Arnsberg. Er spielt „auf der falschen Seite“, ist aber beim TV Arnsberg unverzichtbar: Felix Stratenschulte. Am Samstag steht ein wichtiges Derby bevor.

Ein Rechtshänder auf Rechtsaußen ist im Handball eigentlich meist nur eine Notlösung, weil keine Linkshänder vorhanden ist. Beim TV Arnsberg aber ist Felix Stratenschulte mit seinen gerade mal 21 Jahren als Flügelflitzer auf der falschen Seite ein unverzichtbarer Leistungsträger im Kampf gegen den Abstieg aus der Bezirksliga.

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Mit 42 Toren liegt er nicht nur intern klar an der Spitze, sondern in der von Sunderns Rückraumass Lukas Grote angeführten Torjägerliste der Bezirksliga Mitte an dritter Stelle.

TV Arnsberg im Blut

Der 1,87 große Schlacks mit der Nummer zehn auf dem Rücken hat zwar den Handballsport quasi in die Wiege gelegt bekommen, weil seine Mutter Katrin für den TV Arnsberg aktiv war. Aber Felix Stratenschulte hat auch eine starke Affinität zum Fußball, unterbrach sogar in der Jugend seine Handball-Laufbahn für zwei Jahre, um sich ganz dem größeren Leder zu widmen.

Felix Stratenschulte ist auch Torhüter des FC Remblinghausen in der Fußball-Kreisliga A HSK.
Felix Stratenschulte ist auch Torhüter des FC Remblinghausen in der Fußball-Kreisliga A HSK. © Verein

Verblüffenderweise spielt Stratenschulte trotz seiner von den Gegenspielern gefürchteten Schnelligkeit, die ihn zu einem echten Gegenstoß-Spezialisten haben werden lassen, nicht etwa im Angriff, sondern steht beim FC Remblinghausen in der Kreisliga A zwischen den Pfosten. „Am Sonntag haben wir 1:0 gewonnen und sind Dritter“, berichtet „Strati“, wie ihn seine Teamkollegen rufen, nicht ohne Stolz. Trainer der Mannschaft ist übrigens sein Vater Dirk Stratenschulte-Huss.

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Im B-Jugend-Alter stieg Felix wieder beim Handball ein und fand mehr und mehr Gefallen daran, auf dem Flügel für Torgefahr zu sorgen. Auch der Einstieg bei den Senioren fiel ihm nicht schwer, er wurde unter Frank Mähl sofort Stammspieler und gehörte im Sommer 2022, als sich beim TVA fast die komplette Stammbesetzung verabschiedete, zweifellos zu den am meisten umworbenen Handballern der Region. Doch alle Interessenten holten sich Absagen.

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„Ein Wechsel kam und kommt für mich wohl auch zukünftig nicht infrage. Mir macht es viel zu viel Spaß, im Arnsberger Trikot mit etlichen fast gleichaltrigen Spielern aufs Parkett zu laufen. Wir sind ein verschworener Haufen und trotz der fehlenden Routine stark genug, um die Bezirksliga zu halten“, sagt der Industriemechaniker-Azubi, für den die Vereinstreue an erster Stelle steht. Schließlich ist ja auch seine jüngere Schwester Nele als Torjägerin der Landesliga-Damen eine feste Größe in der TVA-Familie.

Darauf hofft Stratenschulte

Mit Blick auf das Derby gegen den TV Neheim am Samstagabend erklärt BVB-Fan Stratenschulte: „Wir treffen auf einen Gegner mit mehr Erfahrung, aber ich sehe uns in puncto Kondition im Vorteil. Wir werden also von Beginn an Vollgas geben und versuchen, die Neheimer müde zu spielen.“ Mittelfristig hofft Stratenschulte dennoch, dass sich für „seine“ Seite ein Linkshänder findet, denn er ist sich sicher: „Über links habe ich den besseren Winkel und kann noch häufiger treffen.“

Das Derby

Am Samstag empfängt der TV Arnsberg den TV Neheim in der Handball-Bezirksliga Mitte zum Derby. Um 19.30 Uhr wird die Partie in der Rundturnhalle angepfiffen. Für beide Teams – der TVA ist Sechster, Neheim Siebter – geht es im Kampf gegen den Abstieg aus der Neunerliga um wichtige Punkte.