Sauerland. Bei derzeit noch neun Vereinen im überkreislichen Männerfußball im HSK ist ungewiss, mit wem es als Cheftrainer weitergeht. Der Stand.

Die Hallenturniere laufen, doch am Horizont zeichnet sich auch im Hochsauerlandkreis der Start der Fußballer in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte unter freiem Himmel ab. Es gibt allerdings noch einige Vereine in den überkreislichen Herren-Ligen, die über die Spielzeit hinaus noch nicht für Klarheit in der Trainerfrage gesorgt haben. Unter anderem gilt das für den Westfalenligisten SC Neheim und den Bezirksligisten Fatih Türkgücü Meschede, der unlängst das ALS Champion Masters gewann. Ein Überblick.

SC Neheim: Vertagt – das gilt für die Gespräche über die Zukunft von Trainer Alex Bruchhage. Allerdings liegt das nur bedingt an der heiklen Tabellenlage des Westfalenligisten. Nach einer enttäuschenden Hinrunde überwintern die „Binnerfeld Boys“ als Tabellenletzter der Staffel 2, verstärkten sich in den vergangenen Wochen aber mit Rückkehrer Alwin Weber und dem Regionalliga-erfahrenen Torwart Azmir Alisic. In der Halle feierte der SCN den Sieg bei der Arnsberger Stadtmeisterschaft. So lange wie derzeit war die Trainerfrage beim klassenhöchsten HSK-Klub allerdings noch nie ungeklärt, was zum Teil daran liegt, dass Neheims Vorsitzender Ilja Keller derzeit krank ist. „Wenn ich wieder gesund bin, werden wir alles regeln, davon gehe ich aus“, sagte Keller.

RW Erlinghausen: Die Frage danach, wie denn der aktuelle Stand hinsichtlich seiner Zukunft als Trainer von Rot-Weiß Erlinghausen sei, beantwortete Michael Mantasl schmunzelnd und mit einem Wort: „offen“. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte „Manta“ das Amt als Spielertrainer des Fußball-Landesligisten übernommen. Der 32-Jährige erlebte mit RWE einen holprigen Saisonstart, arbeitete sich in der Landesliga 2 mit seinem Team dann aber kontinuierlich nach vorn. Sieben Punkte hinter der Spitze ist RWE in der Winterpause Tabellenfünfter. Zuletzt erreichte Rekordsieger RWE beim Hallenfußball-Turnier ALS Champion Masters nur den geteilten neunten Platz.

TuS Sundern: Als Tabellenzehnter überwintert der Aufsteiger in der Landesliga Staffel 2 mit sechs Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Die Ambitionen der Röhrtal-Kicker sind jedoch andere, was Trainer Fabio Granata zum Ende des vergangenen Jahres immer wieder betonte. Nach einem starken Saisonstart sah es lange danach aus, als könne der TuS oben in der Tabelle mitmischen. Dann jedoch folgten sieglose Spiele. Hinter vorgehaltener Hand ist allerdings zu hören, dass Granata auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen wird – ebenso wie Co-Trainer Mario Droste. Offiziell bestätigte der TuS Sundern dies auf Nachfrage aber nicht.

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FC Arpe/Wormbach: Das Schlusslicht der Landesliga 2 hatte in den vergangenen Wochen zunächst der sportlichen Krisenlage die höchste Priorität eingeräumt und nicht der Frage, wer in der nächsten Saison Cheftrainer des Landesligisten ist. Seit dem Sommer 2023 ist Enrico Ledda Chefcoach des Fusionsvereins, der in der Hinserie unter ihm nur neun Punkte sammelte. Zuletzt war beim ALS Champion Masters in der Halle jedoch deutlich zu spüren, dass die Mannschaft intakt scheint – und um den Klassenerhalt erbittert kämpfen wird. Ledda und Vorstand führen zeitnah ein Gespräch über die Zukunft.

