Schmallenberg-Holthausen. Janik Steringer aus Schmallenberg-Holthausen steigt in die Fußball-Regionalliga auf – und verzichtet. Darum forciert er eine andere Karriere.
Nur einmal gerät Janik Steringer im Gespräch mit dieser Zeitung kurz ins Stocken. Als wir den 25-Jährigen bitten, dass er als studierter Spielanalyst nun sich selbst, den erfahrenen Regional- und Oberligafußballer, einordnen soll, muss der Innenverteidiger aus Schmallenberg-Holthausen überlegen. Er lacht. „Ich habe gern den Ball am Fuß und versuche, viel über ein gutes Stellungsspiel zu regeln“, antwortet Steringer.
Mit seinem aktuellen Verein, Oberligist FC Gütersloh, kann er neben dem Aufstieg in die Regionalliga West zudem am 3. Juni den Westfalenpokal-Titel feiern – und doch bedeutet das baldige Saisonende eine persönliche Zäsur.
Janik Steringer: Was ihn beim SC Verl auszeichnet
Denn Janik Steringer wird den euphorisierten FC Gütersloh nach nur einer Spielzeit wieder verlassen, trotz seiner nach schwerer Verletzung (Syndesmosebandriss) und zunächst seltenen Einsätzen dann bärenstarken Rückserie. Steringer, der auch im defensiven Mittelfeld spielen kann, geht als Stammkraft.
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„Natürlich hätte ich wieder Bock auf die Regionalliga West gehabt, aber ich sehe eine sehr gute Perspektive in meinem weiteren beruflichen Weg. Die zeitliche Überschneidung mit Regionalliga-Fußball würde leider nicht funktionierten“, erklärt der Sauerländer.
Der ehemalige Juniorenspieler des SC Neheim, der einst beim FC Gleidorf-Holthausen mit dem Fußball begonnen hatte, spielte später für die Jugend des FC Schalke 04 und SC Paderborn. Als Seniorenfußballer bestritt er bislang 88 Spiele in der Regionalliga West für den SC Verl und vor allem für den SV Lippstadt 08, ehe er im Sommer 2022 nach Gütersloh wechselte.
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Steringers Hauptjob jedoch – ist ein besonderer: An der Seite von Cheftrainer Michél Kniat ist der 25-Jährige beim benachbarten Drittligisten SC Verl zum Co-Trainer Spielanalyse aufgestiegen, einen entsprechenden Abschluss (Master of Arts Spielanalyse) an der Deutschen Sporthochschule Köln hat Janik Steringer in Kürze ebenso vorzuweisen. „Meine hauptsächlichen Aufgaben sind die Spielvorbereitung, Liveanalysen und die Spielnachbereitung. Unter anderem durch das Videostudium wird auch unser Matchplan für das Spiel erarbeitet. An den Spieltagen bin ich immer mit dabei. Wir zeigen den Jungs schon in der Halbzeitpause Szenen aus der ersten Hälfte, Dinge, die gut oder weniger gut waren“, erklärt Janik Steringer.
Zukunft als Chefcoach?
Mit Chefcoach „Mitch“ Kniat verstehe er sich bestens, gemeinsam reist man aus dem jeweiligen Wohnort Paderborn stets per Fahrgemeinschaft nach Verl. Der kleine Drittligist sicherte sich in der jüngst abgelaufenen Saison einen beachtlichen zehnten Tabellenplatz. Steringer: „Das Ziel muss sein, uns in der Liga zu etablieren.“
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Sollte sein durchaus begehrter Cheftrainer in der Zukunft mal den Verein wechseln, kann sich der Holthausener vorstellen, Kniat als Teil dessen Trainerteams zu begleiten. „Ich bin da aber entspannt, denn im Fußball kann es schnell gehen. Ich möchte mir da keine großen Pläne machen“, so Steringer.
Obwohl er vor Jahren im benachbarten Ostwestfalen-Lippe eine neue Heimat gefunden hat, sind Janik Steringer die eigenen Wurzeln wichtig. Mit seinem Bruder Julian, Trainer des Fußball-A-Kreisligisten TV Fredeburg, tauscht sich der Fußballer stets über die aktuellen Ergebnisse des SC Verl, FC Gütersloh und TV Fredeburg aus. Auch mit seinem zweiten Bruder Dominik, der für den Kölner A-Ligisten Borussia Kalk spielt, werde immer wieder über Fußball philosophiert.
Aufgrund seiner Verpflichtungen als Spieler und Trainer schaffe er es nur alle fünf Wochen, in die Heimat zu reisen, sagt Janik Steringer. Ein Termin steht jedoch unverrückbar: Vom 8. bis 10. Juni ist in Holthausen Schützenfest. Mit Janik Steringer.