St. Moritz/Winterberg. Während sich Susanne Kreher über ihren überraschenden WM-Triumph freute, war speziell Hannah Neise (Winterberg) in St. Moritz einfach enttäuscht.

Nur wenige Sekunden, nachdem sich Susanne Kreher überraschend den Titel bei der Skeleton-Weltmeisterschaft gesichert hatte, lief ihr das deutsche Frauen-Team im Eiskanal von St. Moritz freudestrahlend entgegen, um zu gratulieren. „Ich freue mich mega für Susi“, sagte Hannah Neise, Olympiasiegerin des BSC Winterberg. Bei ihr und bei der für die RSG Hochsauerland startenden Jacqueline Lölling flossen zuvor aus anderen Gründen Tränen.

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Denn während die 24-jährige Susanne Kreher, die sich in der Weltcup-Selektion vor der Saison gegen Lölling durchsetzte, ohne vorherigen Weltcupsieg Weltmeisterin wurde, verliefen die Titelkämpfe im schweizerischen Engadin für Neise enttäuschend und für Lölling okay. „Ich bin mit meiner Leistung in der Bahn zufrieden“, sagte Lölling, die nach vier Läufen als Siebte des Endklassements 1.69 Sekunden Rückstand auf Kreher aufwies. „Mir sind vier konstante Läufe mit kleinen Fehlern besonders am Start gelungen. Eine bessere Platzierung habe ich wieder am Start verloren, das ist ja kein Geheimnis mehr“, resümierte die 27-Jährige.

Neise nur auf Platz 15

Sie nutzte ihre Teilnahme, die sich erst durch Neises Titelgewinn bei der Junioren-Weltmeisterschaft ergab, um zu zeigen, dass sie noch zur Weltspitze gehört. „Ich war immer im Topspeed-Bereich“, sagte die Brachbacherin. Die Tränen nach der Zielankunft seien deshalb ein Mix aus Freude und dem abfallenden Druck gewesen.

Im Arm von Wolfram Schweizer kommen Jacqueline Lölling im Ziel bei der WM in St. Moritz die Tränen.
Im Arm von Wolfram Schweizer kommen Jacqueline Lölling im Ziel bei der WM in St. Moritz die Tränen. © dpa | Robert Michael

Neise hingegen war bitter enttäuscht. „Ich heule gerne. Es werden nicht die letzten Tränen gewesen sein“, sagte die Schmallenbergerin, die mit 4.70 Sekunden Rückstand auf Kreher nur Platz 15 belegte. „Bei mir lief es einfach nicht. Ich bin eben keine Maschine, sondern erst 22 Jahre alt und muss noch viel lernen“, resümierte sie. Das Teamevent bei der WM am Sonntag verfolgen beide als Zuschauerinnen, bevor es für Neise im Weltcup und für Lölling im Intercontinentalcup weitergeht.