Arnsberg-Voßwinkel. Teamgeist im Sattel: Reitvereine messen sich in Dressur und Springen beim Mannschaftsturnier des Pferdesportverbands im Sauerland.
Das letzte Mannschaftsturnier der Sauerländer Vereine war schon lange her – früher war es Tradition, einmal im Jahr zusammenzukommen und die Standarten des Kreisverbands zu erreiten. „Damals waren die Prüfungen noch anders: Da musste jede Mannschaft eine Dressur, ein Springen und eine Kür reiten“, erklärt Martina von Weichs, sie ist die Vorsitzende des Kreisverbandes Pferdesport im Sauerland. „Aber es wurde nicht nur immer schwieriger, Mannschaften zu finden, sondern auch Mannschaften zu finden, die sowohl Springen als auch Dressur reiten – das ist ja heute nicht mehr selbstverständlich, die Reiter spezialisieren sich ja viel mehr.“
Jetzt hat der Verband mit reichlich Engagement diese Tradition wieder aufleben lassen; mit vielen neuen Elementen. Am ersten Märzwochenende fand das erste Sauerländer Mannschaftsturnier statt, mehr oder weniger die Saisoneröffnung im HSK. Die Reitvereine aus dem gesamten Hochsauerlandkreis traten in Arnsberg-Voßwinkel in insgesamt neun verschiedenen Prüfungen gegeneinander an: in der Dressur vom Dressurreiter-Wettbewerb bis zur Klasse L auf Trense, im Springen vom Springreiter-Wettbewerb bis zur Klasse M.
Voßwinkel: Wer setzt sich in der Mannschaftswertung durch?
Für die Teilnahme wurden Mannschaften von zwei bis drei Reiterinnen und Reitern gebildet. „Für die Jugendstandarte haben wir gezählt, wie viele Reiterinnen und Reiter des Vereins am Turnier teilnehmen“, erklärt Martina von Weichs. „Für die Standarte des Verbands wurden pro bester Platzierung in der Prüfung Punkte vergeben.“ Da allerdings in den meisten Prüfungen mehrere Teams eines Vereins teilnahmen, wurde jeweils die beste Mannschaftsplatzierung in diese Wertung eingerechnet, sodass keine Mengenvorteile entstehen können.
Die schönsten Fotos vom Mannschaftsturnier des Pferdesportverband:
Trotz alledem konnte sich der Zucht-, Reit- und Fahrverein (ZRFV) Voßwinkel, Gastgeber des Turniers, in beiden Standartenvergaben durchsetzen. 28 Reiterinnen und Reiter traten für den Verein an und erritten 159 Punkte in der Mannschaftswertung. Sie konnten den Dressurreiter-Wettbewerb, die L-Dressur, das L-Springen und das M-Springen in den Mannschaftswertungen für sich entscheiden. Und auch in den Einzelwertungen lagen die Mitglieder des ZRFV Voßwinkel in der A-Dressur, der L-Dressur und dem L-Springen vorn. Auf Platz zwei der Jugendstandarte platzierte sich der Reitverein Brilon und Umgebung mit 16 Startern, auf Platz drei der Reiterverein Hellefeld mit 14 Startern. Auf Platz zwei der Standarte platzierte sich der RV Hellefeld mit 147 Punkten, mit 77 Punkten landete der ZRFV Calle-Meschede.
Fazit zum Turnier: Sehr erfolgreich, sehr entspannt
„Das Mannschaftsreiten ist besonders anspruchsvoll“, erklärt Martina von Weichs. Denn hier werde der Individualsport Reiten durch die Teamkomponente ersetzt: Besonders in der Dressur muss viel miteinander geübt werden, um die Abstände in der Abteilung zu erhalten – und auch Fehler werden allen abgezogen, wenn einer sich verreitet. Durch die kleinen Mannschaften sollte die Hürde gesenkt werden, um sich anzumelden. „Zwei Reiter auf dem gleichen Niveau lassen sich eigentlich in jedem Verein finden.“
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So konnten am Ende neun von 26 Vereinen, die dem Verband Pferdesport im Sauerland angehören, teilnehmen – wobei vier Vereine entweder Kutsch-, Voltigier- oder Islandpferde-Vereine sind und von daher ohnehin nicht bei einem solchen Reitturnier starten könnten. Eine gute Bilanz für den Verband. Der zeigte sich insgesamt zufrieden – auch der ZRFV Voßwinkel als Gastgeber wurde gelobt. Es sei ein gelungenes Turnier in entspannter Atmosphäre gewesen, das es vielen jungen Reiterinnen und Reitern ermöglichte, Turnierluft zu schnuppern und für ihren Verein anzutreten.