Brilon. Der SV Brilon ist in der Fußball-Landesliga 2 stark abstiegsgefährdet. Coach Stefan Fröhlich spricht Klartext über die Torwartfrage und Wechsel.

Nachdem der SV Brilon in der Fußball-Landesliga 2 nach der Winterpause negative Ergebnisse und schlechte Spiele – ausgenommen das Derby bei RW Erlinghausen, das 3:2 gewonnen wurde – abgeliefert hatte, zog der Verein die Notbremse und stellte Trainer Mario Emde kurz nach dem 1:5-Debakel beim TSV Weißtal frei. Der Nachfolger von Mario Emde ist sein Vorgänger: Stefan Fröhlich (36) hat dem SVB zugesagt, zumindest bis zum Saisonende die Mannschaft zu trainieren und mit ihr um den Erhalt der Landesliga zu kämpfen.

Im Gespräch mit dieser Zeitung äußert sich Fröhlich nun über...

… die aktuelle Situation

Der Verein hat bereits vor Wochen erkannt, dass es eine schwierige Saison wird. Die Landesliga 2 ist ganz eng beieinander, hier kann jeder jeden schlagen. Dazu kommt das verzerrte Tabellenbild. Da haben Mannschaften zwei Spiele weniger und andere wieder mehr Spiele ausgetragen. Da kann man sich zu keiner Zeit sicher fühlen. Klar ist, dass wir wie viele anderen Mannschaften auch gegen den Abstieg spielen. Das Ziel ist klar definiert: Wir wollen die Klasse halten.

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… die Ligatauglichkeit des SVB

Das Potenzial dafür ist auf jeden Fall da. Dafür müssen aber alle Spieler am Start sein, und alle auch ihr Leistungsvermögen zu 100 Prozent abrufen. Viele haben es ja auch schon bewiesen, dass sie, wenn sie ihr Maximum abrufen, in der Landesliga mithalten können. Aktuell bekommen wir das als Mannschaft aber nicht hin. Im Ganzen betrachtet stelle ich die Landesligatauglichkeit aber nicht in Frage.

… die Torwartfrage

Wir wollen nicht drumherum reden: Die Torwartfrage ist etwas kompliziert. Die Situation ist keine einfache, da beide Torhüter aufgrund des fehlenden Selbstvertrauens in den vergangenen Monaten verunsichert wirken. Wir haben uns vor drei Wochen abgesprochen, dass jeder ein Spiel bekommt, und das war jetzt so. In Attendorn werden wir mit einer Nummer eins ins Rennen gehen – und das werde ich bis zum Ende durchziehen. Das ist klar mit Neil und Jan abgesprochen.

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Beide haben das Potenzial, wenn sie sich konzentrieren und wirklich sicher sind. Beide Torhüter, egal wer am Sonntag die Nummer eins ist, haben das volle Vertrauen von mir und der Mannschaft. Ich sehe im Übrigen keine Notwendigkeit, einen Marcel Kickert aus der Reserve zu reaktivieren und in die erste Reihe zu rücken.

… mögliche Personalwechsel

Im Gegensatz zu Marcel Kickert wäre zum Beispiel die Reaktivierung von Michael Arndt eine Option. Stand heute ist das allerdings kein Thema. Man weiß ja nie, was in den nächsten Wochen kommt. Wir haben eine hohe Anzahl an gelbvorbelasteten, verletzten, angeschlagenen und kranken Spielern. Ich bin mit Michael in regelmäßigem Kontakt. Konkretes gibt es da aber nicht.

… seine beiden Amtszeiten

Die Kaderstruktur ist auf jeden Fall eine andere als zu meiner ersten Zeit beim SV Brilon. Wir haben viele junge Spiele dazu bekommen. Ältere wie zum Beispiel Michael Arndt, Patrick Plonka, Marcel Kickert und Malte Kriesche haben wir verloren.

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Das beinhaltet, dass sich die jungen Spieler erst einmal im Seniorenbereich akklimatisieren müssen. Dazu fahren die Spieler während des Spielbetriebs einfach in den Urlaub – das kannte ich vorher so nicht. Früher wurde alles, was neben dem Beruf und Fußball läuft, nebenher geplant. All diese Faktoren spielen ein wenig rein und spiegeln sich auch in der Tabelle wider.

… die Konkurrenz in der Liga

Mehr als die Hälfte der Mannschaften in der Liga spielt noch gegen den Abstieg. Wir sollten aber nicht zu viel nach links und rechts schauen. Wir haben den Klassenerhalt nach wie vor in eigener Hand. Ein gutes Gefühl ist, dass wir noch gegen viele mitgefährdete Teams antreten müssen. Wir können uns mit guten Leistungen und Ergebnissen selbst helfen, um am Ende in der Landesliga zu bleiben.