Schmallenberg-Westfeld. Der SC Lennetal und der FC Gleidorf/Holthausen haben jetzt die „Fußballakademie Sauerland“ ins Leben gerufen. Das sind die Ziele.

Der Name ist ambitioniert, klingt aber spannend und vielversprechend. Der SC Lennetal und der FC Gleidorf/Holthausen haben jetzt die „Fußballakademie Sauerland“ ins Leben gerufen. Die Verantwortlichen wollen bei den geplanten Fußball-Camps nicht nur den Nachwuchs aus der Region und dem gesamten Sauerland fördern, sondern auch die Trainerausbildung vorantreiben.

Fußballschulen und Fußball-Camps beziehungsweise Fußball-Ferien-Freizeiten sind nicht neu im HSK. Da holen sich die Vereine einen Erst- oder Zweitligisten (zum Beispiel Borussia Dortmund, Schalke 04 oder FC St. Pauli), beziehungsweise wie zuletzt der TuS Sundern sogar die „Galaktischen“ von Real Madrid mit ins Boot, und bieten dem Nachwuchs eine Woche lang Fußball pur an. Neu ist bei der „Fußballakademie Sauerland“ die Herangehensweise. „Die Jungen und Mädchen sollen nicht nur Spaß haben, sondern wir wollen auch unsere Jugendlichen als Co-Trainer mit in die ganze Sache einbinden. Denn gerade Übungsleiter für Kids zu finden, wird immer schwieriger“, sagt Andreas Liebeskind. Der 46-Jährige ist in der Jugendspielgemeinschaft Wilzenberg (Zusammenschluss aus dem SC Lennetal, FC Gleidorf/Holthausen und FC Fleckenberg/Grafschaft) Trainer der E- und D-Junioren. Außerdem ist er Vorstandsmitglied beim SC Lennetal.

Qualifizierter Trainer aus Jena kommt

Natürlich hat auch die „Fußballakademie Sauerland“ mit Christoph Ackermann einen qualifizierten Trainer für sein erstes Fußball-Camp vom 6. bis 10. Juli auf dem Sportplatz in Schmallenberg-Westfeld an ihrer Seite. Ackermann ist ehemaliger Spieler von Dynamo Dresden sowie inzwischen Präsidiumsmitglied beim Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena und hat dort jahrelang die Fußballschule geleitet. Mittlerweile ist Ackermann mit seinem Trainerteam von der Uni in Jena – die Studenten studieren dort Sport – auch außerhalb von Thüringen unterwegs. „Qualität setzt sich einfach durch“, lobt Andreas Liebeskind, der aus dem thüringischen Apolda kommt, und auch nach seinem berufsbedingten Umzug ins Sauerland stets den Kontakt zu seiner Heimat aufrechterhalten hat.

So hat Liebeskind unter anderem seine beiden Söhne Paul und Theo während der Sommerferien stets für das Fußball-Feriencamp in Jena angemeldet. „Und so ist der Kontakt zu Christoph Ackermann entstanden“, berichtet der gelernte Koch, der im exklusiven Landhotel und Gasthof Schütte in Schmallenberg-Oberkirchen arbeitet. „Christoph Ackermann arbeitet ganz anders als andere Fußballschulen. Die Gruppen sind nicht größer als neun Kinder und werden stetes von zwei Trainern betreut. Die ganze Sache ist bei insgesamt 72 Kindern in acht Gruppen auf dem Platz viel intensiver“, berichtet Andreas Liebeskind und ergänzt: „Natürlich soll das Camp auch Spaß machen, aber die Kids sollen auch etwas lernen.“

A-Jugendspieler heranführen

In Schmallenberg-Westfeld will die neue „Fußballakademie“ im Zuge der Ferienfreizeit zudem die eigenen A-Jugendspieler mit in den Trainingsbetrieb einbinden. „Wir wollen damit unserem Nachwuchs den Einstieg in eine mögliche spätere Trainertätigkeit ermöglichen. Wenn nur zwei oder drei der Spieler sagen, dass sie sich einen Posten als Übungsleiter auch vorstellen könnten, haben wir schon sehr viel erreicht“, sagt Liebeskind.

Natürlich ist auch das Feriencamp der „Fußballakademie Sauerland“ nicht kostenlos, sondern mit 169 Euro sogar im oberen Preissegment. „Aber wir bieten dafür fünf Tage lange eine Rundumbetreuung von 9 bis 17 Uhr. Dazu gehört die Verpflegung, unter anderem pro Tag ein Mittagsessen von Betrieben aus der Umgebung. Außerdem bekommen die Kids einen Trikotsatz, einen Ball und eine Trinkflasche, allerdings nicht aus Plastik, sondern aus Edelstahl. Auch bei den Präsenten haben wir auf Qualität gesetzt, zudem kommen die Produkte ebenfalls von Geschäften aus dem Schmallenberger Sauerland. Damit unterstützen wir auch die Wirtschaft. Und sollte unter dem Strich etwas Kleingeld übrig bleiben, dann fließt das in die Jugendabteilungen des SC Lennetal und FC Gleidorf/Holthausen“, erklärt Liebeskind.

Kids brauchen Bewegungsfreiheit

In diesem Jahr wird es nur ein Feriencamp geben. „Unser Baby liegt ja auch noch in den Windeln. Wenn die Akademie ein wenig bekannter geworden ist, planen wir Camps in den Oster-, Sommer- und Herbstferien“, teilt Liebeskind und hofft trotz der weiter andauernden Coronapandemie bald auch im Amateurfußball wieder auf mehr Normalität. „Zum Glück gehen die Zahlen in die richtige Richtung, denn die Kids brauchen einfach wieder mehr Bewegungsfreiheit und vor allem Kontakte“, sagt der Familienvater. „Ich finde die Idee der Fußballakademie einfach nur toll. Es ist der richtige Weg, und ich freue mich schon jetzt auf das Sauerland“, ergänzt der Thüringer Christoph Ackermann, der das erste Fußballcamp in Schmallenberg-Westfeld Anfang Juli leiten wird.