Sundern-Hachen. Der Endspieltag im Arnsberger Fußball-Kreispokal hat etwa 1000 Zuschauer nach Hachen gelockt. Geboten wurden teils packende Finalspiele
22 Grad Celsius Außentemperatur, Sonnenschein den ganzen Tag und in der Spitze etwa 1000 Zuschauer: Der Fußballkreis Arnsberg und Ausrichter TuS Hachen haben an Christi Himmelfahrt deutlich gezeigt, wie attraktiv so ein Endspieltag im Kreispokal-Wettbewerb der heimischen Fußballer sein kann. Auf dem Sportplatz Hüttenwiese fanden am Donnerstag, 9. Mai, drei Endspiele statt, die es allesamt in sich hatten. Sieger bei den Frauen wurde Außenseiter SG Bruchhausen/Niedereimer, während sich bei den Männern mit dem TuS Sundern der klare Favorit durchsetzte – und zwar mehr als deutlich.
Im Reservepokal geht‘s bis ins Elfmeterschießen
Ein Tick Glück am Ende und ein fairer Sieger, der nun Abschied nimmt: Der SV Hüsten 09 II hat sich den Titel im Fußball-Reservepokal des Kreises Arnsberg gesichert. Im Endspiel setzten sich die Hüstener mit 9:8 (4:4, 2:3) nach Elfmeterschießen gegen den TuS Sundern II durch.
Das Duell der beiden A-Kreisligisten hatte den Zuschauern auf dem Sportplatz Hüttenwiese ein tolles Finale geboten. In einem packenden Fight, in dem mehrfach die Führung wechselte, hatten die Sunderner zur Pause mit 3:2 in Front gelegen. Danach wurden die Grün-Weißen besser, führten mit 4:3, mussten am Ende aber beim Stand von 4:4 ins Elfmeterschießen. In den 90 Minuten hatten für die Hüstener Steffen Kern (2), Robin Balder und Giuseppe Rossi getroffen. Für die Sunderner waren Jon Ibrahimi, Alen Dedeic, Spielertrainer Dominik Meisterjahn und Tim Hofstetter erfolgreich gewesen.
Vom Punkt dann trafen die Grün-Weißen fünf Mal, die Sunderner nur vier Mal – und so durfte am Ende die Mannschaft von Trainer Ufuk Üzel ausgiebig die errungene Siegestrophäe bejubeln. Für den Coach selbst war es ein ganz spezieller Tag: Wie berichtet, wechselt Ufuk Üzel zur neuen Saison zu A-Liga-Gegner SG Grevenstein/Hellefeld-Altenhellefeld. „Ein Riesenkompliment an die ganze Mannschaft für die kämpferische Leistung und auch an den Gegner. Am Ende ist es Glück im Elfmeterschießen“, sagte Üzel und ergänzte: „Die Saison mit einem Titel zu Ende zu bringen – darüber sind wir sehr glücklich. Mein Abschied könnte nicht schöner sein.“
Furioses Frauen-Finale
Im Endspiel der Frauen erwartete Bezirksligist TuS Oeventrop die SG Bruchhausen/Niedereimer, die derzeit die Meisterrunde der Kreisliga A anführt und ebenfalls in die Bezirksliga aufsteigen will. Hanna Wiegelmann sorgte für die Führung für den Underdog (33.), obwohl in Hälfte eins eigentlich die Oeventroperinnen tonangebend waren. Nach dem Seitenwechsel kam der Außenseiter viel besser ins Spiel – es traf jedoch der TuS: Pia Neumeister stellte auf 1:1 (49.).
Dass das Trainer-Duo der Spielgemeinschaft, Marvin Weber und Florian Kerstholt, zur Pause jedoch Neele Haack eingewechselt hatte, erwies sich in der Schlussphase als siegbringender Schachzug. Als es nämlich beim Stand von 1:1 vor schon jetzt mehr als 600 Zuschauern klar nach Elfmeterschießen aussah, war Haack zur Stelle: Die Nummer 19 der SG traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:1 (1:0)-Sieg.
Danach feierten Mannschaft und Trainerteam ausgelassen mit ihren Anhängern, die ebenso wie die Oeventroper Fans für mächtig Stimmung gesorgt hatten. Sogar gelber Rauch schwebte im Überschwang des Sieges über den Sportplatz. „Wir haben verdient gesiegt. Die Mädels haben sich das verdient und das Double gewonnen. Jetzt gehen wir in der Meisterrunde ganz klar auf den Aufstieg in die Bezirksliga“, sagte Marvin Weber. Genüsslich nahm dann Kapitänin Vanessa Rodrigues Gomes einen großen Schluck aus dem ausgehändigten XXL-Bierglas und ging mit ihrem Team in den Feiermodus über.
Endspiel der Männer deutlich zu Gunsten des TuS Sundern
In eben diesem Jubelzustand bugsierte sich im darauffolgenden Finale der Männer schnell ein Team – diesmal jedoch der Favorit. Landesligist TuS Sundern traf auf A-Kreisligist FC Neheim-Erlenbruch, der indes personell geschwächt ins Spiel ging. Und so kam es, wie es sehr wahrscheinlich gewesen war: Die mit dem nötigen Ernst an die Sache gehenden Sunderner führten direkt durch die erste Tormöglichkeit durch Mahmut Yavuzaslan mit 1:0 (6.). Weil danach Felix Tigges rasch auf 2:0 stellte (21.) und noch vor der Pause das 3:0 nachlegte (41.), war die Partie schon nach einem Abschnitt so gut wie gelaufen.
Gleichwohl war es beeindruckend, wie seriös der TuS Sundern das Endspiel bestritt. Die Erlenbrucher versuchten, sich entgegenzustemmen, die Tore markierte aber weiterhin der TuS. Mahmut Yavuzaslan (62.), Erik Dier (67.), Lennard Willecke (77.) und Niels Altmann (85.) schraubten das Endergebnis bis zu einem äußerst deutlichen 7:0 (3:0)-Erfolg. „Wir haben die ersten fünf bis zehn Minuten ein wenig gebraucht. Dann muss man aber ein Riesenlob an die Truppe richten. Nervosität gehört in so einem Endspiel dazu, vor allem für unsere vielen jungen Spieler. Unsere individuelle Klasse hat sich ihren Weg geebnet, das war ein verdienter Sieg“, freute sich Trainer Fabio Granata. Erstmals nach langen 22 Jahren und vor allem nach der klaren 1:4-Niederlage im Endspiel 2023 gegen Westfalenligist SC Neheim jubelten die Sunderner ausgelassen: Sie sind Kreispokalsieger 2024.