St. Moritz/Winterberg. Die ersten Läufe der Skeleton-WM in der Schweiz gerieten für Hannah Neise und Jacqueline Lölling gänzlich verschieden. Winkt noch eine Medaille?
Es war vertraut. Es war so, als hätte es die bisherige Weltcupsaison ohne Jacqueline Lölling – bis auf das eine Rennen in Altenberg – nicht gegeben. Vor und während Löllings erstem Start in die Skeleton-Weltmeisterschaft in St. Moritz im schweizerischen Engadin lärmten die Fans aus ihrem Heimatort Brachbach nach Kräften, schwenkten ihre Fahnen und trieben Lölling zu einem Halbzeitergebnis, das eine WM-Medaille noch möglich erscheinen lässt. Anders hingegen erging es Olympiasiegerin Hannah Neise.
„Das war sehr schlecht. Ich hatte viele Probleme in der Bahn, die ich im zweiten Training nicht mehr hatte“, kommentierte Neise, 22-jährige Pilotin des BSC Winterberg, ihren 13. Platz, auf dem sie nach den ersten beiden der insgesamt vier Läufe der Weltmeisterschaft liegt. An diesem Freitag, 27. Januar, ab 13.30 Uhr stehen die Läufe drei und vier und somit die Entscheidung über die Medaillen an. Aktuell führt Susanne Kreher das Klassement mit einer Gesamtzeit von 2:16.38 Minuten an. Hinter der Deutschen lauert das kanadische Duo Mirela Rahneva (+0.39 Sekunde) und Jane Channell (+0.50) auf den Podestplätzen.
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„Ich hoffe, dass es am Freitag etwas besser geht“, sagte Hannah Neise, „ich kann es jetzt nicht mehr ändern.“ Allerdings beträgt der Rückstand der amtierenden Junioren-Weltmeisterin aus Schmallenberg auf die Führende Susanne Kreher, die ihre erste WM bestreitet, bereits 2.25 Sekunden. Selbst der Bronzeplatz scheint mit 1.75 Sekunden (zu) weit entfernt zu sein.
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Mit deutlich mehr Überzeugung in der Stimme sprach daher Jacqueline Lölling von einer Attacke in Richtung der Medaillen am zweiten WM-Tag. „Ja, definitiv Angriff“, sagte die 27-jährige Pilotin der RSG Hochsauerland, die zum ersten Mal seit Jahren einen Weltcupplatz verpasste, allerdings als vierte Deutsche zur WM durfte, die sich Neise als Junioren-Weltmeisterin ein persönliches Startrecht sicherte.
Lölling und Neise: das Problem Startrückstand
Lölling eröffnete die Weltmeisterschaftsrennen auf der legendären Natureisbahn in der Wiege des Skeleton-Sports mit Startnummer eins. Sowohl in Lauf eins als auch in Lauf zwei litt sie aber wie erwartet unter ihren schwachen Startzeiten. Während die Britin Tabitha Stoecker mit 5.15 Sekunden jeweils einen Startrekord ins Eis brannte, stoppte die Uhr für Lölling jeweils 5.47 Sekunden. Doch durch ihre Fahrkünste verbesserte sie sich in der Bahn und liegt zur Halbzeit nun auf dem siebten Platz mit 0.97 Sekunden Rückstand auf Susanne Kreher. Nur 0.37 Sekunden fehlen „Jacka“ auf den Bronzerang.
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„Es war solide“, fasste Lölling Tag eins für sich zusammen. „Die Fahrten waren okay. Gerade im zweiten Lauf hat der Start nicht gepasst und unten hatte ich Probleme mit der Devils Dyke Corner“, ergänzte sie. Die aktuelle Platzierung sei mit ihren Startzeiten wohl das Maximum, sagte Lölling noch: „An sich war es ein guter Tag.“ Und den rundete ihr Fanklub vor Ort mit guter Stimmung ab.