Marsberg-Erlinghausen. Noch schaut Top-Spieler Bilal Akgüvercin bei den Spielen von RW Erlinghausen nur zu. Doch er verrät nun seinen sensationellen Comeback-Plan.
Bilal Akgüvercin, Torjäger und Dribbelkünstler des Fußball-Landesligisten RW Erlinghausen, riss sich im April dieses Jahres das vordere Kreuzband – und seine Leidenszeit ist noch nicht vorbei. Erschwerend kommt hinzu: Auch der Saisonstart seiner Mannschaft, die an diesem Sonntag beim amtierenden Vizemeister BSV Menden antreten muss, trägt nicht zur schnellen Genesung bei.
Akgüvercin und der BVB
Seit dem Kreuzbandriss und der anschließenden Operation befindet sich die Galionsfigur der Rot-Weißen in der Reha. „Meine Reha läuft ambulant bei Orthomed in Dortmund, wo ich bereits seit Jahren bei der Fußball-Akademie von Borussia Dortmund fest angestellt bin. Ich bin aber immer noch im Kraftaufbautraining und bei der Mobilisierung“, erklärt der 30-jährige, in Brilon wohnhafte Kicker, der noch eine Zeit lang warten muss, ehe er wieder gegen den Ball treten darf.
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„Laut Doktor darf ich noch nicht laufen oder joggen. Der Muskelunterschied zwischen dem linken und dem rechten Oberschenkel ist zu groß. Es ist wirklich schlimm, alleine im Gym zu trainieren. Ich hatte noch nie so einen Muskelkater“, erklärt der Spieler, dessen Knie fast vier Monate nach der Operation gut aussieht. „Bei der Beugung fehlt leider noch ein Stückchen. Hieran soll der Physio in der nächsten Zeit auch intensiver arbeiten. Die Streckung sieht soweit gut aus. Nur nach intensiven Krafteinheiten oder auch beim Wetterwechsel schmerzt das Knie noch minimal. Das ist aber ganz normal“, erklärt er seinen Gesundheitszustand.
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Akgüvercin ist ein Straßenfußballer, der es nicht erwarten kann, wieder auf dem Platz zu trainieren. „Ich sehne mich schon sehr danach, aber ich muss geduldig bleiben. Ich setze mich selbst unter Druck und werde alles dafür tun, damit ich kurzzeitig wieder spielen kann. Ich hoffe, dass ich in vier bis sechs Wochen wieder laufen und mit dem Ball arbeiten kann beziehungsweise darf. Mitte November möchte ich dann wieder auf dem Platz stehen.“
Saisonstart verpatzt
Wie schmerzlich der Stürmer vermisst wird, spiegeln die Ergebnisse seit dem Ausfall wider. Von möglichen 27 Punkten wurden Saisonübergreifend nur zwölf geholt. Der Start in die laufende Serie verlief ebenfalls nicht wie erwartet. RWE holte erst einen Sieg und verlor zuletzt zwei Mal im Hans-Watzke-Stadion. Zum Vergleich: In der vergangenen Spielzeit gingen von den 17 Heimspielen nur drei verloren.
Dementsprechend leidet Akgüvercin an der Seitenlinie mit. „Es ist viel schlimmer, als ich gedacht habe, wenn man nur zuschauen kann. Ich habe nach dem ersten Spiel nach meiner Verletzung gesagt, dass ich erst dann wiederkomme, wenn ich selbst spielen kann. Weil es einfach so nervenaufreibend ist“, erzählt er und ergänzt: „Ich bin mir aber sicher, dass die Jungs die nächsten Spiele auch ohne mich erfolgreich gestalten werden.“
Akgüvercin vertraut Kader
Ein Problem ist der kleine Kader und die verletzungsbedingten Ausfälle. Neben Akgüvercin bestritt Spielmacher Ümral Bahceci auch noch kein Spiel. Auch Marcel Salokat ist nicht hundertprozentig fit. „Natürlich ist es schwer, mit einem 15er-Kader eine Landesliga-Saison zu spielen. Ich hoffe, dass wenigstens ,Ümi’ in den nächsten ein bis zwei Wochen zurückkehrt. Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft gezeigt, dass sie auch ohne uns sehr guten Fußball spielen kann. Von daher mache ich mir gar keine Sorgen“, berichtet Bilal Akgüvercin.
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Am Sonntag wartet auf RW Erlinghausen das nächste schwere Spiel. „Menden ist ein unangenehmer Gegner, die Spiele gegen den BSV waren immer sehr intensiv und spannend. Ich bin mir aber sicher, dass Menden uns auch als unangenehmen Gegner sieht. Ich freue mich auf das Spiel. Die Jungs haben einiges wiedergutzumachen aus den vergangenen beiden Heimspielen“, sagt Bilal Akgüvercin.