Sauerland. In der „Bundesliga des Sauerlandes“ spitzt sich das Titelrennen zu. Das Restprogramm der drei Kandidaten – kommt es zum Showdown?

Michael Ternes, Staffelleiter der Fußball-Bezirksliga 4, beschreibt dieses alljährlich höchstinteressante Konstrukt mit einem recht passenden Begriff. Es sei „das Monster Auf- und Abstiegsregelung“, das nun, wie in jeder Saison, in der Schlussphase der laufenden Spielzeit wieder großes Interesse hervorruft. Klar ist: Weil aus der Regionalliga West mit RW Ahlen sehr wahrscheinlich mindestens ein westfälisches Team – und mit dem SV Lippstadt 08 womöglich ein weiteres – in die Oberliga Westfalen absteigen wird, bedeutet dies für die Bezirksliga 4, dass nur der Meister den Aufstieg in die Landesliga schafft. Mit Fatih Türkgücü Meschede, der SG Bödefeld/Henne-Rartal und dem SuS Langscheid/Enkhausen sind aus realistischer Sicht drei Kandidaten für Platz eins übrig – diese Zeitung analysiert vor dem 26. Spieltag das jeweilige Restprogramm.

Fatih Türkgücü Meschede

Der Spitzenreiter hat sich die beste Ausgangslage im Titelrennen erarbeitet. Klar ist: Gewinnt Fatih seine verbleibenden fünf Partien in Gänze, steigt die Mannschaft von Jetmir Besiri und Özcan Atmaca auf. Und angesichts von fünf Zählern Vorsprung auf die SG ist auch noch ein Ausrutscher drin. Denn: Fatih kann mit fünf Siegen maximal 66 Punkte erzielen, die SG mit vier Siegen (sie hat nur noch vier Partien übrig) 60 Zähler und der SuS Langscheid/Enkhausen mit sechs Siegen (das Team darf noch sechs Mal antreten) maximal 61 Punkte.

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Aber: Vor allem mit den Auswärtspartien in Hüsten und in Langscheid zum Saisonende sowie dem Heimspiel gegen die SF Hüingsen hat Fatih das auf dem Papier schwerste Restprogramm der drei Titelanwärter. „Die Mannschaft hat die Qualität, jeden zu schlagen. Jetzt hat man eine große Chance, ich denke, viele haben nicht mehr damit gerechnet. Es herrscht kein Druck, dass wir auf jeden Fall aufsteigen müssen. Ich denke, andere Mannschaften könnten in der Hinsicht mehr Druck haben“, wagte Kerim Yavuzaslan, Sportlicher Leiter des FC Fatih, auch einen Seitenhieb in Richtung Langscheid.

Entscheidend könnte bei entsprechendem Verlauf ausgerechnet der letzte Spieltag der „Bundesliga des Sauerlandes“ werden, wenn Fatih am 26. Mai in Langscheid antritt. In diesem Spiel könnte der Titelgewinn final entschieden werden.

SG Bödefeld/H.-R.

Aus der Reihe der drei verbliebenen Titelanwärter kann die SG Bödefeld/Henne-Rartal das Titelrennen ganz entspannt angehen. Die Spielgemeinschaft ist die positive Überraschung. „Wir haben gar keinen Druck bezüglich eines Titelkampfes. Da sind andere Mannschaften gefordert“, sagte Trainer Max Szafranski.

Ein großer Pluspunkt für die SG: Noch vier Partien absolviert das Team – die finalen drei Spiele allesamt zu Hause in Niederhenneborn (Stand 26. April). Das Restprogramm zu bewerten und zu vergleichen, davon hält Szafranski wenig. Denn: „Die Liga ist sehr ausgeglichen.“

SuS Langscheid/E.

Was ist noch möglich für die schon zur neuen Saison deutlich verstärkte Mannschaft des SuS Langscheid/Enkhausen? Aus der Reihe der Titelanwärter darf der SuS mit sechs Partien am häufigsten antreten. Mit erst 43 Zählern geht das Team derzeit trotzdem als Außenseiter ins Rennen.

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Knackpunkte könnten schon das kommende Heimspiel gegen die starke SG Serkenrode/Fretter sowie die beiden Partien gegen die Kellerkinder der Liga werden: Innerhalb von vier Tagen bestreitet die Mannschaft von Trainer Sven Nieder die Nachholpartie bei „Ass./Wie./Wu.“ (17. Mai) und bei der bereits abgestiegenen SG Winterberg/Züschen (20. Mai). Nieder hofft darauf, „dass wir von weiteren Rückschlägen verschont bleiben“. Vor allem die Duelle gegen die (Fast-)Absteiger seien aus psychologischer Sicht nicht leicht. Sven Nieder: „Unser Ziel muss es sein, dass es am letzten Spieltag gegen FC Fatih noch um etwas geht. Dafür werden wir alles geben.“

Das Restprogramm der Titelkandidaten

1. Fatih Türkgücü Meschede (23 Spiele, 29 Punkte)

VfL Bad Berleburg (9./Heimspiel/28. April), SV Hüsten 09 (5./Auswärtsspiel/5. Mai), SG Winterberg/Züschen (15./H/12. Mai), SF Hüingsen (4./H/20. Mai) und SuS Langscheid/Enkhausen (3./A/26. Mai).

2. SG Bödefeld/Henne-Rartal (24 Spiele, 48 Punkte)

TV Fredeburg (6./A/28. April), SV Affeln (13./H/5. Mai), SF Hüingsen (4./H/12. Mai) und TuRa Freienohl (8./H/26. Mai).

3. SuS Langscheid/Enkhausen (22 Spiele, 43 Punkte)

SG Serkenrode/Fretter (7./H/28. April), VfL Bad Berleburg (9./A/5. Mai), SV Hüsten 09 (5./H/12. Mai), FC Assinghausen/W./W. (14./A/17. Mai), SG Winterberg/Züschen (15./A/20. Mai) und Fatih Türkgücü Meschede (1./H/26. Mai).