Paris/Meschede. Souverän gewann Alexandra Föster (Meschede) das B-Finale bei Olympia in Paris. Das war für die Zukunft wichtig. Sie denkt an 2028.

Im ersten Moment herrschte bei Alexandra Föster pure Enttäuschung nach dem bitteren Aus im Halbfinale bei den Olympischen Sommerspielen in Paris. Doch mit etwas Abstand schöpfte die Top-Ruderin des RC Meschede wieder Motivation für das B-Finale im Frauen-Einer – und sicherte sich dort mit einem souveränen Sieg den insgesamt siebten Platz. „Das war wichtig“, sagte auch Trainer Sebastian Kleinsorgen mit Blick auf die Zukunft, die Föster mit einer Äußerung konkretisierte.

Föster siegt souverän

„Auch wenn uns immer wieder Tränen aus den Augen hockeln, sind wir bereit für morgen“, erklärte der Coach am Freitagabend. „Wir geben jetzt nicht auf. Schadensbegrenzung ist der Auftrag“, ergänzte er in Richtung des B-Finales, welches vor dem A-Finale gerudert wurde, in dem sich wie erwartet die Niederländerin Karolien Florijn mit Gold dekorierte. Sie gewann vor Emma Twigg (Neuseeland) und der Litauerin Viktorjia Senkute.

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Alexandra Föster ließ im B-Finale keine Zweifel an ihrem Sieg aufkommen. Sie holte sich den siebten Gesamtplatz in 7:23:53 Minuten, mit denen sie im A-Finale auf Rang fünf gerudert wäre. „Die Bedingungen waren identisch, so dass man die Zeiten der Finals vergleichen kann. Das gibt uns Rückendeckung, dass wir den richtigen Weg gegangen sind“, sagte Kleinsorgen. Die Weißrussin Tatsiana Klimovich kam hinter Föster als Gesamt-Achte in 7:25:61 Minuten ins Ziel.

Föster: Finanzielle Fragen

Dass die 22-jährige Sauerländerin trotz der Enttäuschung auf Grund des verpassten A-Finales in Paris noch einmal Vollgas gab, hing auch mit dem Fernziel Olympische Sommerspiele 2028 in Los Angeles/USA zusammen. „Der Kaderstatus hängt von der Platzierung ab“, erklärte Sebastian Kleinsorgen und ergänzte im Vorfeld des Rennens: „Alex muss, um von der Sporthilfe monatlich etwas Geld zu bekommen, mindestens Achte werden. Auch die finanzielle Situation entscheidet mit darüber, wie und ob es Richtung LA28 gehen kann.“

„Der erste Teil des Traums ist also geschafft, der zweite Teil wäre, in Los Angeles wieder dabei zu sein und dann auch etwas zu gewinnen.“

Alexandra Föster, Ruderin des RC Meschede

Mit Platz sieben ist der „Schaden“ also begrenzt. Wenn bei einem siebten Platz bei der Olympia-Premiere einer erst 22-jährigen Athletin von „Schaden“ gesprochen werden kann. „Eigentlich waren es die vier besten Rennen, die Alex bisher bei einem Wettkampf auf diesem Niveau gefahren ist. Wir können uns deshalb nichts vorwerfen“, resümierte Fösters Trainer und haderte erneut ein wenig mit dem Lospech im Halbfinale, das die Sauerländerin in den stärkeren Lauf einsortierte. „Aber wir lassen jetzt alles sacken und genießen Paris“, ergänzte Kleinsorgen.

Föster noch in Paris

Er reist an diesem Montag gen Heimat, seine Athletin darf einen Tag länger bei den Olympischen Sommerspielen bleiben. „Es ist ein sehr gutes Gefühl, hier mit einem Sieg rausgehen zu können“, sagte Föster. „Ich merke langsam schon, dass mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Die Atmosphäre ist toll, viel emotionaler als bei einer Weltmeisterschaft. Der erste Teil des Traums ist also geschafft, der zweite Teil wäre, in Los Angeles wieder dabei zu sein und dann auch etwas zu gewinnen“, ergänzte sie.

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Übrigens: Dass im Sauerland viele Fans Föster bei ihren Rennen die Daumen drückten, kam in Paris an. „Wir sind extrem glücklich, dass so viele Mescheder mit uns fiebern. Es ist schön zu hören, dass „Meschede Olympia ist“. Das hilft uns sehr. Auch die vielen lieben Nachrichten, die wir gar nicht beantworten können, geben uns Rückhalt“, sagte Kleinsorgen vor dem B-Finale. Und auch der Rückhalt trug Föster zum Sieg im B-Finale. Komplettiert werden soll das Olympia-Gefühl am Samstag, 10. August, um 17 Uhr mit einem offiziellen Empfang des RC Meschede für seine Top-Ruderin, zu dem alle Fans eingeladen sind.