Winterberg. Bereits bei der DM muss Olympiasiegerin Laura Nolte (BSC Winterberg) auf ihre Top-Anschieberin Deborah Levi verzichten. Der Grund.
Es sind Bilder, ohne die wohl kaum ein sportlicher Jahresrückblick auskommen dürfte. Wie Laura Nolte, Bobpilotin des BSC Winterberg, und ihre Anschieberin Deborah Levi berauscht von der vorherigen Triumph-Fahrt jubelnd durch den Zielbereich des olympischen Eiskanals in China hüpfen. Oder wie sie später bei den Olympischen Winterspielen während der Siegerehrung ihre Goldmedaillen überreicht bekommen. Es sind Bilder, die es so oder so ähnlich in der nahenden Weltcup-Saison erstmal nicht geben wird.
DM in Altenberg
Denn bereits bei der deutschen Meisterschaft im Zweierbob der Frauen muss Nolte auf ihre Top-Anschieberin verzichten. An diesem Mittwoch werden die Titelkämpfe im sächsischen Altenberg ausgetragen, nachdem sie auf Grund technischer Probleme nicht wie geplant in Winterberg über die Bühne gehen konnten. Und auch ihre Nordamerika-Premiere zum Auftakt in die Weltcup-Serie muss die 23-jährige jüngste Bob-Olympiasiegerin ohne ihre Freundin „Debbi“ meistern.
++++ Lesen Sie auch: Laura Nolte: Die Bob-Olympiasiegerin hat noch viel vor ++++
Der Hintergrund: Levi klagte im Training über Knieschmerzen und muss nun eine Zwangspause einlegen. „Die deutschen Meisterschaften und die ersten drei Weltcups fallen somit für mich aus. Umso mehr hoffe ich, gesund und fit zur zweiten Saisonhälfte beim Heimweltcup in Winterberg wieder am Start zu stehen“, teilte die für den SC Potsdam startende Deborah Levi via Instagram mit. „Es ist eine Folgeverletzung aus dem Sommer. Ich muss die nächsten Wochen auf Sprint- und Krafttraining verzichten, um Folgeschäden zu vermeiden“, erklärte sie: „Stattdessen steht nun ein spezielles Alternativtraining an.“
In dem sozialen Netzwerk trudelten gleich Genesungswünsche aus vielen Ecken ein. Während Laura Nolte den Post mit „Du wirst fehlen“ kommentierte, meldete sich mit Gina Lückenkemper auch die amtierende Sprint-Europameisterin über 100 Meter zu Wort: „Nooo! Das Dreamteam. Gute Besserung“, schrieb die Soesterin.
Comeback in Winterberg
Bei der deutschen Meisterschaft an diesem Mittwoch in Altenberg und bei den ersten Weltcups in Whistler (Kanada), Park City (USA) und Lake Placid (USA) – auf allen drei Bahnen fuhr Nolte noch nie – stehen Lena Neunecker und Tamara Seer als „Tempomacherinnen“ zur Verfügung. Welche Anschieberin wann zum Einsatz kommen wird, entscheidet sich noch.
++++ Lesen Sie auch: Winterberg: Veltins-EisArena repariert, ein Problem bleibt ++++
Chef-Bundestrainer René Spies teilte auf Nachfrage die Einschätzung, dass seine Nummer eins in der Riege der Anschieberinnen zur zweiten Saisonhälfte wieder am Start steht. „So wie es aussieht, müsste sie in Winterberg wieder dabei sein“, erklärte Spies. Nach der Nordamerika-Tour absolviert der Bob-Tross am 7./8. Januar 2023 im Hochsauerland die ersten Rennen in Europa in dieser Saison.
Nolte bei der Wok-WM
Für Laura Nolte steht aber nach der deutschen Meisterschaft sowie der Verladung der Schlitten noch eine außergewöhnliche Veranstaltung auf dem Plan: In Winterberg feiert an diesem Samstag die Wok-WM, die der Fernsehsender ProSieben initiiert, ihr Comeback – und Nolte gehört zum Team um Moderator Sebastian Pufpaff.
++++ Lesen Sie auch: Wok-WM: So will Olympiasiegerin Laura Nolte den Jux meistern ++++
Ein spezielles Training im Wok absolviert sie vor der Wok-WM nicht, reist erst zur „Qualifikation“ nach Winterberg. Schon Wochen vor der sogenannten Weltmeisterschaft seien alle 5000 Tickets ausverkauft, heißt es vonseiten der Veranstalter. Der TV-Sender ProSieben überträgt das Spektakel live.
Von 2003 bis 2015 fand die „TV total WOK WM“ insgesamt 13 Mal live auf ProSieben statt. Den bisherigen Medaillenspiegel führt der dreimalige Rennrodel-Olympiasieger Georg „Schorsch“ Hackl mit insgesamt neun Goldmedaillen im Einer-Wok an.