Schmallenberg. Schon ewig spielt Torwart Francesco Lattanzi für Landesligist SV Schmallenberg/Fredeburg. Die Gründe seiner Treue – und ein besonderer Einsatz.

Francesco Lattanzi ist neben Emil Mersovski der dienstälteste Spieler im Kader des Fußball-Landesligisten SV Schmallenberg/Fredeburg. Der 1,86 Meter große Torhüter ist aufgrund seines Alters und seiner Erfahrung eine feste Größe in der Mannschaft und hat bei den Strumpfstädtern in seiner Zeit die Höhen (zwei Aufstiege, zwei Pokalsiege), aber auch die Tiefen (Abstieg aus der Bezirksliga) mitgemacht.

„Ich habe das Fußballspielen in der F-Jugend beim SV Schmallenberg/Fredeburg erlernt. Daher bin ich ein Schmallenberger durch und durch – für diesen Verein gebe ich mein letztes Hemd. Das Fußballspielen macht mir dort immer noch sehr viel Spaß. Mit meinen 32 Jahren stellen sich montags aber auch die ersten Wehwehchen mit Hüft- und Rückenschmerzen ein. Doch unter die Latte komme ich immer noch“, sagt „Franci“ Lattanzi, wie er von seinen Mitspielern gerufen wird, schmunzelnd.

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Der Fan des iatlienischen Erstligisten AC Mailand ist gebürtiger Italiener. Geboren ist er allerdings in Altenhundem. „Fremdgegangen“ ist der Torhüter dem SV Schmallenberg/F. einmal und zwar von 2007 bis 2012, als er für den Olper A-Kreisligisten FC Langenei/Kickenbach gespielt hat.

Im Aufstiegsjahr 2021/2022 hat sich der Vertriebsmitarbeiter einen gesunden Konkurrenzkampf mit Darian Lobe im Gehäuse geliefert. Damals wurde mit Chefcoach Merso Mersovski vereinbart, dass sich im Tor abgewechselt wird. Lattanzi: „Ich hätte es als unfair empfunden, wenn ein so junger und talentierter Torhüter wie Darian, der wie wild trainiert und sich reinhaut, nur auf der Bank sitzt. Da ist es doch besser, wenn er auch Einsatzzeiten bekommt und sich weiterentwickelt. Nur schade, dass Darian derzeit an der Schulter verletzt ist.“

SV Schmallenberg/Fredeburg: Das läuft in dieser Saison schon richtig gut

Nach 58 Gegentoren in der abgelaufenen Saison hat das Trainergespann Merso und Emil Mersovski sowie Ralf Paul in der Vorbereitung ein besonderes Augenmerk auf die Defensivarbeit gelegt. „Natürlich haben wir mit der Mannschaft daran gearbeitet, die Gegentore zu minimieren. Viele Gegentore sind durch unsere eigenen Fehler entstanden“, erklärt Merso Mersovski und ergänzt: „Um die Gegentore zu minimieren, müssen wir weniger Fehler im Spielaufbau machen, sicherer und ruhiger mit nicht mehr so viel Risiko spielen. Das hat in den ersten drei Spielen der neuen Saison ganz gut geklappt.“

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Dies sieht auch Torwart Francesco Lattanzi so: „Wir haben aus den Fehlern der vergangenen Saison gelernt. Wir spielen jetzt hinten heraus viel sicherer und lassen uns nicht mehr in unnötige Zweikämpfe ein. Damit haben wir uns in der abgelaufenen Saison noch in die Bredouille gebracht. In den bisherigen Spielen haben wir stabil gestanden. Die gesamte Mannschaft arbeitet nach hinten mit. Und vorne sind wir immer für Tore gut.“

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Ein Running Gag und der Start der Top-Favoriten

Bundesliga des Sauerlandes

Aus drei Spielen holten die Schmallenberger sieben Punkte und kassierten nur ein Gegentor. Beim Spiel in Erlinghausen wurde Torhüter Francesco Lattanzi nach vier Minuten kalt erwischt. „Ich bin ein spielender Torhüter wie Manuel Neuer, wenn auch nicht ganz so gut wie er, und da stehe ich natürlich auch mal 20 Meter vor unserem Tor, um besser mitspielen zu können. Wir haben dann im Mittelfeld wieder mal einen unnötigen Ballverlust gehabt, und ,Fredo‘ Schlüter, dieses Schlitzohr, hat gesehen, dass ich zu weit vor meinem Tor stand. So hat er mir den Ball aus gut 30 Metern Entfernung reingelegt“, erklärt der SV-Torhüter die Szene.

An diesem Samstag steht das vorgezogene HSK-Derby bei Fatih Türkgücü Meschede an. Für dieses Spiel erwartet Francesco Lattanzi eine durchaus hohe Hürde für sein Team. „Im Spiel sollten wir uns auch nur auf den Fußball konzentrieren und alles ignorieren, was eventuell außerhalb des Platzes passiert. Wir spielen doch alle gerne Fußball, und nach dem Spiel wollen wir dann in Ruhe ein Bier mit dem Gegner trinken“, sagt der Torhüter.

Einen großen Favoriten auf den Titelgewinn in der Landesliga 2 hat Lattanzi bislang noch nicht ausgemacht. „In dieser Saison ist die Liga sehr ausgeglichen. Wir haben genügend Potenzial im Kader, um eine gute Rolle zu spielen – ganz getreu dem Grundsatz, dass man im Fußball mit dem Angriff Spiele gewinnt, aber mit der Abwehr die Meisterschaft.“

4. Spieltag der Landesliga 2 – alle Infos

Fatih Türkgücü Meschede - SV Schmallenberg/Fredeburg (Sa., 15.30 Uhr). Wer fehlt? Beim FC Fatih fallen Dominik Faneca, Burak Yavuz und Emre Pistofoglu aus. Bei den Schmallenbergern sind Ben Mayer, Finn Burmann und Leo Fröhlich nicht im Kader.

RW Erlinghausen - SV Ottfingen (So., 15 Uhr). Während unter anderem Ümral Bahceci nach drei Spielen Sperre zurückkehrt, muss RWE-Spielertrainer Michael Mantasl auf Nils Meyer, Dennis Vazemiller, Toni Kodra und Anil Ekinci verzichten.

SpVg. Olpe - SC Neheim (So., 15 Uhr). Trainer Ibou Mbaye muss in Olpe auf Rafael Kickartz, Merlin Zweimann, Lukas Gockel und die (weiteren) Langzeitverletzten verzichten. Auf einen Einsatz hoffen dürfen nun Ivan Tsurkan und Francesco Caruso.

Borussia Dröschede - TuS Sundern (So., 15.30 Uhr). Den TuS Sundern plagen durchaus Personalprobleme. Mit Jonah Sasse, Ekrem Yavuzaslan,Mike Davids, Kerim Kahraman, David Hugasvili, Almuatesam Kabar, Adis Rebronja, Vincent Bastron und wahrscheinlich auch Robin Bönner fallen mindestens acht Kicker aus.

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