Bergkamen-Oberaden. Die Verbandsliga-Handballer der SG Ruhrtal haben ihren Trainer im jüngsten Auswärtsspiel mächtig verärgert. So lief der „komplette Systemausfall“

Mit allem hatte man rechnen können, aber nicht mit einem derartigen Debakel: Die Handballer der SG Ruhrtal, die nach ihrem ersten Verbandsliga-Sieg der Vereinsgeschichte vermeintlich viel Selbstvertrauen getankt hatten, gingen beim SuS Oberaden trotz der besten personellen Voraussetzungen der ganzen Saison mit sage und schreibe 21:40 (10:20) unter. „Das war ein kompletter Systemausfall. Die Mannschaft hat nichts von dem umgesetzt, was taktisch besprochen war, hat kaum einen Zweikampf gewonnen, immer wieder falsche Entscheidungen getroffen. Nur Aaron Humpert muss ich von dieser Pauschalkritik herausnehmen“, kommentierte Chefcoach Frank Moormann.

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Dabei hatte die Partie in der Römerberghalle so positiv begonnen, denn Linksaußen Yannick Mähl besorgte das 1:0, Oberadens Ferkinghoff kassierte zudem nach grobem Foul an Humpert nach nur 64 Sekunden die Rote Karte. Doch anstatt in Überzahl gleich ein kleines Polster herauszuwerfen, unterliefen den Ruhrtalern erste Ballverluste durch ungenaues Passspiel, konnte der Gastgeber selbst mit 2:1 in Führung gehen. Bei der SGR wollte nichts klappen, der Rückstand wuchs rasch an, eine frühe Auszeit Moormanns brachte keine Wende.

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Immerhin konnte der Oberadender Lauf nach dem 1:7 ein wenig gebremst werden, bestand bis zum 8:13 (21.) noch die Hoffnung, dass sich der Neuling besser auf den Gegner einstellen würde. Doch die Endphase der ersten Hälfte war eine Kopie der Anfangsminuten. Wieder gelang den Oberadenern eine 7:1-Serie, kam der überragende Kleigrewe (15/3) zur Pause schon auf neun Treffer.

SG Ruhrtal schafft keine Besserung in Hälfte zwei

Besserung sollte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht einstellen. Beispielhaft war die Ausbeute des sonst so zuverlässig treffenden Lukas Struwe, der 15 Versuche für seine vier Tore benötigte. Mit insgesamt 17 Ballverlusten machten es die Gäste dem SuS leicht, über Konterangriffe seinen bis dahin bescheidenden Torrekord von 28 deutlich nach oben zu schrauben – der SGR-Rückstand wuchs so auf 13:27 (40.) an. Das kleine Aufbäumen zum 19:32 (51.) blieb eine Randnotiz, denn im Endspurt drehte Oberaden nochmals auf und machte tatsächlich in letzter Sekunde die „40“ voll.

„Es wird verteufelt schwer, diese Schlappe aus dem Köpfen zu bekommen“, resümierte Trainer Frank Moormann. Zum Glück bleibt viel Zeit zur Analyse, denn das nächste Match gegen Ferndorf II steigt erst am 2. Dezember.

SGR: Malik (40. Basler); Humpert (6), Struwe (4), Rosenberger (3), M. Weber (2), Klute (2), Bauerdick (1), Storm (1), Schmidt (1), Mähl (1), Gräbener, Jauernik, Klauke.