Nach Drama in Relegation: Fatih Türkgücü mehrfach bestraft
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Meschede. Drama inklusive Spielunterbrechung und größerem Polizeieinsatz: Ein Spiel in der Aufstiegsrelegation hat für Fatih Türkgücü Meschede nun Folgen.
Vorausgegangen war eine sportlich brisante Partie, die zudem als Drama inklusive Spielunterbrechung und größerem Polizeieinsatz lange nachhallte. Nun hat das Bezirkssportgericht 4 Süd die Mescheder für die Vorkommnisse während dieser Begegnung mehrfach bestraft.
Fatih Türkgücü Meschede: Warum der Verein bestraft wird
Rückblick: Am 8. Juni waren die Mescheder in der zweiten Runde der Aufstiegsrelegation auf neutralem Platz in Lippetal-Oestinghausen auf den TuS Lippereihe getroffen. Begleitet wurde der FC Fatih erneut von vielen seiner Anhänger. Ähnlich wie erst fünf Tage zuvor im Kreispokal-Endspiel gegen RW Erlinghausen (4:5) in Brilon-Alme konnten sich allerdings nicht alle Fans des FC Fatih vernünftig verhalten – erneut folgte eine Spielunterbrechung.
Fatih Türkgücü Meschede- Die besten Bilder vom Drama-Sieg
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Nach einer abwechslungsreichen Partie stand es in der Verlängerung 5:5, ehe es in der 113. Minute zum Eklat kam. Schiedsrichter Marcel Voß (SV Welver) hatte erst Meschedes Dominik Faneca wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen und zückte eine Minute später ebenfalls Gelb-Rot gegen Mahmut Yavuzaslan. „Er hatte die Gelbe Karte wegen Meckerns gesehen und hat danach immer weiter gemeckert“, erklärte Voß später.
Weil einige Fatih-Fans unter den etwa 350 Zuschauern bis dato bereits des Öfteren ein paar Meter auf den Platz gelaufen waren, hatte der TuS SG Oestinghausen als Ausrichter nicht nur einige Ordner vor dieser Gruppe positioniert, sondern mittlerweile auch die Polizei gerufen. Aus eben dieser Ecke vernahm das Schiedsrichtergespann während der Spielunterbrechung in der 113. Minute den Ausruf „verdammter Nazi“ gegen einen Linienrichter, so dass Voß die Partie gemäß des zuvor bereits eingeleiteten Drei-Stufen-Plans unterbrach. Polizei vor der Schiedsrichterkabine, ratlose Spieler und durchaus aufgebracht mit Fatih-Fans schimpfende Fatih-Offizielle – es vergingen für den Fußball enttäuschende Minuten in Lippetal-Oestinghausen.
Weil Torwart Adrian Dybiec in der fünften Runde des anschließenden Elfmeterschießens seinen zweiten Strafstoß hielt und Aykut Kilic nach seinen zwei Toren endgültig zum Helden wurde, brach beim FC Fatih grenzenloser Jubel aus – beobachtet übrigens von mittlerweile gut einem Dutzend Streifenpolizisten. Im nachfolgenden Relegationsspiel scheiterte Fatih dann in Neheim mit 1:5 gegen Fortuna Freudenberg und spielt somit auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga.
Diese Strafen erwarten Fatih Türkgücü Meschede
All diese Ereignisse zwangen den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) nun zum Handeln. Wie der FLVW jetzt bekanntgab, hat die Kammer im schriftlichen Verfahren über den Sachverhalt entschieden. Dabei ging es um eine Rote Karte für den Sportlichen Leiter des FC Fatih, Kerim Yavuzaslan, sowie gegen den Klub aufgrund des Abbrennens von Pyrotechnik durch seine Anhänger und des „unerlaubten Betretens des Spielfeldes durch seine Zuschauer und wegen des Verdachts einer diskriminierenden Beleidigung eines der Schiedsrichter-Assistenten durch seine Zuschauer“.
Kerim Yavuzaslan erhielt ein Innenraumverbot von insgesamt vier Partien bei den kommenden Meisterschaftsspielen sowie eine Geldstrafe von 100 Euro. Insgesamt 900 Euro Geldstrafe muss Fatih Türkgücü Meschede begleichen, verteilt auf 300 Euro für das Abbrennen der Pyrotechnik, 100 Euro für das unerlaubte Betreten des Spielfeldes sowie 500 Euro „wegen einer grob unsportlichen Beleidigung eines der Schiedsrichterassistenten“.
Auch in der Zukunft könnte es weitere Sanktionen gegen die Mescheder geben, wie das Bezirkssportgericht betonte. Sollte sich ein derartiger Vorfall wiederholen, werde dem FC Fatih Türkgücü Meschede dann untersagt, bei insgesamt vier Heimspielen in der Bezirksliga Zuschauer zuzulassen – diese müssten die Mescheder also als so genannte „Geisterspiele“ austragen und auf entsprechende Einnahmen verzichten.
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