Arnsberg-Neheim. Der SC Neheim kassiert in der Fußball-Westfalenliga 2 zahlreiche Niederlagen. Darum stärken Vorsitzender und Vorstandsteam Coach Alex Bruchhage.

Nach dem Spielausgang war ihm dies ein wichtiges Anliegen. Ilja Keller ging von einem Spieler des SC Neheim zum nächsten, klatschte ab und gab jedes Mal aufs Neue aufmunternde Worte mit auf den Weg. „Wir haben trotz der unnötigen Niederlage gegen den SV Wacker Obercastrop gesehen, was alles möglich ist“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Tabellenvorletzten im Gespräch mit dieser Zeitung – und hielt auch mit seiner Meinung über Trainer Alex Bruchhage nicht hinter dem Berg.

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Drei Siege, ein Unentschieden und neun Niederlagen – sorgen für magere zehn Punkte nach 13 Spieltagen für das klassenhöchste Fußball-Team im Hochsauerlandkreis. Die Abstiegsgefahr nahm trotz der starken Leistungen gegen den nun Tabellendritten aus Obercastrop, in dessen Reihen Fußball-Weltmeister Kevin Großkreutz den rechten Verteidiger mimte, zu. Nach dem 1:2 beträgt der Rückstand der „Binnerfeld Boys“ auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz fünf Punkte. „Es gibt gar nichts schön zu reden“, sagte auch Ilja Keller: „Mit dieser Entwicklung hatte niemand gerechnet.“

Während liga-unabhängig in anderen Vereinen während einer derart misslichen Tabellenlage der Trainer zur Diskussion stehen würde, bezog Keller klipp und klar Stellung zu Alex Bruchhage und dessen Co-Trainer Sebastian Rötz. „Ich persönlich habe bisher keine Millisekunde Zweifel am Trainerteam gehabt“, sagte Keller. Bruchhage ist mittlerweile in seiner 12. Saison als Coach der Neheimer tätig.

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Dass Alex Bruchhage nach so langer Zeit und mit Blick auf die sportliche Talfahrt nach dem überragenden dritten Platz in der vergangenen Saison von sich aus hinschmeißen könnte, schloss der SCN-Chef auf Nachfrage aus. „In dem Fall müssten mich meine Menschenkenntnisse schwer täuschen“, antwortete Ilja Keller: „Alex ist ein Mensch mit einem sehr starken Charakter, der absolut akribisch daran arbeitet, gemeinsam mit der Mannschaft wieder erfolgreich zu sein.“ Auch aus dem Kreis der Sportlichen Leitung, die Uli Mayer, Nils Dorsch und Guido Hülsmann bilden, vernahm Keller bislang keine anderen Meinungsäußerungen.

Schwere nächste Aufgabe für den SC Neheim

„Es soll keine Entschuldigung, aber eine Art der Erklärung sein: Das große Pech mit Verletzungen, das wir in dieser Saison haben, sorgt natürlich für sehr schwierige Rahmenbedingungen“, erzählte Keller. In den zurückliegenden zwei Spielen standen zum Beispiel jeweils nur vier Auswechselspieler zur Verfügung, weil zehn, elf Mann verletzt oder krank ausfielen.

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Die Rückkehr der Rekonvaleszenten werde für einen Aufwärtstrend sorgen, sagte Keller. „Und meiner Meinung nach ist das Mindset sehr wichtig. Die Spieler dürfen nicht an das große Ganze, sondern müssen von Zweikampf zu Zweikampf denken“, ergänzte er.

Das habe im Heimspiel gegen den SV Wacker Obercastrop zur Fast-Überraschung geführt, „wenngleich wir nach der Führung hätten gewinnen müssen“. Am Samstag steht nun das Gastspiel beim Oberliga-Absteiger TuS Erndtebrück an, bevor es zum Ende der Hinrunde gegen den Lüner SV geht. „Wir müssen den Gegnern den Spaß am Fußball nehmen und positiv bleiben“, forderte Ilja Keller. Dann werde der Blick auf die Tabelle bald wieder leichter fallen.