Sauerland. Die Bezirksligisten „Ass./Wie./Wu.“, SG Winterberg/Z. und VfB Marsberg steigen in die A-Liga HSK ab. Was dies für die B-Ligen bedeutet.

Die Auf- und Abstiegsregelung in den jeweiligen Fußballkreisen wird bereits vor der Saison festgelegt. In den meisten Fällen bleibt es im Regelfall bezogen auf den Hochsauerlandkreis und den Fußballkreis HSK bei zwei Absteigern aus der Kreisliga A HSK und entsprechend insgesamt zwei Aufsteigern aus den beiden B-Ligen (B1 und B2 HSK). In dieser Saison ist jedoch alles anders – und das hat drastische Folgen.

Da schon klar ist, dass die SG Winterberg/Züschen und der FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen aus der Bezirksliga 4 und der VfB Marsberg aus der Bezirksliga 13 absteigen, müssen dieses Mal anstatt zwei drei Mannschaften die Kreisliga A HSK verlassen. Daher steckt drei Spieltage vor dem Saisonende noch beinahe die halbe A-Liga im Abstiegskampf.

Das sind die Auswirkungen der Abstiege

Bei drei Absteigern aus der A-Liga gibt es wiederum nur einen Aufsteiger aus der B-Liga. Das hat zur Folge, dass die beiden Gruppensieger der Kreisligen B ein Relegationsspiel austragen müssen – und nicht die jeweiligen Meister der Kreisliga B1 und der Kreisliga B2 HSK einfach als Meister aufsteigen können. Nach aktuellem Stand ist der BC Eslohe II mit vier Punkten Vorsprung auf den FC Gleidorf/Holthausen Tabellenführer der B1 und damit erster Anwärter auf die Teilnahme am Relegationsspiel um den A-Liga-Aufstieg. In der Nachbarstaffel, der B2, sieht es ganz klar nach dem Gruppensieger FC Hilletal aus, der acht Zähler Vorsprung bei nur noch drei zu absolvierenden Partien genießt.

Kurios: Wenn in den beiden B-Ligen alles so bleibt, wird es allerdings ein Relegationsspiel zwischen den beiden Gruppensiegern nicht geben! Der Grund: Der BC Eslohe II will laut eigener Aussage freiwillig auf das „Endspiel“ verzichten. „Die Mannschaft hat sich aufgrund der schlechten Erfahrungen in der Abstiegssaison im vergangenen Spieljahr dagegen entschieden. Da auch noch einige personelle Umbrüche anstehen, ist es vermutlich der bessere Weg, in der B-Liga weiterzumachen“, erklärt Mutlu Yamac, noch bis Sommer Trainer des BC Eslohe II, und ergänzt: „Für jeden Meister ist ein Relegationsspiel natürlich ärgerlich. Vor allem, wenn man aufsteigen möchte. Aber leider ist dieses Jahr die Konstellation mit den Absteigern aus der Bezirksliga so gegeben, dass ein Entscheidungsspiel her muss. Natürlich hätte man auch noch eine Mannschaft mehr aus der A Liga absteigen lassen können, um beiden Meistern den Aufstieg zu ermöglichen. Diese Entscheidung liegt natürlich nicht in der Hand der Vereine.“

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Nach gegenwärtigem Stand sieht es nicht danach aus, dass der FC Gleidorf/Holthausen die Reserve des Bezirksligisten noch abfangen wird. „Es wird dieses Mal nur einen Aufsteiger in die A-Liga geben. Das stand aber bereits vor der Saison fest. Wenn Eslohe nicht will, rückt nicht automatisch der Zweite nach. Der FC Gleidorf/Holthausen muss also aus eigener Kraft noch Erster werden“, erklärt Staffelleiter Dirk Thoenies.

Kreisligen B im HSK: Auch Abstiegsregelung interessant

Sollte der FC Gleidorf/Holthausen doch noch Platz eins belegen, würde es ein Endspiel zwischen den beiden Gruppensiegern auf einem neutralen Platz geben. Der Unterlegene würde dann sportlich um den Lohn der Arbeit im gesamten Jahr gebracht. „Unabhängig davon, dass es uns im Falle einer möglichen Meisterschaft in diesem Jahr betreffen würde, finde ich es aus sportlicher Sicht generell immer sehr bedauerlich, wenn ein Team, das am letzten Spieltag einer Saison oben steht, dann nicht den verdienten Lohn in Form eines Aufstiegs einfahren darf. Man hat ja unter anderem auch deshalb die A-Liga eingleisig gemacht, um dem Meister einen festen Aufstiegsplatz zu garantieren zu können“, sagt Lars Lenneper, Trainer des FC Hilletal, der gleiches Recht auch für die Meister der B-Ligen fordert: „Das ist schon irgendwie bitter und aus sportlicher Sicht betrachtet sicher auch ein wenig unfair. Aber durch Klagen und Jammern ist bisher noch niemand Meister geworden und aufgestiegen –deshalb nehmen wir es, wie es kommt. Für uns geht es jetzt sowieso in allererster Linie darum, einen unserer letzten drei Matchbälle zu verwandeln und zumindest damit alle Restzweifel zu beseitigen. Alles andere liegt nicht in unserer Hand.“

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Interessant ist auch die Abstiegsregelung in den beiden B-Kreisligen im Fußballkreis HSK, die Staffelleiter Dirk Thoenies erklärt. „In der Gruppe 1 rechne ich mit zwei Absteigern“, sagt der erfahrene Funktionär, „in der Kreisliga B2 wird es nach jetzigen Stand keinen direkten Absteiger geben, da die SG Hoppecke/Messinghausen/Bontkirchen und der FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen II keine Mannschaft mehr melden. Es gibt aber immer so einige Gerüchte, die erneut zu Veränderungen meiner Aussagen führen können. Aber nur, wenn sie sich bewahrheiten beziehungsweise die Vereine die Änderungen dem Fußballkreis auch offiziell mitteilen.“

Der BC Eslohe II (weiß-schwarze Trikots), hier beim Spiel in Medebach, ist momentan erster Anwärter auf Tabellenplatz eins in der Kreisliga B1 HSK.
Der BC Eslohe II (weiß-schwarze Trikots), hier beim Spiel in Medebach, ist momentan erster Anwärter auf Tabellenplatz eins in der Kreisliga B1 HSK. © WP | Willi Lefarth

Ich finde es sportlicher Sicht generell immer sehr bedauerlich, wenn ein Team, das am letzten Spieltag einer Saison oben steht, dann nicht den verdienten Lohn in Form eines Aufstiegs einfahren darf. Man hat ja unter anderem auch deshalb die A-Liga eingleisig gemacht, um dem Meister einen festen Aufstiegsplatz zu garantieren zu können.
Lars Lenneper, Trainer des FC Hilletal