Arnsberg-Neheim. In einer in Phasen ziemlich wilden Partie hat Fußball-Landesligist SC Neheim gegen Germania Salchendorf 1:1 gespielt. Wie es dazu kam.
Die treffenden Worte fand nach dem Abpfiff im Binnerfeldstadion Thomas Scherzer, Trainer von Germania Salchendorf. „Phasenweise war das ein vogelwildes Landesliga-Spiel. Letztlich gewinnt in der Landesliga die Mannschaft, die konstant stabil steht“, sagte der Coach nach dem 1:1 (0:0) beim SC Neheim. Weil jedoch beide Mannschaften mindestens phasenweise nicht gerade mit defensiver Stabilität glänzten, war das Unentschieden folgerichtig und letztlich leistungsgerecht.
In den Tagen vor dem Spiel hatten die Neheimer über einen besorgniserregenden Personalmangel geklagt. Von 14 fehlenden Spielern war noch am Freitagnachmittag, 20. September, die Rede gewesen. Am Spieltag dann fehlten zum Anpfiff am Sonntagnachmittag, 22. September, aus dem offiziellen Aufgebot des SC dann aber „nur“ acht Akteure: Christopher Ngali, Francesco Caruso, Hakim Benalou, Felix Fleck, Marvin Candido, Georgios Kiriakidis, Merlin Zweimann und Julian Kellermann. Darüber beschwerten sich nach dem Abpfiff die Gäste aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein, die laut eigener Aussage in den Sozialen Medien attackiert worden waren, weil sie die Partie trotz des Neheimer Wunsches nicht hatten verlegen wollen.
Ungeachtet dieser Scharmützel hatten beide Mannschaften dann sportlich eine weitgehend offene Partie geboten, die nicht unfair verlief. Der SC Neheim, der auf der mit acht Spielern gut gefüllten Ersatzbank jedoch tatsächlich auch auf einen Akteur aus der eigenen zweiten Mannschaft setzte (Simone Prezzavento kickt normalerweise in der Kreisliga D), musste früh den nächsten Rückschlag verkraften: Janik Hülsmann musste verletzt aus dem Spiel und Yatma Wade ersetzte ihn.
SC Neheim: Zu lässig vor dem Tor, zu weit weg in der Abwehr
Mit dem hervorragenden Sommer-Zugang nahm das Neheimer Spiel in der Offensive rasch Fahrt auf. Özgür Köse spielte in der 42. Minute einen klasse Ball in den Lauf von Wade, der aber mit einem Rechtsschuss knapp am Kasten der Gäste vorbeizielte.
Nach dem Seitenwechsel hatte aber auch die Germania Gelegenheit, sich offensiv auszuzeichnen. Direkt nach dem Wiederanpfiff hätte der Gast treffen können, doch SC-Schlussmann Jannik Heppelmann setzte zum Fliegen an und fischte die Kugel aus dem linken oberen Torwinkel (46.). Danach aber trafen die Gäste: Fynn Werthenbach markierte in der 52. Minute das 1:0 für die bislang auswärts punktlosen Spieler aus dem Ortsteil Netphens. Kurz darauf aber antworteten die Neheimer nahezu perfekt: Özgür Köse wurde im Strafraum der Germania gefoult, und Yatma Wade verwandelte eiskalt zum 1:1-Ausgleich (54.).
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In der Folge erreichte die Partie immer mehr den Level „vogelwild“, den Thomas Scherzer später zurecht so benannte. Auch sein Trainerkollege Ibou Mbaye vom SC Neheim musste das eine oder andere Mal fast ungläubig den Kopf schütteln ob der teils unverständlichen Aktionen seiner Spieler. Viel zu lässig vergab beispielsweise Köse das mögliche 2:1 (60.), während die Neheimer Abwehr bei tollen Gelegenheiten für die Salchendorfer (58., 90.) allenfalls durch Torwart Heppelmann glänzte.
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Trotzdem hätten Jannis Ritter per Kopfball (82.) und vor allem Yatma Wade, der bei seiner Doppelchance in Minute 85 zum wiederholten Mal zu eigensinnig agierte, das Siegtor erzielen können. Am Ende verletzte sich sogar nach Hülsmann auch noch Wade, doch weil schon fünf Mal gewechselt worden war, musste er sich durchbeißen.
Das 1:1 hatte mit der Einwechslung von D-Liga-Spieler Simone Prezzavento (86.) noch eine schöne Randgeschichte zu bieten – ein Dreier blieb dem SC Neheim indes verwehrt. Als Elfter mit acht Punkten aus sieben Partien kommt das Team nicht recht weg aus der unteren Tabellenregion.
SC: Heppelmann; Cin (83. Bald), Hülsmann (23. Wade), Kickartz (72. Tsurkan), Janetzki, Suchy, Willecke, Köse (66. Barisch), Große-Benne, Tolle, Ritter (86. Prezzavento). - Tore: 0:1 Werthenbach (52.), 1:1 Wade (54., Foulelfmeter).
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