Brilon. In großer Abstiegsgefahr überwintert der SV Brilon in der Fußball-Landesliga 2. Trainer Bastian Rehborn und Team sind optimistisch – die Gründe:

Ein Schleudersitz für Fußballtrainer war im Kalenderjahr 2022 der Rembe-Sportpark in Brilon. Im laufenden Jahr waren gleich fünf Übungsleiter für die erste Mannschaft des Landesligisten SV Brilon verantwortlich: in der Saison 2021/2022 Mario Emde und Stefan Fröhlich und in der laufenden Spielzeit 2022/2023 Paul Bender, Sascha Sivasanmugamoorthy sowie jetzt Bastian Rehborn. Neben dem Klassenverbleib wird ein zentrales Ziel der Briloner sein, ihren Trainer wieder über einen längeren Zeitraum an sich binden zu können.

Die sportliche Ausbeute

Die Mannschaft aus der Stadt des Waldes überwintert mit nur zwölf Punkten auf einem Abstiegsplatz. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt von Rang 16 aus derzeit fünf Punkte. Zuletzt setzte es für den SVB sogar sieben Niederlagen in Folge. Bekanntlich hat Paul Bender aufgrund der sportlichen Talfahrt mit fünf Pleiten in Serie nach der 0:3-Heimniederlage im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen Germania Salchendorf die Reißleine gezogen und ist – für viele überraschend – zurückgetreten.

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Danach war Co-Trainer Sascha Sivasanmugamoorthy für ein Spiel Cheftrainer des SV Brilon. Doch auch beim SV Schmallenberg/Fredeburg blieb der gewünschte Erfolg aus. „Wir waren dem 3:3 näher als Schmallenberg dem 4:2. Doch wer macht das vierte Tor? Natürlich Schmallenberg. So ist das eben, wenn man unten steht, da hat man einfach kein Glück. Und das hat sich wie ein roter Faden durch die Saison gezogen“, so Sascha Sivasanmugamoorthy, der in der Winterpause von seinem Amt als Co-Trainer zurückgetreten ist.

Die Überraschungen

Als Flop hat sich im Nachhinein die Verpflichtung von Fatlum Gashi erwiesen. Die Ehe mit dem 28-jährigen, der zuletzt noch in der 1. Liga des Kosovos für den KF Drenica gespielt und dort mehr als 150 Spiele für den Verein bestritten hatte, war nur von kurzer Dauer. Dabei hatten die Verantwortlichen große Stücke auf den offensiven Mittelfeldspieler gesetzt. „Fatlum hat sich beim Spiel gegen RW Lüdenscheid in der Halbzeitpause umgezogen und gesagt, dass er keinen Spaß hat, in der Landesliga zu spielen. Das haben wir akzeptiert. Reisende soll man nicht aufhalten. Wenn, dann muss ein Spieler auch voll und ganz hinter dem Verein stehen“, hatte der sportliche Leiter Cem Yildiz nach dessen Abschied geäußert.

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Positiv entwickelt hat sich Adrian Dinkel, der aus der Kreisliga A gekommen ist und sich in der Viererkette einen Stammplatz erkämpft hat. Mit dem Nachwuchsspieler Moritz Wegener hat Paul Bender noch ein Ass im Ärmel gehabt. Der wieselflinke Stürmer, der noch in der A-Jugend spielen kann, wurde vom Ex-Trainer in die erste Mannschaft geholt.

Der Ausblick

Der neue Briloner Trainer Bastian Rehborn ist felsenfest davon überzeugt, dass er das Briloner Schiff wieder auf Kurs bringt. Ein Grund für seinen Optimismus ist die wesentlich bessere personelle Situation. Vor allem Zugang Jan Stühmeier hat viel Qualität und ist ein überragender Spieler für die Landesliga. „Bei meinem ersten Einsatz als Trainer in Dröschede habe ich bereits von der Mannschaft eine ganz andere Körpersprache gesehen als zuvor, wo ich auch einige Spiele beobachtet hatte“, so Rehborn, der in Dröschede bis zur 78. Minute ein erfreuliches Fußballspiel seines Teams gesehen hatte.

„So ein Spiel darf man nie und nimmer noch verlieren. Meines Erachtens hat uns da zum Ende hin die Kondition und damit auch die Konzentration gefehlt. Daher werden wir eine knallharte Vorbereitung hinlegen“, sagt Bastian Rehborn.