Whistler/Winterberg. Ihre Weltcup-Premiere im Zweierbob in Whistler beendete Olympiasiegerin Laura Nolte (Winterberg) auf Platz vier. Doch das – war nebensächlich.
Dieses Gefühl kannte Laura Nolte bisher nicht. Sie hatte zuvor 18 Weltcuprennen im Zweierbob bestritten – nur vier Mal stand sie nicht auf dem Siegerpodest. Einmal stürzte die Pilotin des BSC Winterberg, dreimal fuhr sie auf Rang sechs. Ihre Premiere in Whistler/Kanada beendete die 24-Jährige nun erstmals auf dem undankbaren vierten Platz. Doch das – war nach dem schweren Sturz im Monobob nur nebensächlich.
Vierter Sieg für Kalicki
Den Sieg im Zweierbob der Frauen sicherte sich Kim Kalicki (Wiesbaden) mit Anschieberin Anabel Galander. Auch sie starteten erstmals im schnellsten Eiskanal der Welt.
Nach Platz zwei im ersten Lauf setzte sich der deutsche Bob nach einer starken zweiten Fahrt noch mit 0,20 Sekunden vor der zur Halbzeit führenden Melanie Hasler (Schweiz) durch. Für Kalicki, die den nächsten Weltcup in Park City mit Anschieberin Leonie Fiebig vom BSC Winterberg fahren wird, war es der vierte Weltcupsieg.
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Olympiasiegerin Laura Nolte verpasste mit Anschieberin Tamara Seer, welche in Whistler die wegen Knieproblemen pausierende Deborah Levi ersetzte, nach zwei durchwachsenen Läufen als Vierte das Podest knapp. Der Rückstand zur Spitze betrug 0,52 Sekunden. Platz drei ging an die dreimalige Olympiasiegerin Kaillie Humphries (+0,41/USA).
Nolte: „Ich kann es viel besser“
Doch für die BSC-Pilotin gab es im Zweierbob nach dem Sturz im Monobob erstmal nur ein Ziel: ankommen. „Ich bin erstmal froh, unten angekommen zu sein“, sagte Nolte deshalb auch nach dem Rennen. „Gestern, das war sehr, sehr ärgerlich. Ich kann es viel besser“, ergänzte sie zurückblickend auf den Sturz im Monobob. „Heute war es die Kurve elf, die Probleme bereitet hat. Bis dahin waren die Fahrten gut“, sagte sie.
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Chef-Bundestrainer René Spies zog insgesamt ein positives Resümee der Frauen-Rennen. „Wir waren zum ersten Mal mit den Frauen hier, hatten wenig Zeit, uns die Bahn zu erarbeiten, und haben gestern Federn gelassen“, sagte der Winterberger. „Heute haben beide Pilotinnen tolle Leistungen gezeigt. Kim und Anabel haben verdient gewonnen. Laura hat vom Kopf her eine wahnsinnige Leistung gezeigt. Sie hat sich nach gestern der Aufgabe gestellt – ich bin mit beiden Teams sehr zufrieden“, ergänzte der Coach, der Lisa Buckwitz im Zweierbob sicherheitshalber nicht starten ließ.