Arnsberg-Neheim. Der Aufstiegstraum von Fatih Türkgücü Meschede ist geplatzt: Gegen Fortuna Freudenberg gab es eine 1:5-Niederlage. Die Reaktionen.

Der Traum vom Aufstieg in die Landesliga ist geplatzt – und das auch noch ziemlich schmerzhaft: Fußball-Bezirksligist Fatih Türkgücü Meschede hat seine Halbfinal-Partie in der Aufstiegsrelegation gegen den SV Fortuna Freudenberg verloren. Vor 750 zahlenden Zuschauern im Neheimer Binnerfeldstadion gab es eine deutliche 1:5 (0:3)-Niederlage.

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Während die gut 60 mitgereisten Fans aus Freudenberg feierten, stand Fatih-Spielertrainer Ekrem Yavuzaslan nach der Partie auf dem Spielfeld und war geschafft. Das lag nicht nur an den heißen Temperaturen, sondern auch daran, dass der 30-Jährige mit einer Knie- und Wadenverletzung gespielt hatte. Es war nur eine von mehreren Personalien, die belegte, dass der Vizemeister der Bezirksliga 4 personell auf dem Zahnfleisch ging. „Die Enttäuschung ist heute nur dem Ergebnis geschuldet, das auch den Spielverlauf widerspiegelt. Wir sind dieses Mal nicht ins Spiel gekommen und haben nach einer guten Anfangsphase komplett versagt“, sagte Ekrem Yavuzaslan und ergänzte: „Trotzdem haben wir eine überragende Saison gespielt.“

Zu oft von Gegenspielern umzingelt: Emre Yilmaz (Nummer 5) verliert mit Fatih gegen Fortuna Freudenberg.
Zu oft von Gegenspielern umzingelt: Emre Yilmaz (Nummer 5) verliert mit Fatih gegen Fortuna Freudenberg. © Thomas Nitsche

Doch der Reihe nach. Beide Mannschaften gingen im „Glutofen“ Binnerfeld direkt sehr engagiert zu Sache. Fatih Türkgücü, das unter anderem auf die gesperrten Dominik Faneca und Mahmut Yavuzaslan verzichten musste, präsentierte sich bissig in den Zweikämpfen, doch die erste Chance des Spiels hatte Fortuna Freudenberg. Nach Vorarbeit von Enes Cimen von der linken Seite schoss Dustin Holzhauer knapp über das Tor (15.). Einen Schuss von Holzhauer konnte der insgesamt sehr starke Fatih-Keeper Maik Schemme anschließend parieren (16.). Doch der quirlige „Siebener“ sollte noch seinen großen Auftritt haben. Freudenberg wurde nun immer aktiver, war kombinationsfreudig und übernahm nun das Kommando.

Schemme verhindert Schlimmeres

Nur elf Minuten später tanzte Dustin Holzhauer die halbe Fatih-Abwehr alleine aus und wurde von Emre Yilmaz gelegt – Elfmeter. Diesen verwandelte Steffen Freitag platziert zur 1:0-Führung der Fortuna. Die Yavuzaslan-Elf präsentierte sich danach von der Rolle, leistete sich viele leichte Ballverluste und Fehlpässe. Nur Torwart Maik Schemme, der weitere Chancen vereitelte (28., 30.), war es zu verdanken, dass es zunächst nicht schon höher stand. Nach einer Freudenberger Ecke fiel das 2:0. Einen Kopfball von Jonas Andrick parierte der 29-jährige Schlussmann noch, war aber beim „Rebound“ per Kopf von Eike Moll chancenlos (31.).

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Fatih Türkgücü musste kurze Zeit später auch noch die verletzungsbedingte Auswechslung von Kapitän Yilmaz Azak verkraften. Eine weiterer Nackenschlag für die ohnehin schon so gebeutelten Kreisstädter. „Wir hatten Spieler im Kader, die erst am Sonntagmorgen aus dem Urlaub zurückgekehrt sind. Es macht sich auch bei uns bemerkbar wenn Eckpfeiler wie Dominik oder Mahmut fehlen“, erklärte Ekrem Yavuzaslan. Die Gäste aus dem Siegerland legten durch Dustin Holzhauer in der 35. Minute das 3:0 nach und ließen in der Folge noch weitere Gelegenheiten für eine noch höhere Führung liegen (43., 45.). Halbzeit.

Kurioser Elfmeter

Nach dem Seitenwechsel hatte Fatih Türkgücü Meschede durch Burak Yavuz endlich mal einen Torabschluss (48.). Gefährlicher wurde es aber bei den Möglichkeiten von Fortuna Freudenberg. Schüsse von Burga Köksal (50.) und Tom Weinstock (52.) zischten über und am Tor vorbei. Besser machte es der nicht zu stoppende Dustin Holzhauer, der mit einem Kabinettstücken die Fatih-Defensive narrte und dann trocken zum 4:0 abschloss (54.). Kurios wurde es in der 62. Minute: Fortuna-Auswechselspieler Christian Weber, der sich hinter dem Tor warm machte, stoppte einen Ball und befand sich dabei auf dem Spielfeld. Die Konsequenz war, dass der gute Schiedsrichter Yannick Rupert (Fußballkreis Dortmund) Weber „Gelb“ zeigte und Fatih Türkgücü einen Elfmeter zusprach. Diesen vergab allerdings Kastriot Veseli (62.).

Applaus von den vollen Tribünen: Fatih spielte eine starke Saison.
Applaus von den vollen Tribünen: Fatih spielte eine starke Saison. © Thomas Nitsche

Stattdessen traf Eike Moll zum 5:0 (67.). Daraufhin verließen bereits die ersten Zuschauer das Binnerfeldstadion und verpassten den Ehrentreffer. Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte fand Emre Yilmaz, der auf den eingewechselten Daniel Catic querlegte und dieser zum 1:5 einschob (75.). Die Partie trudelte mit drei weiteren Chancen von Fortuna Freudenberg aus, von den zwei Torwart Schemme (82., 89.) parierte und einmal die Latte half (85.).

„Extrem stolz“

Nach Spielende fand Spielertrainer Ekrem Yavuzaslan aber auch noch versöhnliche Worte: „Ich mache meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf. Wir haben in der vergangenen Woche im Kreispokal-Endspiel sowie in der Relegation zweimal 120 Minuten gespielt. Es war ein schlechter Tag von uns und wir sind froh, dass die Spielzeit jetzt vorbei ist. Wir können aber extrem stolz auf uns sein. Es war eine Bombensaison. Wir müssen nun schauen, dass wir uns in der Breite noch weiter verstärken.“

Die Aufstellung

Fatih Türkgücü Meschede: Schemme; Arslan, Albayrak, Yilmaz, E. Yavuzaslan, Bektas (71. Catic), Bayram (89. M. Akdemir), Yavuz, Kilic (76. Kocatürk), Veseli, Azak (34. C Akdemir). - Tore: 0:1 Steffen Freitag (27., Strafstoß), 0:2 Eike Moll (31.), 0:3 Dustin Holzhauer (35.), 0:4 Dustin Holzhauer (54.), 0:5 Eike Moll (67.), 1:5 Daniel Catic (75.). - Zuschauer: 750.