Lake Placid/Winterberg. Laura Nolte (Winterberg) kehrt mit einem historischen Sieg vom Weltcup in Lake Placid heim. Im Zweier revanchierte sich Lokalmatadorin Humphries.
Laura Nolte musste ihren Monobob noch einige Meter in Richtung des Ausstiegs aus dem Eiskanal in Lake Placid schieben – und sie tat dies hüpfend, ausgelassen jubelnd. Denn im Monobob schrieb die Bobpilotin des BSC Winterberg beim Weltcup in Lake Placid/USA mal wieder Geschichte, ehe sie sich im Zweierbob knapp der Lokalmatadorin Kaillie Humphries geschlagen geben musste.
Nolte: Dickes Lob von Spies
„Laura ist in einer herausragenden Form. Sie hat das Gefühl für den Mono, setzt ihn an den richtigen Stellen ein und nimmt die Geschwindigkeit mit nach unten“, schwärmte Chef-Bundestrainer René Spies nach dem ersten Weltcupsieg einer deutschen Pilotin im Monobob über Noltes Performance. „Eine Kaillie Humphries hier zu schlagen, ist schon eine Nummer“, ergänzte er.
Nolte gewann mit der Gesamtfahrzeit von 2:01, 31 Minuten vor der Monobob-Olympiasiegerin Kaillie Humphries, die 0,11 Sekunden Rückstand hatte. Die BSC-Pilotin erreichte im ersten Durchgang in 1:00,47 Minuten einen Bahnrekord. Dritte wurde Lisa Buckwitz, die im ersten Durchgang mit 5,80 Sekunden einen Startrekord aufstellte. Die dritte deutsche Starterin, Kim Kalicki, belegte Rang fünf. „Ich bin mega, mega happy, dass der erste Monobob-Sieg endlich da ist. Das hatte ich nicht erwartet, obwohl es im Training ganz gut lief“, sagte Nolte, die zum ersten Mal in Lake Placid ein Rennen bestritt.
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In der Zweierbob-Konkurrenz schlug Humphries allerdings zurück. Mit ihrer Anschieberin Lena Neunecker war die 24-jährige Nolte um 0,12 Sekunden langsamer als das US-Gespann Humphries/Kaysha Love, das auf der anspruchsvollen Strecke im Bundesstaat New York zwei starke Läufe zeigte. Kalicki, die zu Saisonbeginn beide Weltcuprennen im Zweierbob gewonnen hatte, lag letztlich 0,59 Sekunden hinter der Spitze, sie führt den Zweier-Weltcup aber weiterhin an. Die dritte deutsche Starterin, Lisa Buckwitz, wurde Fünfte.
Nolte setzt Humphries unter Druck
„Ich bin sehr zufrieden. Gegen eine Kaillie darf man hier verlieren“, sagte Laura Nolte. „Ich bin sehr zufrieden. Wir sind sturzfrei durch die zwei Wochen in Lake Placid gekommen. Insgesamt haben es die Mädels mit sehr guten Fahrleistungen sehr gut gemacht. Laura und Lena haben Kaillie Humphries lange unter Druck gesetzt“, resümierte René Spies.
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Im Zweierbob-Weltcup der Männer war Anschieber Matthias Sommer (BSC Winterberg) in Lake Placid mit Pilot Christoph Hafer unterwegs. Beim Sieg von Johannes Lochner mit Georg Fleischhauer vor Francesco Friedrich mit Alexander Schüller wurden Hafer/Sommer Vierte hinter dem Schweizer Michael Vogt.