Arnsberg-Neheim. Ein herber Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg: Der SC Neheim verliert mit 0:2 gegen Horsthausen. Anschließend sagt der Trainer Alarmierendes.
Plötzlich war der Weg frei für Noah Tolle. Plötzlich lagen zwischen dem 19-jährigen Fußballer des Westfalenligisten SC Neheim und dem gegnerischen Tor nur noch sehr wenige Meter. Gut fünf Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit im Heimspiel gegen die SpVg Horsthausen hätte Tolle mit einem Tor vielleicht eine sensationelle Aufholjagd starten können. Hätte, können – er scheiterte an Torwart Benjamin Carpentier, und wenig später stand die 0:2 (0:1)-Niederlage der „Binnerfeld Boys“ fest. Deren Trainer Alex Bruchhage sagte anschließend Alarmierendes.
Vier Punkte Rückstand
„Ich weiß nicht, wie ich es treffend ausdrücken soll“, sagte Alex Bruchhage mit einigem zeitlichen Abstand zum Schlusspfiff der Partie, nach dem er erst mal in die Kabine geeilt war, um das Gemüt etwas abzukühlen. „Es ist“, setzte der Coach erneut an, um zu vollenden: „besorgniserregend.“
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Damit meinte der Trainer nicht die Tabellenlage für seine Mannschaft, obwohl seine Aussage auch auf diese zuträfe. Denn durch die Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg vergrößerte sich der Rückstand des Tabellenvorletzten auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz auf nun vier Punkte. Zuvor war es lediglich einer gewesen, die SpVg Horsthausen hatte vor den Anpfiff zwei Zähler mehr aufgewiesen.
Gerade für dieses wichtige Duell hatte Bruchhage deshalb erwartet, dass seine Elf an die gute Leistung vom vorherigen Spieltag anknüpfte, als der starke Aufsteiger SVW Soest auswärts mit 2:0 bezwungen worden war. Doch gegen Horsthausen ließen die „Binnerfeld Boys“ alle Tugenden wieder vermissen und spielten nach vorne viel zu kompliziert. „Die SpVg Horsthausen hat gewonnen, weil sie das Spiel angenommen hat“, sagte Bruchhage.
Warnung verhallt ungehört
Bereits in der 23. Minute erzielte Güngör Kaya die 1:0-Führung für die Gäste, was den Neheimer Trainer zusätzlich frustrierte. „Zwei torgefährliche Spieler hat Horsthausen. Darauf haben wir im Vorfeld hingewiesen“, sagte Alex Bruchhage, „aber wir haben es ganz offenbar nicht richtig vermitteln können.“
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Schließlich resultierte auch das Tor zum 2:0 für die gewiss nicht starken Gäste aus einer Situation und vom zweiten Kicker, vor dem der Neheimer Trainer seine Mannschaft gewarnt hatte. Mahmud Siala zog in der 48. Minute von der rechten Seite nach innen, legte sich den Ball auf den linken Fuß – und traf nahezu unbedrängt aus knapp 20 Metern Entfernung.
Ein extremes Auf und Ab
Torchancen der Gastgeber bis zu diesem Zeitpunkt? Mangelware bis hin zu: nicht vorhanden. „Wir können ja froh sein, nicht in der ersten Halbzeit noch das zweite Tor kassiert zu haben“, grantelte Bruchhage. Die Harmlosigkeit in der Offensive änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht. Weder ein Doppelwechsel in der 58. Minute noch in der 83. Minute änderte daran etwas. Das einzig Positive der Partie: Jan Apolinarski brachte nach seiner Einwechslung etwas Struktur in das defensive Mittelfeld und entschied auch mal einen Zweikampf für sich. Zwei Kopfbälle von Janik Hülsmann nach Ecken – das war die offensive Herrlichkeit, abgesehen von Tolles Großchance, die eher zufällig zustande kam.
„Insgesamt war es eine schlechte Leistung“, resümierte Alex Bruchhage den Heimauftritt seiner Mannschaft. Wieso er aber von „besorgniserregend“ sprach?
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„Wir hatten auch in früheren Jahren schon Phasen, in denen wir schlecht gespielt haben. Aber das ging dann über einen längeren Zeitraum“, erklärte der Trainer, der in seinem 14. Jahr beim SC Neheim aktiv ist. „Aber in dieser Saison haben wir ein extremes Auf und Ab“, ergänzte er: „Wir bekommen einfach keine Konstanz in die Leistung der Mannschaft.“
Die Aufstellung
SC Neheim: Osterhoff; Thiemann, Greco (83. Icen), Zweimann (58. Tolle), Janetzki (83. Simeonidis), Xhaka, Schubert, Nieswand (58. Giannopoulos), Nettesheim, Hülsmann, Kellermann. - Schiedsrichter: Lepperhoff. - Tore: 0:1 Kaya (23.), 0:2 Siala (48.). - Zuschauer: 120.