Arnsberg-Neheim. Der SC Neheim verlor in der Fußball-Westfalenliga mit 0:2 gegen das Schlusslicht DJK TuS Hordel. Trainer Alex Bruchhage sprach danach Klartext.

Zwei, drei, vier Minuten redete Alex Bruchhage bereits über spezielle Szenen während des mit 0:2 (0:0) verlorenen Heimspiels des SC Neheim in der Fußball-Westfalenliga 2 gegen die DJK TuS Hordel. Plötzlich stutzte der Trainer, schaute über den mittlerweile leeren Rasenplatz und brachte den vorherigen Auftritt seines Teams in einem Satz klar auf den Punkt.

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„Wir waren einfach schlecht heute“, sagte Bruchhage.

Neheim: Bruchhage warnte

Was den Coach am meisten ärgerte: Er hatte seine Mannschaft im Vorfeld des Duells mit dem Tabellenletzten gewarnt, hatte nach dem bereits nur mühsam errungenen Sieg am vergangenen Spieltag gefordert, den Kampf, den Teams aus dem Tabellenkeller an den Tag legen, anzunehmen. „Das haben wir von der ersten Minute an nicht getan“, kritisierte Bruchhage nach der verdienten Niederlage.

Sichtbar unzufrieden mit der Vorstellung seiner Mannschaft: Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim.
Sichtbar unzufrieden mit der Vorstellung seiner Mannschaft: Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim. © Thomas Nitsche

Denn die Gäste, in der vergangenen Saison noch Vizemeister, standen kompakt und nahmen Neheim schnell die Lust am Fußballspielen. Darüber hinaus fehlte es der Bruchhage-Elf an der nötigen Konzentration. Bestes Beispiel: Nach wenigen Minuten leistete sich Torwart Justin Schröter einen Fehlpass, und nur mit Glück lag der SC anschließend nicht schon zurück. „Damit fing es an“, sagte Bruchhage.

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Es entwickelte sich also ein Spiel, das den Zuschauern wenig bis gar keine Höhepunkte bot. „Im Grunde kann man über die ersten 70 Minuten den Mantel des Schweigens legen“, kommentierte der Neheimer Trainer das Geschehen. Weder hüben noch drüben gab es gefährliche Torchancen.

Erst ab der 70. Minute wurde es dann und wann gefährlich. Erst strich ein Schuss des kurz zuvor eingewechselten Sebastien Merveile Ndisani-Saki-Wabanza knapp am Neheimer Tor vorbei, eine Minute später jedoch zielte der Hordeler genauer. Erst dribbelte er zwei, drei Neheimer aus, dann schlenzte er den Ball unhaltbar ins lange Eck zur 1:0-Führung der Gäste (71.). „Das müssen wir besser verteidigen“, sagte Bruchhage zu dieser Aktion.

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Erneut über die rechte Abwehrseite der Gastgeber spielte der Tabellenletzte, bevor Bekem Saglam mit dem Tor zum 2:0 (85.) den Auswärtssieg perfekt machte. Denn bezeichnend für den Neheimer Nachmittag war, dass man zwar nach dem Rückstand plötzlich zu Torchancen kam, diese aber fahrlässig nicht nutzte. In der 89. Minute stand Alwin Weber nach einem Konter frei vor Hordels Torwart Sven Möllerke, doch statt in der Mitte positionierte Mitspieler zu sehen, versuchte Weber es selbst – und scheiterte. Der eingewechselte Leon Barisch hatte anschließend Pech, als sein Schuss nur die Latte des Hordeler Tores traf.

Auch Meinerzhagen patzt

„Es war klar, dass Hordel tief verteidigen, rennen, kämpfen und beißen würde“, resümierte Bruchhage: „Trotzdem wollten wir alle Situationen mit dem feinen Florett lösen.“ Gegen die nach Gegentoren beste Abwehr der Liga traf die Mannschaft mit dem immer noch harmlosesten Angriff der Liga bei drei Chancen zwei Mal. „Wir waren einfach schlecht“, sagte Bruchhage deshalb zurecht – und er wollte aus seiner Kritik nur zwei, drei Spieler, Daniel Bald zum Beispiel, ausgeklammert wissen.

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Besonders ärgerlich: Da der RSV Meinerzhagen gegen Concordia Wiemelhausen mit 1:2 verlor, hätte der SCN seinen Vorsprung auf den Tabellenvierten auf vier Punkte ausbauen können. Immerhin: Dritter bleiben die Binnerfeld-Boys deshalb trotz der Heimniederlage.

Die Statistik

SC Neheim: Schröter; Kyriakidis (46. Cryns-Güvercin), Bald, Wulf, Thiemann (62. Hülsmann), Greco (72. Neufeld), Xhaka, Scierski (82. Fleck), Kellermann (87. Barisch), Wonneberger, Weber. - Tore: 0:1 Sebastien Merveile Ndisani-Saki-Wabanza (71.), 0:2 Bekem Saglam (85.).