Whistler/Winterberg. Es war fast wie bei ihrem Olympiasieg: Hannah Neise (Winterberg) gewinnt in Whistler ihr erstes Weltcuprennen – und hadert anschließend dennoch.

Als die Hymne verklungen war, fühlte sich nicht nur Chef-Bundestrainer Christian Baude an die Olympischen Winterspiele 2022 erinnert. Dort, in China, stand am Ende für alle überraschend Hannah Neise ganz oben auf dem Siegerpodest und gewann olympisches Gold im Skeleton. Zum Auftakt in die Weltcupsaison sorgte Hannah Neise, die Athletin des BSC Winterberg nun in Whistler/Kanada für die nächste Überraschung.

Neise: Erster Weltcupsieg der Karriere

Zwar geht die 22-Jährige jetzt als Olympiasiegerin in die Rennen, doch das bedeutet längst nicht, dass ihr überall die Favoritenrolle zukommt. In Whistler, dem schnellsten Eiskanal der Welt, feierte Neise Premiere und Baude erwartete von ihr deshalb keinen Top-Drei-Platz. Doch wie bei den Olympischen Winterspielen präsentierte sich die Sauerländerin auf den Punkt in Topform – und jubelte letztendlich über den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere.

++++ Lesen Sie auch: Winterberg: Davor hat Olympiasiegerin Hannah Neise „Schiss“ ++++

Die gebürtige Schmallenbergerin triumphierte nach zwei Läufen vor Clarke Hallie (USA) und der Britin Crowley Brogan, die mit 0,18 Sekunden Rückstand zeitgleich den zweiten Platz belegten. Weltmeisterin Tina Hermann (Königssee) wurde Sechste (+0,52). Juniorenweltmeisterin Susanne Kreher (Oberbärenburg) fuhr auf den zehnten Platz (+0,74). Nach dem ersten Lauf hatte Neise auf Rang zwei gelegen.

Hannah Neise, Skeleton-Olympiasiegerin des BSC Winterberg, startete zuletzt auch bei der Wok-WM in Winterberg.
Hannah Neise, Skeleton-Olympiasiegerin des BSC Winterberg, startete zuletzt auch bei der Wok-WM in Winterberg. © Falk Blesken

„Die Kanadier, die hier im Training sehr stark waren, haben Nerven gezeigt“, sagte Chef-Bundestrainer Christian Baude nach dem Rennen und ergänzte: „Hannah hat mich schon überrascht, denn das hat sich im Training nicht angedeutet. Sie war nicht schlecht, aber ihre Fahrten waren immer mit ein paar Fehlern behaftet. Es war ein bisschen wie bei Olympia. Im Wettbewerb war sie da, hat ihr Zeug gemacht und zwei starke Fahrten gezeigt.“

Neise: Diese Baustelle bleibt

Neise selbst freute sich natürlich über die gelungene Premiere in Whistler, zog aber dennoch ein gemischtes Fazit. „Am Start fühle ich mich noch nicht ganz fit“, erklärte sie und verwies auf die Zeiten. 4.74 Sekunden und 4.76 Sekunden waren die Top-Startzeiten, Neise kam auf 5.03 Sekunden und 5.04 Sekunden. Allerdings glich sie dieses Manko erneut mit fahrerischer Qualität aus – was sie selbst überraschte.

++++ Lesen Sie auch: Hannah Neise: Olympiasiegerin lacht nach Kniesorgen wieder ++++

„Der Sieg stärkt mir den Rücken, zumal ich gemerkt habe, dass fahrerisch das noch da ist, von dem ich dachte, es wäre nicht mehr da“, erklärte die Sauerländerin. Vor allem die Kurve sieben habe ihr Probleme bereitet. „Sie war sehr tricky und hat sich immer anders angefühlt als es am Ende war. Man benötigt Überwindung, sich treiben zu lassen“, sagte sie.

Wok-WM in Winterberg- Die besten Bilder von Knossi und Co.

