TuS Sundern: Torfabrik Meschede dient neuem Team als Vorbild
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Sundern. Der TuS Sundern gründet eine dritte Fußball-Mannschaft. Aber keine „normale“, sondern eine, der die Torfabrik Meschede als Vorbild dient.
Vielleicht gibt es in einem Vierteljahrhundert auch beim TuS Sundern so eine „Legende“ wie Peter „Pille“ Bartsch. Er ist Mannschaftskapitän der Torfabrik Meschede – und seit 25 Jahren bei jedem Training des Fußballteams für Menschen mit Handicap anwesend. Was der TuS Sundern und die unlängst im Rahmen der HSK-Sportgala mit dem Sportsozialpreis diese Zeitung geehrte Torfabrik miteinander zu tun haben? Seit einiger Zeit eine ganze Menge – und ab Montag noch etwas mehr.
„Unser Vorbild ist die Torfabrik“, sagt Noah Wachholz, der die dritte Mannschaft gemeinsam mit Judith Wachholz trainieren wird. „Als das Projekt zum ersten Mal zur Sprache kam, benötigte ich keine lange Bedenkzeit, um zuzusagen“, erklärt der 22-Jährige. Zum einen arbeitete er bereits in den Caritas-Werkstätten und schloss dort Freundschaften, zum anderen studiert er dual bei der Caritas Soziale Arbeit. „Jetzt kann ich das mit meiner Leidenschaft für den Fußball verbinden“, sagt Wachholz.
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Eins ist ihm und dem TuS Sundern wichtig: Die dritte Mannschaft soll nicht in Konkurrenz zur Torfabrik treten, sondern als ergänzendes Angebot dienen. „Wir bauen auf die Expertise der Torfabrik und haben uns mit Sebastian Nöckel zum Beispiel bereits mehrfach zum Austausch getroffen“, sagt Wachholz. In Sundern und Umgebung gebe es viele Kinder, die zum Training der Torfabrik nach Meschede gefahren würden. „Das ist mit einem enormen Aufwand verbunden, wenn wir jetzt einen weiteren Standort eröffnen, wird es für alle einfacher“, sagt der Trainer in spe.
Dass das Angebot Anklang finden wird, dessen ist sich Wachholz aus eigener Erfahrung sicher. „Ich habe oft mit Kids oder Erwachsenen aus den Werkstätten auf dem Sportplatz gekickt“, sagt der 22-Jährige, der noch bis zum Ende der Saison für die SG Grevenstein/Hellefeld-Altenhellefeld spielt und dann zurück zu seinem Heimatverein TuS Sundern wechselt.
Zunächst nur Freundschaftsspiele
Aber auch beim Aufbau des Teams profitiert der TuS von den jahrelangen Erfahrungen der Mescheder. „Sebastian Nöckel hat uns schon gesagt, dass der Aufbau ein Prozess sei, den man geduldig, aber leidenschaftlich begleiten müsse“, erzählt Noah Wachholz.
Das Ziel umreißt Andreas Mühle, Sportlicher Leiter des TuS. „Grundsätzlich gibt es einen eigenen, organisierten Spielbetrieb für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Wir starten aber in den ersten Monaten mit einem komplett unverbindlichen Trainingsangebot ohne jede sportliche Hürde oder Leistungsfähigkeit. Der Spaß und die Leidenschaft am Fußballsport steht übergeordnet im Vordergrund“, sagt Mühle. „Sicher wird es dann bald erste Test- oder Freundschaftsspiele geben, aber hier werden wir uns keinerlei Druck aufbauen. Die Teilnahme am Spielbetrieb ist das langfristige Ziel, ohne einen Zeitpunkt nennen zu müssen“, ergänzt der Sportliche Leiter.
„In Sundern und Umgebung entstehen immer mehr Behinderteneinrichtungen. Es ist längst überfällig, allen Menschen mit Behinderung und dem Team des TuS Sundern 3 die Tore des Röhrtalstadion sehr weit zu öffnen“, erklärt Eric Wachholz, 1. Vorsitzender des TuS. Am Montag geht es los. Die Mannschaft der Torfabrik Meschede wird beim ersten Training in Sundern ebenfalls vor Ort sein – mit ihrer Legende Peter „Pille“ Bartsch.
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