Sundern/Balve. Für das Olympia-Qualiturnier kehrte Kimberly Drewniok ins Nationalteam zurück. Hilft sie mit Blick auf Paris erneut aus? So antwortet sie.
Via Instagram gratulierte Kimberly Drewniok den deutschen Volleyballern zum umjubelten Ticket für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris. Mit den Frauen des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) hatte die 26-Jährige, deren Karriere einst beim RC Sorpesee startete, kurz zuvor die Qualifikation für Paris vorerst verpasst. Dabei hatte die in Istanbul für den türkischen Klub Sariyer Belediyespor aufschlagende und aus Balve stammende Drewniok für das Quali-Turnier in Polen extra ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft ausgesetzt.
Frau Drewniok, beim Olympia-Qualifikationsturnier verpassten Sie und das DVV-Team vorerst die Fahrkarte nach Paris – was gab den Ausschlag?
Kimberly Drewniok: Grundsätzlich hat das Team eine gute Leistung gezeigt. Wir haben unsere Pflichtsiege geholt. Dass die letzten Spiele eine Herausforderung werden würden, war auf Grund der deutlich höheren Positionen der Gegner in der Weltrangliste klar. Es fehlt vielleicht ein bisschen die Konstanz in der Mannschaft. In manchen Phasen sieht man das Potenzial und wir spielen überragend, aber dann kommen wieder ärgerliche Fehler.
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Waren Sie denn zufrieden mit Ihrer eigenen Leistung?
Ich hatte ja mein eigenes Battle zu bestreiten, denn ich kam direkt aus der Saisonpause. Es war das erste Mal seit sieben Jahren, dass ich im Sommer bewusst keine Nationalmannschaft gespielt habe. Dementsprechend war mein letztes Spiel knapp vier Monate her. Es war also ein inneres Battle zwischen Erwartungen und der Realität.
Wie meinen Sie das?
Ich wusste, dass ich nicht 100 Prozent leistungsfähig sein kann, deshalb habe ich versucht, jeden Tag mit Geduld ein bisschen besser zu werden. Manchmal kam trotzdem die Frustration hoch, wenn es nicht so klappte (lacht). Meine Aufgabe war, Positivität und Energie in die Mannschaft zu bringen. Die Aufgabe habe ich erfüllt. Darauf bin ich stolz. Für mich war das Turnier eine Lehre, dass man ein Team auch durch seine Persönlichkeit antreiben kann – und nicht nur durch Leistung auf dem Spielfeld.
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Bereuen Sie die, sagen wir, Aushilfe in der Nationalmannschaft?
Ich bereue selten eine Entscheidung, die ich getroffen habe. Ich hatte eine Fahrplan aufgestellt, der wurde über den Haufen geworfen. Trotzdem bin ich dankbar für die Erfahrung, und es war unglaublich schön zu sehen, wie sich die Mädels entwickelt haben.
Das Nationalteam kann sich über die Weltrangliste noch für Olympia qualifizieren. Werden Sie erneut helfen?
Das Turnier war für mich erstmal eine Momentaufnahme. Alles andere schaue ich, wenn es so weit ist. Jetzt liegt Fokus wieder auf meinem Verein hier in Istanbul.