Schmallenberg. Die SG Bödefeld/Henne-Rartal mischt voll mit im Titelrennen der Fußball-Bezirksliga 4. Ist ein möglicher Aufstieg überhaupt zu stemmen?

Es soll mitnichten eine verfrühte Aufgabe sein, die Lukas Gerbracht mit dieser Aussage vorträgt. Ganz sicher geht der Spielertrainer des SV Oberschledorn/Grafschaft die nächste Aufgabe seines Teams am Sonntag in Bödefeld voller Motivation an. Und dennoch sagt Gerbracht, angesprochen auf den Gegner, das: „Ich weiß nicht, ob man diese Offensive aktuell stoppen kann.“ Es ist ein Satz, der recht gut aufzeigt, welch‘ großen Stellenwert die SG Bödefeld/Henne-Rartal mittlerweile in der „Bundesliga des Sauerlandes“ genießt. Die Spielgemeinschaft ist Tabellenzweiter – und plötzlich auch Titelanwärter?

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Max Szafranski, Trainer der SG, gibt sich da ganz entspannt. „Wir haben gar keinen Druck bezüglich eines Titelkampfes. Ich denke, da sind andere Mannschaften gefordert“, sagt der 31-Jährige und blickt dabei nach Meschede, Langscheid und Hüingsen. Dass seine Mannschaft jetzt, nach 23 absolvierten Ligapartien, mit starken 45 Punkten Tabellenzweiter ist, erfreut den Vollblut-Fußballer naturgemäß trotzdem. „Es macht richtig viel Spaß, mit den Jungs die Spiele anzugehen. Wir haben uns diese tolle Position erspielt und erarbeitet“, sagt er. Ist angesichts dieser blendenden Ausgangslage sogar der unverhoffte Aufstieg in die Landesliga möglich? „Wir wehren uns nicht gegen den Erfolg, und was dabei herumkommt, kommt dabei herum“, sagt Szafranski schmunzelnd.

Argumente für den Titelgewinn in der „Bundesliga des Sauerlandes“

Es gibt durchaus Argumente dafür, an den Riesencoup der Spielgemeinschaft zu glauben. Beispielsweise ist das Team ist die Offensivmaschine der Bezirksliga 4: Schon 79 erzielte Treffer sind mit Abstand der beste Wert in der Liga. Mit 18 Toren führt zudem Leistungsträger Thorsten Trox aktuell die Torjägerliste der „Bundesliga des Sauerlandes“ an – und das als Mittelfeldspieler. Marc Sander (15 Treffer), Leon Hermes (elf Tore) und Henry Gierse (neun Treffer) sind ebenfalls enorm wichtige Faktoren in der Offensive der SG.

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Zudem lohnt sich ein Blick auf das Restprogramm der Spielgemeinschaft des TuS Bödefeld und des SV Henne-Rartal. Max Szafranskis Mannschaft tritt noch fünf Mal in dieser Saison an, davon gleich vier Mal (!) zu Hause. Die Gegner (SV Oberschledorn/Grafschaft, TV Fredeburg, SV Affeln, SF Hüingsen und TuRa Freienohl) scheinen angesichts der herausragenden Form der SG in der Rückrunde durchaus machbar. Weil er die Bezirksliga 4 grundsätzlich für ziemlich ausgeglichen hält, möchte Max Szafranski das eigene Restprogramm ungern bewerten. Er sagt: „Noch vier Heimspiele zu haben, ist eine schöne Sache und auf jeden Fall kein Nachteil.“

Sollte tatsächlich am Ende der unverhoffte Coup mit dem Titelgewinn herauskommen, könne die Spielgemeinschaft auch die Landesliga stemmen. Szafranski: „Vom Umfeld her ist absolut alles möglich. Wir sind ein super Dorfverein mit einer super Struktur. Unsere Planungen und Abläufe würden sich in so einem Fall absolut nicht ändern und unterscheiden.“

Zwei wichtige Eckpfeiler der SG Bödefeld/Henne-Rartal: Chefcoach Max Szafranski (links) und Co-Trainer Dominik Wagner.
Zwei wichtige Eckpfeiler der SG Bödefeld/Henne-Rartal: Chefcoach Max Szafranski (links) und Co-Trainer Dominik Wagner. © WP | Philipp Bülter