Arnsberg-Neheim. Der SC Neheim gewinnt in der Fußball-Westfalenliga 2 gegen den Tabellenführer FC Brünninghausen mit 3:1. Wer zwischenzeitlich verzweifelte.

Als Schiedsrichter Henry Schröder das Heimspiel des SC Neheim gegen den Tabellenführer der Fußball-Westfalenliga 2, den FC Brünninghausen, beendete, kehrte auch bei ihm das herzliche Lachen zurück. Mit ihrem 3:1 (1:1)-Sieg machten die Sauerländer nicht nur fünf Spieltage vor dem Saisonende das Meisterschaftsrennen wieder spannend und fügten dem FCB die erst dritte Niederlage der Spielzeit zu. Sie setzten auch ein Ausrufezeichen hinter ihre bisherige Rückrunde.

++++ Lesen Sie auch: SC Neheim: Neufeld staubt ab – und verlässt den Verein ++++

Johannes Thiemann allerdings – war in einigen Momenten der Partie der Verzweiflung sehr nahe.

Rot? Kein Rot. Brünninghausens Firat Cinar (Nummer 25) foult Georgios Kyriakidis vom SC Neheim.
Rot? Kein Rot. Brünninghausens Firat Cinar (Nummer 25) foult Georgios Kyriakidis vom SC Neheim. © Thomas Nitsche

„Es gibt heute nicht viel zu meckern“, sagte Neheims Trainer Alex Bruchhage nach der Partie, „außer, dass wir konsequenter hätten sein müssen.“ Bruchhage bezog sich auf die Chancenverwertung seiner Elf speziell in der zweiten Hälfte. Und das durfte neben Justin Scierski, dessen Kopfball in der 61. Minute mit einem klaren Handspiel auf der Torlinie gestoppt wurde, was jedoch nicht mit einem Elfmeter geahndet wurde, auch Johannes Thiemann auf sich beziehen. Allerdings entschärfte FCB-Torwart Leon Broda dessen Schüsse mit überragenden Paraden, ebenso wie er einen Kopfball Thiemanns entschärfte.

++++ Lesen Sie auch: 2:1 – SC Neheim hat Mühe, zieht aber ins Pokal-Endspiel ein ++++

All das geschah zu einem entscheidenden Zeitpunkt des Duells, in welches die Binnerfeld Boys mit dem frühen Führungstor von Pasquale Neufeld zum 1:0 stark gestartet waren (4. Minute). Der Tabellenführer glich jedoch durch Lukas Ziegelmeier bereits zwei Minuten später wieder aus.

Aufregung um rot-würdiges Foul

Obwohl Bruchhage in der Abwehr improvisieren musste, weil ihm sechs potenzielle Innenverteidiger verletzt fehlten, blieb das Tor die einzige echte Torchance der Gäste in Durchgang eins. „Das war überragend in der Defensive“, lobte Bruchhage. Aufregung gab es auf der anderen Seite, als Neheims Georgios Kyriakidis von Firat Cinar auf dem Weg zum Tor gefoult wurde – und es nur „Gelb“ für Brünninghausens Spieler gab.

Okan Cryns-Güvercin (rechts) freut sich über den Sieg mit dem SC Neheim. Er verlässt den Klub aber nach der Saison und geht zum VfL Kamen.
Okan Cryns-Güvercin (rechts) freut sich über den Sieg mit dem SC Neheim. Er verlässt den Klub aber nach der Saison und geht zum VfL Kamen. © Falk Blesken

In der zweiten Halbzeit wurden die Aktionen der Gäste gefährlicher – doch das Tor zum 2:1 erzielte in der 59. Minute Alwin Weber für den SC Neheim. In den folgenden Minuten kam es zum Duell zwischen Thiemann und Broda, unterbrochen von der umstrittenen Scierski-Kopfball-Szene. Der FCB agierte erstaunlicherweise immer verunsicherter, und in der 66. Minute erhöhte Patrick Nettesheim zum 3:1 für die Gastgeber. Dem vierten SC-Treffer von Alwin Weber verweigerte Schiedsrichter Schröder nach etwas längerer Rücksprache mit seinem Assistenten wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung (79.).

Das sagt Bruchhage

„Wir haben über 90 Minuten sehr beeindruckend gespielt“, lobte Alex Bruchhage seine Spieler: „Uns fehlt die halbe Stammelf, dann müssen Pasquale Neufeld und Georgios Kyriakidis früh ausgewechselt werden – und wir spielen trotzdem unbeirrt weiter. Das macht mich wirklich stolz“, ergänzte der Trainer.

SC Neheim: Osterhoff; Kyriakidis (36. Barisch), Bald, Cryns-Güvercin, Thiemann (90.+2 Dybiec), Neufeld (30. Neufeld), Xhaka, Nettesheim, Scierski, Kellermann, Weber (88. Greco). - Tore: 1:0 Neufeld (4.), 1:1 Ziegelmeier (6.), 2:1 Weber (59.), 3:1 Nettesheim (66.). - Zuschauer: etwa 170.