Brilon. Der SV Brilon empfängt am Sonntag RW Erlinghausen zum Derby in der Fußball-Landesliga. Unser Derby-Check sieht einen knappen Gewinner.
Im Blickpunkt des zehnten Spieltages der Fußball-Landesliga 2 steht das Derby zwischen dem SV Brilon und RW Erlinghausen, das am Sonntag um 15.30 Uhr im Rembe-Sport-Park in Brilon angepfiffen wird. Für beide Mannschaften geht es neben dem Prestige und der Vorherrschaft im Fußballkreis Ost um wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Die Briloner haben nach neun Spielen zwei Zähler Vorsprung auf RWE und wollen diesen behalten, am liebsten natürlich sogar ausbauen. Unser Derby-Check sieht einen knappen Gewinner.
Die Torhüter
Beim SV Brilon gewann Torben Dicke den Konkurrenzkampf gegen Max Spenner. Der vor der Saison aus Eslohe zum SVB gewechselte Torhüter bestritt acht der neun Spiele und kassierte 18 Gegentore. In zwei Spielen hat er die Null gehalten. Zuletzt in Drolshagen war es ein Verdienst des Briloner Torhüters, dass das Spiel zu null gewonnen wurde. „Torben ist sehr gut drauf und hat sich in Brilon auch schon weiterentwickelt. Seine Stärken liegen im Spiel eins gegen eins, auf der Linie ist er besonders reaktionsschnell“, weiß Brilons Trainer Benedikt Brüne.
Bei RW Erlinghausen ist Kevin Krefeld seit Jahren die uneingeschränkte Nummer eins. Der Torhüter hat seine Stärken auf der Linie und gerade hohe Bälle sind eine sichere Beute. Für Krefeld spricht die Erfahrung, die er sich in mehreren Landesliga-Jahren aneignete. 27 Gegentore sind allerdings schon eine Marke. Bisher hat der RWE-Keeper erst einmal zu null gespielt. „Kevin hat trotz der Gegentore noch keinen Bock geschossen. Zuletzt gegen Salchendorf hat er uns den Sieg gerettet. Unfassbar, wie er einen Ball in der ersten Halbzeit abgewehrt und uns dadurch vor einem Rückstand bewahrt hat“, erzählt RWE-Trainer Michael Mantasl.
Unser Tipp: Auf Grund der Landesliga-Erfahrung Vorteil für RW Erlinghausen.
Die Abwehr
Beim SVB brach die fast komplette Abwehr des vergangenen Jahres weg. Jan Stühmeier und Hannes Grosch verließen den Verein, Jakob Ehls hat einen Kahnbeinbruch und Marcel Entrup zog nach Ulm. Übrig blieb nur Adrian Dinkel, der mit Julius Brüne, Abudullah Bicer und Jannik Walther zuletzt in Drolshagen die Viererkette bildete. „Mit dem Quartett sind schon wichtige Säulen weggebrochen. Das haben wir gerade in den vergangenen Wochen aufgrund der Kaderbreite gut aufgefangen. In den drei zurückliegenden Spielen haben wir nur gegen Hagen drei Gegentore bekommen“, erläutert Brüne.
Den jungen Wilden beim SV Brilon stehen bei RW Erlinghausen alte Hasen in der Defensive gegenüber. Nils Meyer, Michael Mantasl, Malte Kriesche und Anil Ekinci verfügen über genügend Landesliga-Erfahrung. Deshalb ist es eigentlich unverständlich, dass die Defensive schon so viele Gegentore bekam. „Wir haben in den letzten Wochen eine Systemumstellung vorgenommen. Wir können mit einer Dreier- bzw. Viererkette spielen. Die Jungs beherrschen beides. Ich weiß noch nicht, welches System ich am Sonntag spielen werde“, sagt Mantasl.
Unser Tipp: Aufgrund der Routine Vorteil RW Erlinghausen.
Das Mittelfeld
Beim SV Brilon spielten zuletzt in Drolshagen Emre Pistofoglu als Abräumer, Lukas Gockel als Taktgeber und Ahkas Ketheswaran als Ideengeber im Mittelfeld. Das Trio harmonierte in Drolshagen sehr gut und überzeugte sowohl nach hinten als auch nach vorne. Ilkay Nagis ist eine Alternative. Der Spielgestalter war in Drolshagen erst auf der Bank und wurde später eingewechselt.
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Bei RW Erlinghausen wird Ümral Bahceci an allen Ecken und Enden vermisst. Daher spielen Philipp Klaus, Philipp Hachmann und Drini Kodra im Mittelfeld der Rot-Weißen, die immer noch in der Lernphase sind.
Unser Tipp: Leichter Vorteil SV Brilon.
Der Angriff
Sven Nartikoev ist der herausragende Spieler im offensiven Mittelfeld von RW Erlinghausen. Ob der Ausnahmespieler hinter den Spitzen oder mit „Oldie“ Pascal Raulf in der Spitze spielt, bleibt abzuwarten. Raulf befindet sich im Aufwind und hat zuletzt zwei Tore zum Sieg beigesteuert. Zum Angriffsduo gesellt sich auch noch Fatjom Ademaj, der zur Winterpause vom SV Brilon ins Hans-Watzke-Stadion wechselte.
Beim SV Brilon sind mit Samuel Owusu, Sujan Jeyakumar und Moritz Wegener drei sehr schnelle Spieler unterwegs. Dazu kommt Dogonay Oezdemir, der zuletzt in Drolshagen in der Anfangself stand. Die Schnelligkeit und Dynamik spricht für die jungen Briloner Stürmer, die aber im Abschluss noch cleverer sein müssen. Es fehlt die richtige Durchschlagskraft.
Unser Tipp: Vorteil Brilon.
Die Bank
Hier ist der SV Brilon klar im Vorteil, weil die Bank auf jeden Fall besser besetzt ist. Weil bei RWE kein Spieler aus der Reserve nachrückt und es keine eigene A-Jugend gibt, muss Trainer Michael Mantasl mit einem 15er-Kader auskommen. Beim SVB spielt dagegen die A-Jugend in der Landesliga und die Reserve in der eingleisigen A-Liga.
Unser Tipp: Vorteil SV Brilon.
Gesamt-Ergebnis: Der SV Brilon liegt mit 3:2 vorne.
Fakten zum Derby
Personal: Beim SV Brilon ist David Ströthoff wieder im Kader. Ansonsten stehen die Spieler zur Verfügung, die in Drolshagen 1:0 gewannen. Karl Asshauer fehlt wegen einer Zahnoperation bei RW Erlinghausen. Der Einsatz von Toni Kodra ist fraglich.
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Trainerstimmen: „Wir freuen uns alle auf das Derby. Natürlich wissen wir um die Schwere der Aufgabe. Trotzdem wollen wir nachlegen, um den Abstand nach unten zu vergrößern.“ (Benedikt Brüne, SV Brilon). „Für uns zählen in unserer jetzigen Situation keine fußballerischen Attribute. Wir müssen über die Mentalität kommen und Kontinuität in unser Spiel bringen. Ein gutes Omen ist, dass ich als Spieler für RWE drei Derbys gegen Brilon gespielt habe. Und die haben wir alle gewonnen. Wir haben in dieser Saison noch keine zwei Meisterschaftsspiele in Folge gewonnen. Das nehmen wir in Brilon in Angriff.“ (Michael Mantasl, RW Erlinghausen).