationalspieler wieder.

Auf den ersten Blick ist dieses Spiel nur ein weiteres von etlichen HSK-Duellen in der Fußball-Landesliga 2. Wer sich allerdings etwas intensiver mit RW Erlinghausen und dem SC Neheim befasst, erfährt, dass am Sonntag, 29. September, 15 Uhr, im Hans-Watzke-Stadion ein amtierender und ein ehemaliger Nationalspieler aufeinandertreffen. „Wir haben gemeinsam Erfolge gefeiert und tolle Erinnerungen gesammelt. Es wird schön, ihn am Sonntag wiederzusehen“, sagt – wer?

Erlinghausen, Neheim – Bielefeld

Das Zitat stammt von Michael Mantasl, dem Spielertrainer des aktuellen Tabellensechsten RW Erlinghausen. „Manta“, wie der 32-jährige Defensivspieler nicht nur in Erlinghausen genannt wird, ist der amtierende Nationalspieler. Bei seinem ehemaligen Mitspieler im Nationaldress in Diensten des SC Neheim handelt es sich um Yatma Wade, der im Sommer aus Bielefeld zum Westfalenliga-Absteiger wechselte.

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Bielefeld – dort kreuzten sich die Wege der beiden leidenschaftlichen Fußballer bei der Deutschen Post und deren Fußball-Nationalmannschaft. „Ich bin Betriebsleiter im Paketzentrum Bielefeld, wo Yatma ebenfalls tätig war. Er arbeitete bei uns in der Nachtschicht als Verteilkraft“, erzählt Mantasl und gerät ins Schwärmen über seinen ehemaligen Kollegen und Mannschaftskameraden. „Yatma ist nicht nur ein klasse Fußballer, sondern auch ein großartiger Typ, mit dem ich auf und neben dem Platz viel Spaß hatte“, sagt der RWE-Coach.

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Michael Mantasl (links) im Zweikampf während des Endspiels im Krombacher-Kreispokal zwischen RW Erlinghausen und dem SV Schmallenberg/Fredeburg. © Archiv | Falk Blesken

Ähnlich wie bei anderen Firmen oder Behörden gibt es auch bei der Post verschiedene Mannschaften, die gegeneinander spielen – und es gibt die Nationalmannschaft. „Mit der Niederlassung Herford sind wir zweimal Deutscher Meister geworden“, sagt Mantasl: „Mit der Nationalmannschaft der Post spielen wir zudem regelmäßig auf Traditionsturnieren oder haben Testspiele gegen Teams von der Polizei, der Bundeswehr oder gegen vertragslose Amateure.“

Peter Neururer als Interimstrainer

Dabei erinnert sich „Manta“ an ein Trainingslager in Aue vor einigen Jahren, an welchem er und Yatma Wade teilnahmen. Interimstrainer für zwei Tage: der aus der Bundesliga sehr gut bekannte Peter Neururer. „In dieser Zeit hatten wir Testspiele gegen Oberligisten – das Niveau ist echt gut und es macht viel Spaß“, erklärt Mantasl.

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Das bislang letzte Event mit der Nationalmannschaft führte ihn an den Starnberger See, wo ein Turnier gegen die Traditionsmannschaften unter anderem des FC Bayern München und des FC Augsburg ausgetragen wurde. „Man kommt schon viel herum“, sagt der amtierende Nationalspieler. Yatma Wade gehört allerdings nicht mehr zum erlesenen Kreis, weil der 29-Jährige die Post verließ „und nun bei einem anderen Unternehmen arbeitet“.

Wade trifft bislang viermal

Am Sonntag könnten die einstigen Mitspieler sogar zu direkten Gegnern werden, da Wade einer von Neheims Top-Stürmern ist. In den beiden vergangenen Spielzeiten erzielte er für den Bielefelder Stadtteilverein VfL Theesen 51 Tore in 53 Einsätzen im Ligabetrieb. In der Spielzeit 2022/2023 traf der Stürmer 29 Mal, ehe er in der Saison 2023/2024 dann 22 Treffer markierte. In sechs Landesliga-Spielen für die „Binnerfeld Boys“ netzte er bislang viermal ein.

M. Kleinrensing WP Hagen Fußball Landesliga
Nur schwer zu stoppen: Stürmer Yatma Wade ist der Königstransfer des SC Neheim. © Archiv | Michael Kleinrensing

„Wir haben Neheim mehrfach beobachtet und wissen um die spielerische Variabilität. Neheim hat eine technisch starke Mannschaft, die flexibel agieren kann und über gute Ballzirkulation verfügt. Wir begegnen den Neheimern mit Respekt, wissen aber auch, dass wir die Qualität haben, sie zu fordern und zu schlagen“, sagt Mantasl – Wiedersehensfreude hin oder her.

„Wir begegnen den Neheimern mit Respekt, wissen aber auch, dass wir die Qualität haben, sie zu fordern und zu schlagen.“

Michael Mantasl, Trainer von RW Erlinghausen

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