Sauerland. BC Eslohe empfängt TuRa Freienohl in der „Bundesliga des Sauerlandes“: Darum darf man von einem brisanten Top-Spiel sprechen.
Er muss dann doch das eine oder andere Mal schmunzeln, während er sich an das erste Aufeinandertreffen erinnert. „Als wir vor ein paar Jahren die B-Lizenz in Kaiserau zusammen gemacht haben“, sagt Freddy Quebbemann, der Trainer des Fußball-Bezirksligisten TuRa Freienohl, „haben wir uns kennen und schätzen gelernt.“ Doch an diesem Sonntag um 15 Uhr zählt diese Freundschaft für mindestens 90 Minuten nicht mehr. Denn mit seiner Elf will Quebbemann beim BC Eslohe und dessen Trainer Jürgen Winkel eine kleine Serie fortsetzen – was für seinen Spezi Winkel allerdings ebenso gilt.
Freienohl: Erfolgreiche Aufholjagd
Doch der Reihe nach. Denn auch Jürgen Winkel erinnert sich noch gerne an das erste Aufeinandertreffen mit Quebbemann. „Wir haben uns in Kaiserau kennen und schätzen gelernt“, antwortet der BCE-Coach nahezu wortgleich auf die Frage nach Quebbemann. „Wir sind vom ersten Tag an sehr gut miteinander klar gekommen“, ergänzt Jürgen Winkel.
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Und aktuell mischen die beiden Freunde mit ihren Mannschaften die „Bundesliga des Sauerlandes“ auf. Nach einem mäßigen Saisonstart kletterte besonders Freienohl in der Tabelle und rangiert aktuell nur einen Punkt hinter Eslohe auf dem fünften Tabellenplatz. In den vergangenen zwei Partien gewann TuRa gegen Fatih Türkgücü und knüpfte auch dem SuS Langscheid/Enkhausen einen Punkt ab. Nun folgt das dritte Aufeinandertreffen in Serie mit einer Mannschaft aus der Top Vier der Liga – und wieder will Quebbemann nicht verlieren.
„Eslohe ist eine echte Herausforderung“, erzählt er, „aber wir wissen seit dem Spiel gegen Fatih, wie es sich anfühlt, einen scheinbar übermächtigen Gegner zu schlagen.“ Zudem ist Freienohl neben Langscheid/Enkhausen und den SF Hüingsen auswärts noch ohne Niederlage. „Unsere Auswärtsbilanz ist ganz gut“, erklärt auch Quebbemann grinsend und ergänzt: „Ich sehe uns gewiss nicht chancenlos.“
Das Geheimnis des BCE-Sturms
Jedoch trifft seine Defensive, die erst sieben Gegentore zuließ und damit neben jener der SF Hüingsen die beste der Liga ist, auf die beste Offensive der „Bundesliga“. Mit 25 erzielten Toren rangiert die Winkel-Elf noch vor Tabellenführer Hüingsen, der torgleichen SG Bödefeld/Henne-Rartal und Fatih Türkgücü Meschede (23). „Sie haben mit ihrer Wucht und ihrer Größe ideale Zielspieler und lösen ihr Tempo auf durch Entschlossenheit und Dynamik“, sagt Freddy Quebbemann über die Esloher. Lukas Hümmler traf bislang sechsmal, Kevin Lüttecke fünfmal, Nils Feldmann viermal und Philip Bürger dreimal – heißt: Es gibt nicht den einen Torjäger, der ausgeschaltet werden muss.
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Dazu kommt eine gewisse Heimstärke, auf die sich Jürgen Winkel und Co. verlassen können. Vor dem zurückliegenden spielfreien Wochenende gewann der BCE seine drei Heimspiele und entschied auch die drei zurückliegenden Partien insgesamt für sich. Das Duell der, nennen wir sie, Mannschaften der Stunde der „Bundesliga“, verspricht also Spannung pur.
Und das sieht auch Jürgen Winkel so. „Freinohl ist ein starker Gegner, der immer gut organisiert ist und einen Spielplan verfolgt. Wir haben den einen oder anderen Wackelkandidaten und müssen schauen, wie wir uns aufstellen können. Das wird sicher ein enges Spiel“, sagt der Esloher Trainer.
Übrigens: Eine Serie, die er brechen möchte, treibt Freddy Quebbemann noch an. „Seitdem ich Trainer in Freienohl bin, haben wir nicht ein Spiel in Eslohe gewonnen“, erklärt er. Selbst eine Führung in der vergangenen Spielzeit habe nicht gereicht, „letztendlich haben wir durch einen späten Doppelpack noch verloren“, erinnert er sich. Das Freundschaftsbierchen mit Jürgen Winkel gab es dennoch – und das dürfte auch an diesem Sonntag nach Schlusspfiff so sein.
Freienohl: Müller fehlt
„Wir haben aus den beiden zurückliegenden Spielen vier Punkte geholt und ich sehe sportlich keinen Grund, warum wir nicht auch etwas Zählbares aus Eslohe mitnehmen sollten“, sagte TuRa-Trainer Freddy Quebbemann, der Steffen Müller ersetzen muss. Müller wird die Reise als Zuschauer antreten, da er Probleme mit dem Oberschenkel hat und der Coach kein Risiko einer langwierigen Verletzung eingehen will.