Olsberg-Assinghausen. Der neunte Finaleinzug in Serie: Fußball-Landesligist RW Erlinghausen dringt souverän ins Endspiel des Kreispokals vor. Mit mehr Fotos.
Halbfinale ist Halbfinale – so lautete jetzt offenbar das Motto für Hans-Joachim „Aki“ Watzke. Doch größer konnte der Kontrast für den Geschäftsführer von Borussia Dortmund und langjährigen Vorsitzenden seines Heimatvereins RW Erlinghausen kaum sein: Am Dienstagabend Prinzenpark – Champions-League-Semifinale bei Paris St. Germain. Mehr als 46.000 Zuschauer, TV-Interviews, der sensationelle Finaleinzug des BVB und anschließend gebührende Feierlichkeiten.
Doch nicht mal 20 Stunden danach widmete sich der Sauerländer seiner zweiten Leidenschaft – dem heimischen Amateur-Fußball. Am Mittwochabend also Sportplatz Olsberg-Assinghausen – Krombacher-Kreispokal-Halbfinale von RWE beim FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen. Etwa 250 Besucher, doch ebenso ein verdienter Einzug in das Endspiel des Wettbewerbs. Nach dem deutlichen 4:0 (2:0)-Erfolg des Landesligisten beim künftigen A-Kreisligisten durfte sich auch „Aki“ Watzke zufrieden von den jüngsten Strapazen erholen.
Für die Rot-Weißen setzte sich damit der eigene Erfolgslauf im Krombacher-Kreispokal HSK fort. Zum fünften Mal in Serie und und zum sechsten Mal insgesamt hatte RW Erlinghausen den Wettbewerb im vergangenen Sommer gewonnen. Zuvor allerdings hatte RWE einen weiten Weg gehen müssen: Das Endspiel im Juni 2023 in Brilon-Alme gegen Bezirksligist Fatih Türkgücü Meschede war bis in das Viertelfinale gegangen, ehe RWE einen knappen 5:4-Erfolg einfuhr. Nun lief es deutlich entspannter beim Auftritt in Assinghausen. Nach dem 4:0-Sieg stand die neunte Finalteilnahme des Klubs in Folge fest. Damit trifft RW Erlinghausen im Endspiel des Krombacher-Kreispokals HSK an Fronleichnam, Donnerstag, 30. Mai, in Schmallenberg-Fleckenberg auf Ligakontrahent SV Schmallenberg/Fredeburg.
In Assinghausen hatte Watzke, der etwa eine Viertelstunde nach Anpfiff eintraf, nach den Feierlichkeiten in Paris einen beeindruckend frischen Eindruck hinterließ und auch bereitwillig das eine oder andere Selfie mit Fans schoss, bei Ankunft schon einen Treffer für seinen Verein verpasst. Nach prima Vorarbeit von Sven Nartikoev traf Anil Ekinci überlegt zum frühen 1:0 für die Gäste (6.). Kurios ging es weiter: Denn Spielertrainer Michael Mantasl hatte in der 22. Minute bei seinem langen Schlag kurz nach der Mittellinie sicher alles im Sinn gehabt – nur keinen direkten Torschuss. Der lange Hafer senkte sich aber über den unglücklich postierten Keeper von „Ass./Wie./Wu.“, Neil Feldmann, ins Tor der Hausherren – 0:2 (22.).
RWE erzielt früh das 3:0
Zu dieser frühen Phase war die Partie de facto entschieden, denn es war kaum vorstellbar, dass die erneut personell geschwächten Hausherren zurückkommen würden. Gleichwohl wurde auch „Ass./Wie./Wu.“ durch Felix Erlemeier und Wladimir Miller gefährlich. „Mit einer stark ersatzgeschwächten Mannschaft haben wir uns ordentlich geschlagen. Wir haben in einer sehr defensiven Ausrichtung, in einem 5-4-1, unter dem Strich gegen einen in allen Bereichen besseren Gegner sehr diszipliniert agiert. Meine Jungs haben alles reingeworfen, was möglich war“, sagte FC-Coach Markus Feldmann später. Tatsächlich war seine Mannschaft äußerst defensiv eingestellt, bildete zwei Abwehrriegel vor dem eigenen Kasten, doch Favorit RWE wusste damit umzugehen.
Nach dem Seitenwechsel wurde in der 53. Minute Anil Ekinci elfmeterreif gefoult – Stürmer Pascal Raulf markierte das 3:0 für RWE (53.). Mit einer gelungenen Einzelaktion traf dann Philipp Hachmann aus spitzem Winkel zum 4:0-Endstand (74.). „Eine sehr souveräne Vorstellung von meiner Mannschaft. Wir haben gar nichts anbrennen lassen und ziehen verdient ins Finale ein“, freute sich RWE-Spielertrainer Michael Mantasl.
FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen: Feldmann; Nölke, Marco Hanfland, David Busch, Haas, Schnurbus (74. Kaiser), Erlemeier, Dommach, Gördes (80. Bastian Hanfland), Cedric Hanfland, Miller (86. Friedrich). - RW Erlinghausen: Diekmann; Mantasl, Klaus, Valdrin Kodra, Kriesche, Ekinci, Nartikoev (79. Asshauer), Ademaj, Hachmann, Bahceci, Raulf (60. Bingöl). - Tore: 0:1 Ekinci (6.), 0:2 Mantasl (22.), 0:3 Raulf (53., Foulelfmeter), 0:4 Hachmann (74.).
