Arnsberg-Hüsten. Am Sonntag, 16. Juni, findet in Arnsberg-Hüsten ein ganz neues Fußball-Format statt: die „Final 4 League“. HSK-Kicker sind mittendrin.

Dass er dem hochtrabenden Profi-Fußball mit all seinen modernen Auswüchsen wie horrenden Ablösesummen oder Pokalendspielen in weit entfernten, finanzstarken Ländern äußerst skeptisch gegenüber steht, daraus macht Ansgar Brinkmann kein Geheimnis. Der 54-Jährige, früher Profi unter anderem bei Eintracht Frankfurt oder Dynamo Dresden, will, dass der Fußball viel mehr zu seinen Wurzeln zurückkehrt. „Die Straße holt sich den Fußball zurück!“, ist das Motto des „Weißen Brasilianers“, der als Aktiver auf und neben dem Spielfeld aufzufallen wusste. Jetzt ist der Kult-Profi Präsident einer neuen Fußball-Liga, die der Deutschen Lieblingssport neu interpretiert – und zurück zu jenen Wurzeln des Fußballs will: die „Final 4 League“. An diesem Sonntag, 16. Juni, steht ein großer Spieltag des neuen Formats im Stadion Große Wiese in Arnsberg-Hüsten an, und HSK-Fußballer laufen auf.

Ansgar Brinkmann, der Liga-Präsident, hat sich von den ersten Spielen des neuen Formats begeistern lassen. In den vergangenen zwei Wochen standen in Bayreuth (Gruppe Süd) und Wilhelmshaven (Gruppe Nord) Gruppenspiele von jeweils vier neu gebildeten Mannschaften an. Die Teams trugen Namen wie „Lübeck Giants“ oder „Mainz Attack“ und waren nach Castings aus insgesamt mehr als 2000 Fußballern zusammengestellt worden.

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Gespielt wird zwar auf dem Großfeld, aber mit illustren Regeln, die jeder Kicker noch vom Bolzplatz kennt: Es gibt fliegende Wechsel an der Mittellinie, statt eingeworfen wird eingekickt, und Tore, die durch Kopfball, Direktabnahme (Volleyschuss) oder durch Versuche außerhalb des Strafraums erzielt werden, zählen doppelt. Was nach zwei Spieltagen ersichtlich ist: Das Spiel ist schnell – und durch die Regeln bleiben die Partien lange offen.

Final 4 League: Livestreams in Arnsberg

Die Spiele werden per Kameras übertragen und gestreamt auf Plattformen wie Twitch, TikTok und YouTube. „Es war ein Topstart, überragend organisiert, und fußballerisch fand ich auch, dass es ein sehr sehr gutes Niveau war“, so Ex-Profi Ansgar Brinkmann nach dem Auftakt in Bayreuth. Nun also folgt an diesem Sonntag der dritte Spieltag, die so genannte Gruppe Mitte in Arnsberg. Beteiligt sind dann vier Mannschaften: Magdeburg Power, Bielefeld Kings, Kassel Eleven – und Alemania Arnsberg.

Für das Arnsberger Team war in Menden gecastet worden, und in die Mannschaft geschafft haben es unter anderem drei aktuelle Spieler des Bezirksligisten SV Hüsten 09: Julius Oestersporkmann, Denis Rodrigues Gomes und Nils Klauke. Das Turnier startet um 13.30 Uhr, die Spiele der Arnsberger finden um 14.10 Uhr (gegen Magdeburg), 15.45 Uhr (gegen Bielefeld) und 17.05 Uhr (gegen Kassel) statt. Denis Rodrigues Gomes freut sich schon sehr auf die Einsätze mit dem Arnsberger Team – ausgerechnet in seinem Heimstadion, in dem er jeden Zentimeter des Rasenplatzes kennt. Vor allem die ungewohnten Begleiterscheinungen haben es dem Mittelfeldspieler angetan: „Die vielen neuen Regeln gefallen mir gut, da diese unter anderem die Liga so interessant machen.“ So herrsche besondere Spannung, „ein Spiel kann in den letzten Minuten immer noch gedreht werden“.

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Gemeinsam in der neuen Mannschaft trainiert habe man bislang noch nicht, aufgrund von Mannschaftsfahrten, Urlauben und anderen Verpflichtungen. Gleichwohl ist es das große Ziel der Arnsberger, sich für die Halbfinalspiele zu qualifizieren. Gelingt dies, soll dann auch mehrmals gemeinsam trainiert werden. Die Halbfinaltage finden am 30. Juni in Ludwigshafen und am 7. Juli in Bremerhaven statt. Am 13. Juli, einen Tag vor dem Endspiel der Europameisterschaft, folgt schließlich das Finale der Final 4 League, das im Parkstadion im nordhessischen Baunatal ausgerichtet wird.

Liga-Direktor Jörg Rosenbohm hat die Liga entscheidend kreiert und vorangebracht. „Es ist eine unglaubliche Eigendynamik entstanden, das hätten wir so uns auch nicht träumen lassen“, sagt er und ergänzt: „Wir freuen uns sehr, den Zuschauern in Arnsberg am Sonntag dieses neue Format präsentieren zu können. Wir haben ein sehr gutes Niveau – es lohnt sich wirklich, zu kommen.“

Neue Liga mit neuen Regeln

Der Fußball, der in der Final 4 League gespielt wird, soll wieder mehr zu den Wurzeln des Sports, zum Straßenfußball, zurückkehren. Zu diesem Zweck wird mit vielen Regeln gespielt, die sich vom Spielbetrieb der Amateure und Profis unterscheiden.

Es gibt beispielsweise kein Abseits, die Spielzeit beträgt 2 x 10 Minuten (Nettospielzeit), anstatt von Eckbällen gilt das Motto Drei Ecken, ein Elfer, und bei einem Remis wird ein Sieger durch Penaltyschießen ermittelt. Interessierte erfahren alle Regeln und weitere Infos zur Liga online unter: f4l.eu

„Wir haben ein sehr gutes Niveau – es lohnt sich wirklich, zu kommen.“

Jörg Rosenbohm, Liga-Direktor der Final 4 League