Marsberg. RW Erlinghausen scheidet im Fußball-Westfalenpokal-Viertelfinale aus. Was den Trainer und die Spieler frustriert – und was sie enorm begeistert.
Nur Minuten waren nach dem Schlusspfiff einer denkwürdigen Partie vergangen. Während die Fußballer der Spielvereinigung Erkenschwick völlig erleichtert ob des durch den 3:2-Sieg knappen Weiterkommens ins Halbfinale des Westfalenpokals mit ihren etwa 300 angereisten Anhängern jubelten, versammelte Benedikt Müller, Trainer von RW Erlinghausen, seine Mannschaft im Kreis. Er versuchte, sein Team rasch aufzurichten, denn natürlich war die Enttäuschung groß. Die Sauerländer hatten den Tabellenführer der Westfalenliga 1 an den Rand einer Niederlage geführt – in Unterzahl und am Ende noch zu neunt.
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Die Leistung des jungen Unparteiischen Luca Maurer (Arminia Bielefeld) passte vielen Zuschauern auf Seiten von RWE nicht, doch vor allem der Platzverweis für den ungestüm einsteigenden Valton Kodra (41.) war berechtigt. Auch die Gelb-Rote Karte für Erlinghausens Marcel Salokat in der Nachspielzeit war keine klare Fehlentscheidung.
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Beachtlich war deshalb, wie vor allem Bilal Akgüvercin, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1, und Trainer Benedikt Müller jene Rückschläge nur Minuten nach dem Abpfiff glasklar analysierten. „Zu der Roten Karte muss man sagen: So kann man nicht in einen Zweikampf gehen. Ich bin selbst Offensivspieler und kenne diese Zweikämpfe – das war einfach zu viel und eine klare Rote Karte“, sagte Akgüvercin zur Szene kurz vor dem Ende des ersten Abschnitts. „Da fehlte uns an manchen Stellen etwas die Cleverness. Dieser Gegner ist da abgezockter“, fügte Benedikt Müller hinzu.
Der gebürtige Marsberger, der nur unweit des Diemelstadions mit seiner Familie zu Hause ist, genoss die Atmosphäre. Gleichwohl haderte er auch später noch mit dem Ausscheiden. „Es ist einfach schade! Wir können aber sehr stolz auf uns sein, was wir in dieser Saison auch im Westfalenpokal geleistet haben. Wir waren auch gegen die Erkenschwicker auf Augenhöhe“, betonte Müller nach dem Spiel.
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Auch Sven Nartikoev ärgerte sich über das Ausscheiden. Der Erlinghäuser, der immer besser zu werden scheint, hatte erneut im Angriff ordentlich Betrieb gemacht und nach dem 1:2 (58.) direkt die dicke Ausgleichschance zum 2:2 auf dem Fuß, allerdings das gegnerische Tor knapp verpasst (60.). „Leider haben wir die Kontrolle über das Spiel verloren und es am Ende knapp nicht geschafft. Es hat aber riesengroßen Spaß gemacht, vor dieser Kulisse anzutreten. Das war einfach nur geil“, sagte Nartikoev.
RW Erlinghausen muss jetzt den Schalter wieder umlegen
Nun muss RW Erlinghausen gedanklich umswitchen – die Pokalsaison mit großen Erfolgen ist beendet. Der Tabellenzweite der Landesliga 2 wird nun versuchen, in der Liga dem Titelkandidaten SV Westfalia Soest weiter Druck zu machen. Vier Punkte Rückstand hat RWE aktuell. Vor dem direkten Duell am Sonntag, 2. April, 15 Uhr, in Soest muss das Müller-Team noch gegen RW Lüdenscheid (Sonntag, 19. März, 15 Uhr) und den SV 04 Attendorn (Sonntag, 26. März, 15 Uhr) antreten. „Das wird nicht ganz leicht, den Schalter umzulegen“, gab Benedikt Müller nach dem Pokal-Kracher zu.
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Bilal Akgüvercin war sich indes sicher, „dass diese Pokalniederlage keine Auswirkungen auf die Liga haben wird, auch wenn unsere tolle Siegesserie jetzt beendet ist. Ich weiß, was wir für eine Qualität in der Mannschaft haben. Ich bin mir sicher, dass wir das in die richtige Richtung biegen können“, sagte er. Übrigens sei angemerkt: Die Siegesserie von RW Erlinghausen in der Landesliga 2 hat noch Bestand – und 14 Mal drei Punkte in Serie dürften auch den kommenden Gegnern imponieren.