Marsberg. Fußball-Landesliga 2: Etwa 300 Besucher sehen im Hans-Watzke-Stadion einen Galaauftritt von RWE. Reaktionen der Protagonisten.
Böse unter die Räder kam der SV Brilon am 25. Spieltag der Fußball-Landesliga 2. Der Tabellenletzte wurde im Derby von RW Erlinghausen mit 5:0 (2:0) besiegt. Mit Abstiegskampf, in dem sich die Schwarz-Weißen aus Brilon nun mal befinden, hatte der Auftritt vor etwa 300 Besuchern im Hans-Watzke-Stadion vor allem in der zweiten Halbzeit wenig zu tun. Da haben die Rot-Weißen ihren Gegner an die Wand gespielt. Da Gerlingen das Kellerduell beim SC Drolshagen gewonnen hat, beträgt der Abstand zum rettenden Ufer nun acht Punkte.
Die Rot-Weißen haben dagegen nach Ostern sieben Punkte aus den drei Spielen geholt und sich auf den fünften Platz vorgeschoben. Sehr zufrieden war Michael Mantasl mit dem Auftritt. „Wir haben unseren Zuschauern einen verdienten Derbysieg geschenkt. Wir hatten viel Ballbesitz und haben unsere Torchancen gut ausgespielt und auch genutzt. Das Ergebnis geht auch in der Höhe in Ordnung“, resümierte der RWE-Trainer.
In der ersten Halbzeit waren die Gäste noch ganz gut im Spiel. Die erste Chance hatte Moritz Wegener, der von Lukas Gockel schön frei gespielt wurde, aber freistehend an Torhüter Kevin Krefeld scheiterte. In der siebten Minuten gerieten die Gäste in Rückstand. Ein schöner Pass von Ümral Bahceci in die Tiefe kam zu Pascal Raulf, der alleine auf Torhüter Torben Dicke zu lief und diesem keine Chance ließ. Die Briloner Abwehr war in dieser Szene viel zu weit aufgerückt.
In der Folgezeit war das Spiel ausgeglichen mit einigen guten Chancen auf beiden Seiten. Drini Kodra vergab auf RWE-Seite in guter Position das 2:0 und auf der Gegenseite knallte Moritz Wegener den Ball nur gegen den Pfosten. Dies hätte der Ausgleich sein müssen. Fatjom Ademaj spielte den Ball von außen mustergültig auf Pascal Raulf, der traf. „Wir waren in der ersten Halbzeit gar nicht schlecht im Spiel. Jede Mannschaft hat hier ihre Torchancen gehabt. Wir haben unsere beiden guten Möglichkeiten nicht reingemacht. Dagegen hat RW Erlinghausen mit Pascal Raulf einen Torjäger, der sich in solchen Situationen nicht zweimal bitten lässt“, bilanzierte SVB-Trainer Murat Karakoc die erste Halbzeit.
SV Brilon mit neuem Mut
Der Tabellenletzte kam dann mit neuen Mut aus der Kabine. Doch innerhalb von zwölf Minuten wurde der SV Brilon auf die Verliererstraße geschickt. Zunächst machte Ademaj, der bis zum Winter des vergangenen Jahres auch noch für den SV Brilon gespielt hat, nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff mit einem Traumtor aus 25 Metern in den Winkel das 3:0, und nur drei Minuten später erhöhte Philipp Klaus auf 4:0. Doch es kam noch schlimmer: Ümral Bahceci verwandelte in der 59. Minute einen Handelfmeter zum 5:0-Endstand.
Danach ließen es die Rot-Weißen deutlich langsamer angehen. Sie verwalteten das Ergebnis und hielten den Ball in den eigenen Reihen. Auch der lange verletzte Bilal Akgüvercin kam noch zu seinem zweiten Pflichtspieleinsatz nach der langen Verletzungspause. Der Dribbelkünstler war noch 15 Minuten auf dem Feld und konnte damit weitere Spielpraxis für die kommenden Spiele sammeln. „Das war heute eine bittere Niederlage. Vor allem, wenn man ein Derby so deutlich verliert. Nach dem dritten Gegentor war die Messe aber gelesen. Wir müssen nach vorne schauen und uns auf das Spiel gegen Dröschede vorbereiten. Ob es dann noch für den Klassenerhalt reicht, wird man sehen. Abgestiegen sind wir ja noch nicht“, stellte Murat Karakoc klar.
„Ab der 60. Minute hatten wir leider nicht mehr die Konsequenz in unseren Aktionen. Trotzdem sind wir sehr glücklich über den Erfolg und werden den Abend genießen“, sagte Michael Mantasl abschließend.
RWE: Krefeld; Klaus (75. Akgüvercin), Kriesche, Nartikoev, Ekinci, Raulf (83. Bingöl), Bahceci, Ademaj (63. Valton Kodra), Hachmann, Mantasl, Drini Kodra. - SVB: Dicke; Walther (65. Jeyakumar), Pistofoglu, Schönhütl (82. Stappert), Wegener, Gockel (88. Ketheswaran), Ströthoff, Owusu (88. Akgüvercin), Ehls, Oktay (65. Czwikla), Nagis. - Tore: 1:0/2:0 Raulf (8./35.), 3:0 Ademaj (47.), 4:0 Klaus (50.), 5:0 Bahceci (59./Foulelfmeter).