Braunschweig. Niklas Klei, Leichtathlet des LAC Veltins Hochsauerland, überzeugt bei der Deutschen Meisterschaft. Fährt er nun zu Olympia nach Paris?

In diesen ersten Momenten nach seinem Rennen am Sonntagnachmittag, 30. Juni, im Eintracht-Stadion in Braunschweig herrschte bei Niklas Klei – Frust. „Eine bessere Platzierung hatte ich mir erhofft“, erklärte Klei, Leichtathlet des LAC Veltins Hochsauerland, unmittelbar nach dem Ende des Finals über 400 Meter gegenüber dieser Zeitung. Gleichwohl könnte die Deutsche Meisterschaft der Leichtathleten dem großen Traum des 25-Jährigen entscheidend weitergeholfen haben: einem Lebensziel, der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Paris.

Von Freitag, 26. Juli, bis Sonntag, 11. August, werden die Weltspiele in der französischen Hauptstadt ausgerichtet. Ein Start auf der riesigen Bühne Olympia ist der Traum eines jeden Sportlers, natürlich auch der Niklas Kleis. „Ich denke, dass Olympia ein sehr gutes Sprungbrett in Richtung Profisport ist. Letztendlich ist es die größte sportliche Bühne der Welt“, hatte der schnelle Mann aus Kirchlengern (Kreis Herford) zuletzt erklärt.

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Bundesliga des Sauerlandes

Die kleinere Bühne – gleichwohl die in Deutschland enorm wichtige – der Deutschen Meisterschaft wusste Niklas Klei gleichwohl für sich zu nutzen. Der 400-Meter-Läufer des LAC Veltins Hochsauerland erlebte in Braunschweig zwei unterschiedliche Wettkampftage, vor allem aufgrund der Witterungsbedingungen. Während im Halbfinale am Samstagabend sonnige Bedingungen und etwa 27 Grad Celsius herrschten, war es durch Gewitter und Niederschläge am Sonntag auf etwa 19 Grad Celsius abgekühlt. Immer wieder regnete es. „Da müssen alle durch“, betonte Klei.

Ein starkes Halbfinale bei der DM in Braunschweig

Der Neu-Sauerländer, der aktuell in Oeventrop in einer WG gemeinsam mit LAC-Kollege Oliver Ollesch wohnt und in Oeventrop sowie in Hüsten trainiert, lieferte im Halbfinale eine erstklassige Leistung ab. Von Bahn 4 aus gestartet, präsentierte sich Niklas Klei in Topform, war stets vorne mit dabei und kam als Zweiter hinter Deutschlands Dominator über 400 m, Jean Paul Bredau (45,93 Sekunden, SC Potsdam), ins Ziel. Mit seiner Zeit von 46,03 Sekunden hatte Niklas Klei seine bisherige Bestzeit um satte 23 Hundertstel steigern können. In der deutschen Bestenliste dieses Jahres über 400 m verbesserte er sich von Platz fünf auf Rang drei. „Ich bin einfach mein eigenes Rennen gelaufen und habe versucht, mich die letzten 100 Meter mitziehen zu lassen“, sagte Klei am Samstagabend und ergänzte: „Ich hoffe, dass ich morgen die Position halten kann und vielleicht etwas schneller laufe.“

Dieses Ziel ging dann am Sonntagnachmittag nicht ganz auf. Beim DM-Sieg des überlegenen Bredau (45,67 Sek.), der vor Fabian Dammermann (46,34 Sek., LG Osnabrück) und Manuel Sanders (46,43 Sek., LG Olympia Dortmund) gewann, landete Tyrel Prenz (46,60 Sek., SC Potsdam) auf Rang vier, während Niklas Klei Fünfter wurde. Das Ziel hatte er nach 46,69 Sekunden erreicht.

Nun hofft der 25-Jährige darauf, in den so genannten Pool der deutschen 400-Meter-Läufer für die Staffel bei den Olympischen Spielen in Paris berufen zu werden. Mit der Entscheidung des Bundestrainers Volker Beck und des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ist zeitnah zu rechnen – die Chancen Kleis scheinen nach diesen Auftritten bei der DM durchaus gut.