Schmallenberg. Andreas Schütte spricht über einen brisanten Vereinswechsel. SV Schmallenberg/Fredeburg empängt am Samstag SVW Soest im Westfalenpokal.

Sieben Jahre schnürte Andreas Schütte die Fußballschuhe für den FC Arpe/Wormbach, bevor er zum zweiten Mal einen brisanten Vereinswechsel vornahm. In diesem Sommer ging es für den Mittelfeldspieler nach dem Absturz des FC in die Kreisliga B allerdings ohne Umwege „über den Berg“ zum Landesligisten SV Schmallenberg/Fredeburg. Dort soll Schütte mit seiner Erfahrung und seiner Torgefahr dafür sorgen, dass sich die Mannschaft im oberen Tabellendrittel etabliert. Im Interview spricht er über die Beziehung der Klubs, seinen Wechsel und das Heimspiel in der ersten Runde des Westfalenpokals an diesem Samstag (16 Uhr) gegen den Westfalenligisten SVW Soest.

Schütte über die Rivalität

Herr Schütte, vom FC Arpe/Wormbach zum SV Schmallenberg/Fredeburg zu wechseln – das klingt wie von Schalke 04 zum Borussia Dortmund zu gehen. Ist der Vergleich treffend?

Andreas Schütte: Ich denke, der Vergleich ist schon ähnlich, wobei die Rivalität zwischen Schalke und Dortmund sicherlich noch eine Ecke heftiger ist. Die Rivalität zwischen Arpe und Schmallenberg ist meiner Meinung nach auch nicht mehr so groß wie in früheren Jahren. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Jungs untereinander gut kennen und auch in der Freizeit viel zusammen unternehmen.

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Wie lange haben Sie gegrübelt, ob der Wechsel „richtig“ ist?

Ich habe schon längere Zeit über den Wechsel nachgedacht. Und es fiel mir alles andere als leicht, den FC Arpe/Wormbach zu verlassen, weil ich wirklich eine außergewöhnlich schöne Zeit dort hatte. Leider war auch schon etwas länger abzusehen, dass es in Arpe schwierig wird, eine konkurrenzfähige Mannschaft für die neue Saison zu stellen, was natürlich auch mit ein Grund für meinen Wechsel war.

Schütte über Alternativen

Gab es Alternativen?

Es gab verschiedene Angebote, allerdings kam für mich eigentlich nur Schmallenberg ernsthaft infrage.

Andreas Schütte (rechts) jubelt in der vergangenen Saison noch im Trikot des FC Arpe/Wormbach.
Andreas Schütte (rechts) jubelt in der vergangenen Saison noch im Trikot des FC Arpe/Wormbach. © WP | Philipp Bülter

Warum?

In erster Linie, weil meine besten Freunde beim SV spielen und ich einfach nochmal zusammen mit ihnen Fußball spielen möchte. Außerdem ist der Aufwand recht gering, da ich nur 200 Meter vom Sportplatz entfernt wohne.

„Für mich kam eigentlich nur Schmallenberg ernsthaft infrage.“

Andreas Schütte, Zugang des SV Schmallenberg/Fredeburg

Wie sind Sie als „Arper“ beim SV aufgenommen worden?

Natürlich habe ich schon den einen oder anderen Spruch bekommen. Aber ich bin wirklich sehr gut aufgenommen worden. Das liegt aber auch daran, dass ich eigentlich jeden Spieler sowie das Umfeld bestens kenne. Ich habe ja eine Schmallenberger Vergangenheit, habe vier Jahre in der Jugend und auch vier Jahre in der ersten Mannschaft gespielt. Von daher hatte ich keine Probleme bei der Eingewöhnung.

Schütte über Soest

Am Samstag kommt der Westfalenligist SVW Soest im Westfalenpokal. Wie schätzen Sie die Chancen des SV Schmallenberg/Fredeburg ein?

Mit Soest kommt natürlich eine sehr spielstarke Truppe, die nicht umsonst in der vergangenen Saison Tabellendritter in der Westfalenliga geworden ist. Wir kennen Soest noch aus der Landesliga-Saison vor zwei Jahren und können uns entsprechend auf den Gegner vorbereiten. Ich sehe schon eine Chance, gegen Soest zu gewinnen. Es ist ein Pokalspiel und diese Spiele haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze. (schmunzelt) Wenn wir einen guten Tag haben, können wir jeden Gegner vor Probleme stellen.

Trägt wieder das Trikot des SV Schmallenberg/Fredeburg: Andreas Schütte (hier beim Veltins-Cup).
Trägt wieder das Trikot des SV Schmallenberg/Fredeburg: Andreas Schütte (hier beim Veltins-Cup). © Dietmar Reker | WP

Aber die Vorbereitung lief nicht so erfolgreich wie erhofft: ein Sieg gegen Soest wäre also auch hilfreich fürs Selbstvertrauen mit Blick auf den Saisonstart, oder?

Die Ergebnisse in der Vorbereitung waren nicht so prickelnd, das stimmt. Wir haben in den Trainingseinheiten allerdings auch hart gearbeitet, deswegen sollte man die Ergebnisse nicht überbewerten. Außerdem haben uns logischerweise immer mal wieder Spieler urlaubsbedingt gefehlt. Trotzdem wäre ein Sieg in so einem Spiel eine Woche vor dem Saisonstart natürlich sehr hilfreich für das Selbstvertrauen.

Nur ein Ausfall

Für das Heimspiel gegen den Westfalenligisten SVW Soest in der ersten Runde des Westfalenpokals steht Merso Mersovski, dem Trainer des SV Schmallenberg/Fredeburg, nahezu der komplette Kader zur Verfügung. Lediglich Alessio Schmidt fehlt an diesem Samstag (16 Uhr) urlaubsbedingt.