Fatih Türkgücü Meschede: Nach dem Abgang von Spielertrainer Ekrem Yavuzaslan, dem weitere Spieler folgten, sprang mit Hassine Nouira ein alter Bekannter beim Bezirksligisten als Cheftrainer ein. Nouira und das Team schafften es, auf Tabellenplatz zwei in der „Bundesliga des Sauerlandes“ zu überwintern. Zudem gelang der historische Triumph beim 26. ALS Champion Masters. Nach Informationen dieser Zeitung stehen die Mescheder vor der Finalisierung einer Verpflichtung eines Cheftrainers, der bis zum Ende der Saison das Team übernehmen soll.

Es gibt viele Leute, die sich für uns interessieren. Wir lassen uns die nötige Zeit.
Thomas Malachowski, Sportlicher Leiter des SV Hüsten 09

TuRa Freienohl: Freddy Quebbemann und der Verein haben frühzeitig angekündigt, dass sich die Wege des Bezirksligisten und des Trainers trennen. „Die ersten Trainergespräche mit Kandidaten sind geführt, und wir planen ab nächster Woche in konkrete weitere Gespräche zu gehen. Im Idealfall zieht sich die Suche nicht mehr allzu lange. Allerdings haben wir im Vorstand auch besprochen, dass wir keinen Druck aufbauen und nicht nur möglichst schnell eine Lösung suchen“, sagte Fußball-Abteilungsleiter Rolf Bürger auf Nachfrage. Ein Kandidat könnte mit Tobias Walter ein A-Lizenz-Inhaber sein, der den A-Ligisten SV Bachum/Bergheim am Saisonende verlässt. Sein neuer Klub stehe „noch nicht fest“, sagte Walter: „Ich bin in Gesprächen.“

SV Hüsten 09: Die Position des künftigen Cheftrainers ab dem Sommer 2024 in Hüsten ist derzeit die wohl spannendste Personalie im HSK – und eines der wohl beliebtesten Ziele für Trainer. Nach Informationen dieser Zeitung haben die Grün-Weißen unter anderem Freddy Quebbemann als möglichen Nachfolger von Jan Hüttemann ins Visier genommen, doch fix ist der Deal nicht. „Es gibt viele Leute, die sich für uns interessieren. Wir lassen uns die nötige Zeit“, erklärte Hüstens Fußball-Abteilungsleiter Thomas Malachowski auf Nachfrage.

Diese Trainer stehen fest

Bereits geklärt ist die Trainerfrage für die kommende Saison bei folgenden überkreislich spielenden Klubs: SV Brilon (Landesliga, Benedikt Brüne und Murat Karakoc bleiben), SuS Langscheid/Enkhausen (Sven Nieder bleibt), TV Fredeburg (Moritz Koch bleibt), SG Bödefeld/Henne-Rartal (Max Szafranski bleibt), SV Oberschledorn/Grafschaft (Lukas Gerbracht bleibt), BC Eslohe (Jürgen Winkel bleibt), FC „Ass./Wie./Wu.“ ( Sebastian Schmidt folgt auf Markus Feldmann/alle Bezirksliga).

SG Winterberg/Züschen: Als Tabellenvorletzter kämpft die SG Winterberg/Züschen in der „Bundesliga des Sauerlandes“ um den Klassenverbleib. Ob Lars Wahle auch über den Sommer hinaus als Chefcoach der Spielgemeinschaft wirken wird, ist ungewiss. „Wir wollen jetzt unsere Hausaufgaben erledigen und möglichst erfolgreich in die Rückrunde starten. Bis Ende Februar wollen wir dann auch mit Lars sprechen, wie es ab Sommer weitergeht. Aber der volle Fokus liegt zunächst auf der Rückrunde“, sagte der Sportliche Leiter Niklas Kräling zuletzt.

VfB Marsberg: In der Bezirksliga 13 kämpft der VfB in dieser Saison gegen den Abstieg. Noch ungewiss ist, ob es mit Spielertrainer Sascha Wachsmann weitergeht.