Brilon. Überraschend ist Paul Bender als Trainer des Landesligisten SV Brilon zurückgetreten. Im Gespräch mit dieser Zeitung wählte er drastische Worte.
Paul Bender ist nicht mehr Trainer des Fußball-Landesligisten SV Brilon. Der in Marsberg wohnhafte Coach hat nach 14 Spielen in der Landesliga 2 am Sonntagabend, 13. November, die Brocken hingeworfen. „Ich kann der Mannschaft nicht mehr weiterhelfen, ich erreiche sie nicht mehr. Ich bin doch kein Hampelmann – ich kann sagen, was ich will, es wird von den Jungs auf dem Platz einfach nicht umgesetzt. Der Höhepunkt war jetzt die deutliche 0:3-Niederlage in diesem ,Sechs-Punkte-Spiel’ gegen Germania Salchendorf, in dem wir nicht einmal gefährlich auf das Tor geschossen haben“, ärgerte sich Paul Bender nach der Heimniederlage. Er war erst im Sommer vom Bezirksligisten VfB Marsberg in den Rembe-Sportpark nach Brilon gewechselt.
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Doch bei seiner erst zweiten Trainerstation lief es für Bender nicht rund. Offenbar traten immer wieder Differenzen mit dem Sportlichen Leiter des SVB, Cem Yildiz, auf. Unter anderem passte Bender die Kaderzusammenstellung nicht. Pikant: Paul Bender verabschiedete sich von Cem Yildiz, der nach dem Spiel auch telefonisch nicht zu erreichen war, am Sonntag nicht.
Bittere Bilanz für den SV Brilon
Nach 14 Spielen stehen gerade Mal zwölf Punkte für den SV Brilon zu Buche. Drei Spiele wurden gewonnen, drei Mal gab es ein Unentschieden und acht Mal keine Punkte. Zuletzt setzte es gar fünf Niederlagen in Folge. „Meine Meinung ist, dass die Mannschaft einen neuen Trainer braucht. Ich habe vieles probiert, das hat aber größtenteils nicht gefruchtet. Es gab Trainingsabende, wo ich mit sieben Spielern trainiert habe. Das geht doch nicht – schon gar nicht in der Landesliga! Der Verein will die Landesliga halten. Das ist meines Erachtens mit dem jetzigen Kader nicht machbar“, sagte Bender enttäuscht. Er hatte sich nach dem Spiel vom Team enttäuscht und danach SVB-Funktionär Jürgen Hillebrand seine Entscheidung mitgeteilt. „Wir sind natürlich alle überrascht über den Rücktritt von Paul Bender. Damit haben wir nicht gerechnet. Wir haben jetzt ein spielfreies Wochenende, und da werden wir in aller Ruhe überlegen, wie es weitergeht“, sagte Hillebrand auf Nachfrage.
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Nach aktuellem Stand geht der SV Brilon schweren Zeiten entgegen. Die Mannschaft aus der Stadt des Waldes verlor das „Sechs-Punkte-Spiel“ vor 220 Besuchern im Rembe-Sportpark gegen Aufsteiger SV Germania Salchendorf völlig verdient mit 0:3 (0:1). Mit nur zwölf Punkten aus 14 Spielen sind die Briloner in der Tabelle auf den 16. Tabellenplatz abgerutscht.
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Gästetrainer Thomas Scherzer war nach dem Spiel völlig zufrieden. „Für beide Mannschaften war es ein schweres Spiel, das wir aber am Ende hochverdient gewonnen haben. Die gesamte Mannschaft hat als Team überzeugt. Außerdem haben wir die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, sagte der Trainer.
Nicht wiederzuerkennen war dagegen der SV Brilon, der am Spieltag zuvor beim Tabellenführer SV Attendorn noch ein richtig gutes Spiel abgeliefert hatte. Von der guten Leistung war gegen Germania Salchendorf aber gar nichts mehr zu sehen. Während der gesamten Spielzeit arbeitete sich die Mannschaft keine einzige klare Torchance heraus. Die Mannschaft des SVB wirkte nervös und überfordert.
Die Zuschauer auf der Tribüne, soweit es SVB-Anhänger waren, zeigten sich nach dem Auftritt enttäuscht. In dieser Form präsentierten sich die Briloner als nicht landesligawürdig – und sind mindestens aktuell ein Abstiegskandidat.
SV Brilon: Bierkoch; Dinkel, Pistofoglu, Wegener, Entrup (72. Teipel), Wiese (67. Aygün), Grosch, Walther (67. Müller), Mathpout (46. Gockel), Ehls, Spiekermann. - Tore: 0:1 Vitt (41.), 0:2 Gelber (49.), 0:3 Klöckner (61.).