Marsberg-Erlinghausen. RW Erlinghausen untermauerte mit einem 6:0-Sieg gegen den FSV Gerlingen seine Klasse. Trainer Müller fehlten erst die Worte, dann fand er sie.

Seine Worte, das wusste Benedikt Müller natürlich selbst, würden sich bei diesem Endergebnis doch arg komisch anhören. „Das klingt verrückt“, sagte der Trainer des Fußball-Landesligisten RW Erlinghausen, der neue Ambitionen hat, also erstmal nach dem 6:0 (1:0)-Heimsieg gegen FSV Gerlingen, um dann zu ergänzen: „Aber Gerlingen war die stärkste Mannschaft, die ich nach Soest hier gesehen habe.“

RW Erlinghausen dominiert

Das Lob für den besonders in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit in der Offensive kaum noch stattfindenden und letztendlich hoffnungslos unterlegenen Gegner, setzte den Auftritt seiner Elf in ein noch besseres Licht. „Mir fehlen ein bisschen die Worte“, sagte Müller. „Es gibt ja wenige Tage, an denen ein Trainer vollumfänglich zufrieden ist, aber heute ist so einer. Wie wir Gerlingen bespielt haben – das war herausragend“, ergänzte er. Als Lohn für die Leistung sprang RWE durch den Dreier auf Platz zwei der Tabelle. Spitzenreiter SVW Soest liegt – mit einem Spiel weniger – nur noch einen Zähler vor den Rot-Weißen.

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„Wir haben den Blick nach oben gerichtet, bei dem Rausch, in den wir uns gespielt haben“, sagte Müller. Denn mit dem Sieg gegen Gerlingen baute Erlinghausen seine Siegesserie auf nun elf in Folge aus. „Die Jungs müssen nur auf dem Boden der Tatsachen bleiben“, sagte der Trainer: „Aber da mache ich mir keine Sorgen.“

Während RW Erlinghausen jubelt, war Gerlingens Torwart arg bedient.
Während RW Erlinghausen jubelt, war Gerlingens Torwart arg bedient. © Falk Blesken

Ihre gefestigte Einstellung bewiesen die Gastgeber auch gegen Gerlingen. „Das war ein sehr hochklassiges Landesligaspiel“, resümierte Steffen Langenbach, der Co-Trainer der Gäste, die erste Halbzeit. Nach einer Standardsituation traf Nils Meyer in der 15. Minute zur frühen Führung von RWE. „Es ist mir noch nicht ganz klar, warum uns das so um die Ohren fliegen kann“, sagte er zu Hälfte zwei.

In dieser untermauerte Erlinghausen aber einmal mehr die vorhandene Qualität in der Offensive – und fegte Gerlingen vom Platz. Ümral Bahceci traf mit einem Schuss von der Strafraumlinie zum 2:0 (47.). Zwei Minuten später geriet das Erlinghauser Tor ein letztes Mal in Gefahr, doch der Schuss von Robin Klaas strich knapp am Lattenkreuz vorbei.

Nartikoevs Solo-Schlusspunkt

Anschließend klärte Gerlingens Christoph Brüser für seinen bereits geschlagenen Torwart Alex Taach einen Schuss von Bilal Akgüvercin knapp vor der Torlinie. Aus der resultierenden Ecke entstand jedoch das 3:0, welches Sven Nartikoev mit links erzielte (63.). Gerlingen fand nach vorne kaum mehr statt, da Erlinghausen zum einen früh störte, aber auch in der Defensive konsequent und erfolgreich in die Zweikämpfe ging.

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Frederik Schlüter erhöhte mit seinem Tor auf 4:0 (71.), ehe Bilal Akgüvercin zum 5:0 traf (77.). „Das darf uns so nicht passieren“, sagte ein konsternierter Steffen Langenbach: „Nach dem dritten Tor muss Schluss sein, aber wir sind in keinen Zweikampf mehr gekommen und haben immer wieder denselben Diagonalball gefressen. Für dieses Niveau war es dann zu einfach.“ Den Schlusspunkt setzte Sven Nartikoev mit einem Solo durch den FSV-Strafraum, an dessen Ende er den Ball zum 6:0 und zu seinem 13. Saisontreffer ins kurze Eck lupfte (81.). Sprachlos – war da nicht nur sein Trainer.

RW Erlinghausen: Krefeld; Meyer, Kriesche, Nartikoev, Akgüvercin, Bahceci, Schlüter (77. Ademaj), Hachmann, Kraemer (75. Raulf), Salokat, Kodra. - Tore: 1:0 Meyer (15.), 2:0 Bahceci (47.), 3:0 Nartikoev (63.), 4:0 Schlüter (71.), 5:0 Akgüvercin (77.), 6:0 Nartikoev (81.).