Sauerland. Sie spielte sieben Jahre für Borussia Dortmund, nun hat Handball-Torfrau Sina Röttger neue Pläne. Das plant die Aktive aus Arnsberg-Oeventrop.
Sie ist zwar erst 25 Jahre jung, aber nach 17 Jahren Handball auf höchstem Niveau steht jetzt erstmal eine Pause an. Die aus Arnsberg-Oeventrop stammende Sina Röttger blickt zum einen auf eine erfolgreiche Zeit zurück – lässt sich zum anderen aber auch ein Hintertürchen offen.
Angefangen bei der SG Ruhrtal, wo Röttger als E-Jugendliche zum Handballsport fand, führte sie ihr Weg über die SG Menden Sauerland Wölfe hin zu Borussia Dortmund. Insgesamt spielte Röttger sieben Jahre in der Jugend und in der zweite Mannschaft des BVB. Zurückblickend war das eine sehr erfolgreiche Zeit, denn neben dem Erreichen des Achtelfinales der Deutschen Meisterschaft feierte die Torfrau mit der Vizemeisterschaft in der dritten Liga auch ihre größten Erfolge mit der Mannschaft.
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„Nach den sieben Jahren in Dortmund wollte ich eigentlich schon eine Pause einlegen. Dann kam jedoch relativ spät die Anfrage aus Königsborn“, erzählte Röttger. Und ihr Bauchgefühl riet, mit dem Königsborner SV den nächsten Schritt zu gehen. „Da ich zwei Spielerinnen noch aus Dortmunder Zeiten kannte und zwei weitere mit mir in der Uni-Mannschaft gespielt hatten, musste ich nicht lange überlegen. Ich habe dann eine Nacht darüber geschlafen und zugesagt.“
Die Schwierigkeiten als Absteiger
Es war eine Entscheidung, die die Torfrau nicht bereut: „Die zwei Jahre jetzt in Königsborn waren super schön. Ich habe es sehr genossen. Mein Bauchgefühl hat sich bestätigt“, erklärte die 25-Jährige. Einzig sportlich lief es beim Königsborner SV nicht immer nach Plan. „Ich würde sagen, dass das eine Berg- und Talfahrt war. Wir hatten super Spiele und dann wieder welche, über die man nicht gerne spricht“, sagte Röttger.
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Als Absteiger aus der 3. Liga startete die Mannschaft um Röttger in die jetzige Saison in der Oberliga. „Wir wollten nach dem Abstieg erstmal die Oberliga halten“, berichtete die Sauerländerin. Das Problem: Um sicher in der Liga zu bleiben, musste in der Vorrunde der dritte Tabellenplatz erreicht werden, da die Teams anschließend eine Auf-, beziehungsweise Abstiegsrunde spielen müssen. „Die Vorrunde lief eigentlich ganz gut. Wie haben die meisten Spiele zurecht gewonnen, auch wenn das nicht immer schön war“, sagte die Torfrau.
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Am Ende landete der KSV dann auf dem zweiten Platz der Vorrunde hinter dem Mitabsteiger aus Dortmund. Das Ziel Klassenerhalt war damit erreicht, weshalb aktuell die Aufstiegsrunde ansteht. Röttger und ihrem Team war jedoch klar: „Die dritte Liga ist enorm stark, deshalb macht Aufsteigen für uns so keinen Sinn.“ Trotzdem stellte sich der KSV den Verlauf der Aufstiegsrunde anders vor. Drei Niederlagen gab es in den bisherigen drei Spielen. „Wir hatten auf jeden Fall die Chance zu gewinnen. Besser mithalten war schon der Plan“, erklärte Röttger. Drei Rückspiele stehen noch an, mindestens ein Sieg soll her. „Ich denke, aus den letzten drei Spielen sollten oder können wir mindestens eins, wenn nicht sogar zwei, gewinnen“, sagte die Torfrau.
Röttgers Pass bleibt in Königsborn
Mit Blick in die Zukunft steht ein großer Umbruch im Leben der 25-Jährigen an. Nach ihrem Medizinstudium wartet der Berufseinstieg auf sie. Röttger wird als Assistenzärztin im Krankenhaus arbeiten, weshalb sich Handball und Beruf vorerst nicht mehr vereinbaren lassen. „In bin erstmal in der Einarbeitungszeit, habe dann häufig Nacht- und Wochenenddienste. Darauf muss ich mich jetzt erstmal konzentrieren. Die Fahrerei ist dann nicht mehr umsetzbar“, erklärte Röttger ihre Auszeit.
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Sie hält jedoch auch fest: „Handballpause heißt nicht, komplett aufzuhören.“ Schließlich gehört der Sport zu ihrem Leben. „Handball ist mein Herzenssport, dem werde ich immer treu bleiben. Ich werde wohl nicht für immer aufhören, aber lasse das erstmal auf mich zukommen“, erklärte Röttger weiter. Fehlen werden der Torfrau vor allem die vielen Kleinigkeiten, die der Handballsport mit sich bringt. „Man kriegt durch den Mannschaftssport und das Umfeld in Königsborn unglaublich viel zurück. Aber auch sportlich werden das Gefühl nach einem Sieg und generell viele Glücksgefühle fehlen“, erzählte die Torfrau. Doch vor allem wird sie ihre Mannschaftskolleginnen vermissen. „Menschlich habe ich einfach alle in mein Herz geschlossen. Dass man sich dann nicht mehr so viel sieht, ist einfach schade.“
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Wie lange die handballfreie Zeit bei Sina Röttger andauern wird, bleibt abzuwarten. Ihr Spielerinnenpass wird in Königsborn bleiben. „Für den Fall der Fälle, falls sich das vereinbaren lässt und in der Mannschaft Not an der Frau ist, werde ich mit Sicherheit einspringen“, erklärte Röttger schmunzelnd das Hintertürchen.