Jolina Mennen für das Team Türkei im Einer-Wok.
Jolina Mennen für das Team Türkei im Einer-Wok. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Fabian Hambüchen für das Team Deutschland 2 im Einer-Wok.
Fabian Hambüchen für das Team Deutschland 2 im Einer-Wok. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Evil Jared für das Team USA im Einer-Wok.
Evil Jared für das Team USA im Einer-Wok. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Sophia Thomalla mit Joey Kelly bei der Wok-WM in Winterberg.
Sophia Thomalla mit Joey Kelly bei der Wok-WM in Winterberg. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Das Team USA bei der Wok-WM in Winterberg.
Das Team USA bei der Wok-WM in Winterberg. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Sophia Thomalla im Gespräch mit Lucas Cordalis.
Sophia Thomalla im Gespräch mit Lucas Cordalis. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Das Team Türkei.
Das Team Türkei. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Das Team World Wide Wok 1.
Das Team World Wide Wok 1. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Das Team USA hatte sich in der
Das Team USA hatte sich in der "Woksen-Gasse" nett eingerichtet. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Sophia Thomalla kommentierte im Ziel.
Sophia Thomalla kommentierte im Ziel. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Das Team USA im Vierer-Wok.
Das Team USA im Vierer-Wok. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Team World Wide Wok 1 in der Bahn.
Team World Wide Wok 1 in der Bahn. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Team Irland mit der
Team Irland mit der "Kelly Family" mit Joey Kelly als Pilot in der Bahn. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
file7nlnfkani43d6y1elhg
Team Deutschland 2 mit unter anderem Sven Hannawald und Kira Walkenhorst in der Bahn.
Team Deutschland 2 mit unter anderem Sven Hannawald und Kira Walkenhorst in der Bahn. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Das Siegerpodest im Einer-Wok: (v.li.) Lucas Cordalis, Joey Kelly und Jolina Mennen.
Das Siegerpodest im Einer-Wok: (v.li.) Lucas Cordalis, Joey Kelly und Jolina Mennen. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Lorenz Büffel startete für das Team Mallorca.
Lorenz Büffel startete für das Team Mallorca. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Das Team Deutschland 2: (v.li.) Kira Walkenhorst, Sven Hannawald, Christina Obergföll und Pascal Hens.
Das Team Deutschland 2: (v.li.) Kira Walkenhorst, Sven Hannawald, Christina Obergföll und Pascal Hens. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Das Team Mallorca: (v.li.) Markus Becker, Jürgen Milski, Lorenz Büffel und Isi Glück. 
Das Team Mallorca: (v.li.) Markus Becker, Jürgen Milski, Lorenz Büffel und Isi Glück.  © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Elton moderierte die
Elton moderierte die "Wok WM" in der VELTINS-EisArena. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Lucas Cordalis im Einer-Wok.
Lucas Cordalis im Einer-Wok. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Team Deutschland 3: (v.li.) Francesco Friedrich, Felix von Ascheroff, Johannes Ludwig, Evi Sachenbacher-Stehle und Lucas Cordalis.
Team Deutschland 3: (v.li.) Francesco Friedrich, Felix von Ascheroff, Johannes Ludwig, Evi Sachenbacher-Stehle und Lucas Cordalis. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Skeleton-Olympiasiegerin Hannah Neise (BSC Winterberg) startete als Ersatz überraschend im Team Polen.
Skeleton-Olympiasiegerin Hannah Neise (BSC Winterberg) startete als Ersatz überraschend im Team Polen. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Die Weltmeister im Vierer-Wok: (v.li.) Evi Sachenbacher-Stehle, Felix von Ascheroff, Francesco Friedrich und Johannes Ludwig.
Die Weltmeister im Vierer-Wok: (v.li.) Evi Sachenbacher-Stehle, Felix von Ascheroff, Francesco Friedrich und Johannes Ludwig. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Team Deutschland 3 in der Bahn.
Team Deutschland 3 in der Bahn. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Das Team Deutschland 1 mit Laura Nolte (2.v.re.) und Kevin Kuske (2.v.li.).
Das Team Deutschland 1 mit Laura Nolte (2.v.re.) und Kevin Kuske (2.v.li.). © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Das Team Polen mit Hannah Neise (2.v.re.).
Das Team Polen mit Hannah Neise (2.v.re.). © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Bob-Olympiasiegerin Laura Nolte (BSC Winterberg) vor dem Rennen.
Bob-Olympiasiegerin Laura Nolte (BSC Winterberg) vor dem Rennen. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Laura Nolte und Marc Terenzi.
Laura Nolte und Marc Terenzi. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Ein mit Fans voll besetzter Veltins-Kreisel in der Veltins-EisArena.
Ein mit Fans voll besetzter Veltins-Kreisel in der Veltins-EisArena. © Dietmar Reker | Dietmar Reker
Bei der
Bei der "Wok-WM" in Winterberg gehörte auch Knossi zu einem Wok-Team. © Falk Blesken | Falk Blesken
Bei der
Bei der "Wok-WM" in Winterberg gehörte auch Knossi zu einem Wok-Team. © Falk Blesken | Falk Blesken
Bei der
Bei der "Wok-WM" in Winterberg gehörte auch Knossi zu einem Wok-Team. © Falk Blesken | Falk Blesken
1/33

Im Rennen ließ sich Neise treiben, hatte Spaß mit jeweils über 140 km/h Top-Speed – und jubelte über den ersten Weltcupsieg. Die nächste Station des Weltcups führt die Olympiasiegerin in Park City/USA am 1. Dezember erneut auf eine unbekannte Bahn.

Herren ohne Podestplatz

Die deutschen Männer fuhren am Podium vorbei. Der Olympia-Zweite Axel Jungk (Oberbärenburg) landete auf Platz vier (+0,69), nur drei Hundertstelsekunden fehlten zu Rang drei. Olympiasieger und Weltmeister Christopher Grotheer (Oberhof) wurde Fünfter (+1,03), der deutsche Meister Felix Keisinger (Königssee) holte Rang sieben (+1,72). Der Sieg ging an den Briten Marcus Wyatt.