Meschede. Ihr Kreispokal-Viertelfinale bestreiten die Fußballer der SG Eversberg/Heinrichsthal/Wehrstapel „auf Asche“. Was dahinter steckt.

Die Fußballer des A-Kreisligisten SG Eversberg/Heinrichsthal/Wehrstapel fiebern dem Kreispokalspiel am Donnerstagabend, 23. November, gegen den Landesligisten SV Schmallenberg/Fredeburg entgegen. Der Anstoß der Partie erfolgt um 19 Uhr auf dem Aschenplatz in Meschede-Wehrstapel. Doch warum wird das Viertelfinale dort auf Asche und nicht auf dem Naturrasen im Ortsteil Eversberg ausgetragen? Auch dort sind Umkleidekabinen und Flutlicht und sogar eine Livestream-Kamera vorhanden.

„Wir sind immer noch zwei Vereine, und da wird vor der Saison abgesprochen, wo welche Spiele stattfinden. In den Wintermonaten geht es auf die Asche, und wenn die Sonne scheint, spielen wir in Eversberg. Und gegen Schmallenberg scheint ja nun mal nicht die Sonne“, erklärt Tobias Hasenkämper mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Der Trainer der SG Eversberg/Heinrichsthal/Wehrstapel fügt hinzu: „Es gibt immer wieder Gegner, die sich über uns lustig machen. Mit denen gehen wir dann mal ganz gerne auch zu anderen Jahreszeiten auf die Asche. Damit meine ich aber nicht den Pokalgegner aus Schmallenberg. Der Rasenplatz ist aufgrund der Regengüsse aktuell nicht bespielbar. Ich wünsche mir aber trotzdem für das Spiel, dass es in Strömen regnet und der Platz mit Pfützen übersät ist, also ein richtiges ,Fritz-Walter-Wetter‘.“

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Der SV Schmallenberg/Fredeburg hat sich ganz normal auf dem Kunstrasenplatz auf dem Wormbacher Berg auf dieses Spiel vorbereitet. „Soweit ich mich erinnern kann, haben wir das letzte Mal gegen Gleidorf im Pokal auf Asche gespielt. Und das ist schon ein bisschen her“, sagt Merso Mersovski. Aus Sicht des Trainers des Landesligisten gibt es mittlerweile keine Spieler mehr, die gern auf einem Hartplatz spielen: „Wir müssen auf der ungeliebten Asche spielen und die Partie so annehmen, wie sie ist. Punkt. Schließlich wollen wir das Halbfinale erreichen – da ist es egal, auf welchem Platz wir spielen.“

Das ist die Sportanlage in Wehrstapel

Über die Sportanlage in Wehrstapel gibt es nichts zu meckern. Im Jahr 1999 wurde dort ein Sportheim gebaut, später folgten ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen und eine neue Flutlichtanlage. Dazu wurde hinter einem Tor noch ein Dorfplatz gebaut. Diesen kann jedermann besuchen, es ist ein Mehr-Generationen-Treff. Neben Seilbahn und Seilklettergerät warten unter anderem Rutsche, Schaukel und Sandkasten auf die Benutzer.

Ein alter Rasenplatz lag nur wenige Meter von der Ruhr entfernt, daher waren vor allem in den Herbst- und Wintermonaten Überschwemmungen vorprogrammiert. Deshalb haben sich die Verantwortlichen des TuS Heinrichsthal/Wehrstapel Anfang der 1980er-Jahre dazu entschlossen, einen Aschenplatz zu bauen. Am 20. Oktober 1984 stellte sich zur Platzeinweihung auf der Asche der Bundesligist FC Schalke 04 zu einem Freundschaftsspiel gegen eine Mescheder Stadtauswahl vor. Dieter Möller, der den damaligen TuS 1998 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga geführt hat, erinnert sich. „Das Spiel gegen Schalke hat Bernhard Tuschen aus Wehrstapel organisiert. Der war damals noch Schatzmeister bei S04. Da waren schon mehrere tausend Leute am Platz“, sagt der ehemalige Trainer aus Heinrichsthal.

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Das nächste Highlight steht für den A-Ligisten SG Eversberg/H./W. nun also im Viertelfinale des Krombacher-Kreispokals HSK gegen den Landesligisten aus Schmallenberg an. „Wir werden die Partie seriös angehen, wollen uns gut verkaufen und nicht so viele Gegentore kassieren“, sagt Tobias Hasenkämper. „Wir hoffen, dass das Wetter mitspielt und einige Zuschauen kommen“, so der Trainer, der auf Rene Tuschen und die A-Junioren-Spieler verzichtet, die an diesem Samstag ihr Kreispokal-Finale bestreiten. Beim Gast aus Schmallenberg kehrt Visar Rama in den Kader zurück. Trainer Merso Mersovski betont: „Wir werden dafür sorgen, dass wir weder den Gegner unterschätzen, noch, dass der Platz als Ausrede gelten wird oder darf.“

Zweite Pokal-Partie

In einem weiteren Pokalspiel stehen sich am Donnerstagabend um 19 Uhr in Ostwig der A-Kreisligist SG Ostwig-Nuttlar/Valmetal und Bezirksligist FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen gegenüber. Ein Favorit ist aufgrund der Platzierungen in den Ligen nicht auszumachen. Die Gastgeber befinden sich in der Kreisliga A HSK auf Platz vier, während „Ass./Wie./Wu.“ ist in der Bezirksliga 4 Schlusslicht ist.

Ich wünsche mir für das Spiel, dass es in Strömen regnet und der Platz mit Pfützen übersät ist, also ein richtiges ,Fritz-Walter-Wetter‘.
Tobias Hasenkämper, Trainer der SG Eversberg/H./W.