Paris/Meschede. Alexandra Föster (Meschede) steht bei Olympia im Halbfinale. Fast wäre ihr ungewollt eine Überraschung gelungen. Die Gegnerinnen.

„Mit ihr wollen wir mitfahren, um am Ende den zweiten Platz zu ergattern“, sagte Trainer Sebastian Kleinsorgen im Vorfeld. Und Alexandra Föster, Top-Ruderin des RC Meschede, setzte den Plan im Viertelfinale bei den Olympischen Sommerspielen in Paris perfekt um. Die 22-Jährige zog souverän ins Halbfinale im Frauen-Einer ein und schaffte – ungeahnt – fast noch eine Überraschung.

Föster schaltet auf Attacke

Denn auf den letzten Metern des Viertelfinales attackierte die Sauerländerin nach einer perfekten Renneinteilung sogar noch die große Gold-Favoritin Karolien Florijn aus den Niederlanden, die das Rennen zuvor dominierte und etliche Meter in Führung lag. Doch Florijn parierte den Angriff und siegte in 7:29:07 Minuten. Alexandra Föster belegte Rang zwei in 7:30:98 Minuten und qualifizierte sich wie die Weißrussin Tatsiana Klimovich (7:34:30 MInuten) für das Halbfinale am Donnerstag (9.30 Uhr).

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Das Verrückte: Föster merkte ihren Angriff auf die Ausnahmeruderin selbst gar nicht. Sie spürte zwar die Welle der Konkurrentin, wähnte sich aber zu weit zurück, als dass ihr ein Enspurt als sinnvoll erschien. „Schade, dass bei den olympischen Rennen ein Coaching nicht möglich ist“, sagte Sebastian Kleinsorgen, „denn wenn sie ihren Endspurt, den sie drauf hat, gezündet hätte, hätten wir vielleicht eine noch bessere Ausgangsposition im Halbfinale.“ Diese ist allerdings auch mit Platz zwei sehr gut. „Sie kann stolz auf ihre Leistung sein“, sagte der Coach.

„Sie kann stolz auf ihre Leistung sein.“

Sebastian Kleinsorgen, Trainer von Alexandra Föster

Wie erwartet lagen unmittelbar nach dem Start andere Ruderinnen in Führung. Doch Föster ließ sich davon nicht beeindrucken und spulte ihr Rennprogramm ab. Bereits nach 1000 Metern hatten sich die Favoritinnen dieses Rennens in Position gerudert. Florijn führte vor Klimovich und Föster. Die Sauerländerin legte mit jedem Meter zu, schob sich erst an die Weißrussin heran und überholte sie letztendlich vermeintlich locker. Auf die abschließenden 500 Meter ging Föster auf Platz zwei liegend und attackierte sogar die Niederländerin.

Föster setzt Plan um

„Wenn man Dritter wird, könnte das Halbfinale zu einer Art Finale ausarten, weil man auf vier extrem starke A-Finale-Kandidatinnen treffen könnte“, erklärte Sebastian Kleinsorgen ebenfalls im Vorfeld. „Das möchten wir umgehen“, ergänzte er – und Alexandra Föster hörte genau zu.

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Neben Föster, Florijn und Klimovich komplettieren Emma Twigg, Tara Rigney, Aurelia-Maxima Katharina Janzen, Viktija Senkute, Virginia Diaz Rivas, Kara Kohler, Anna Prakaten, Magdalena Lobnig und Desislava Angelova das Halbfinale.

Die nächsten Gegnerinnen

Die Sauerländerin wird im zweiten Halbfinale am Donnerstag, 1. August, ab ca. 9.40 Uhr auf Klimovich, Kohler, Twigg, Senkute und Lobnig treffen. „Mein Plan ist nicht ganz aufgegangen. Das ist ein ziemlich starkes Feld. Der andere Lauf hätte mir etwas besser gepasst“, kommentierte Kleinsorgen: „Aber es gibt viele Setzmöglichkeiten. Man kann es sich nicht aussuchen.“